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Grabner Vom „malenden“ zum
„wissenschaftlichen“ Galeriedirektor
Verfügung keine Ankäufe alter Gemälde zur Completirung der Gallerie stattfinden sollen.“40
Daneben gab es 1816 einen Bilderzuwachs durch den Tausch zwischen der kaiserlichen
Gemäldegalerie und der Accademia di Belle Arti in Venedig.41 Diese wie auch die im sel-
ben Jahr aus Frankreich zurückgekehrten Bilder42 wurden zunächst ins Depot verbracht
und erst später in die Schausammlung aufgenommen. Die neu erworbenen Objekte zeit-
genössischer Künstler kamen hingegen sofort in die Sammlungsräume, wie dem „Inven-
tarium der Gemaelde im k.k. Schlosse Belvedere“ aus dem Jahr 182443 zu entnehmen ist.
Dieses „Inventarium“, das von Karl Ruß als Nachfolger des mittlerweile verstorbenen Josef
Rosa d.J. zusammengestellt worden war, ist eine Auflistung aller Werke, wie sie Raum für
Raum, vom Erdgeschoß bis in den zweiten Stock, installiert waren. Für uns ist dieses Inven-
tar deshalb von enormer Wichtigkeit, da es das einzige im 19. Jahrhundert verfasste
Sammlungsverzeichnis ist, das eine Ahnung vom Aussehen speziell jener Räume ermög-
licht, in denen die zeitgenössische Kunst präsentiert wurde. Alle im 19. Jahrhundert ge-
druckten Sammlungsführer beschränken sich bei der Abteilung der „Modernen Schule“
nämlich auf eine alphabetische Auflistung.
Abb. 6
Anton Petter, Der Einzug Kaiser
Maximilians I. in Gent, 1822,
Öl auf Leinwand, 289 x 384 cm.
Wien, Belvedere, Inv.-Nr. 3722
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Europäische Museumskultur um 1800, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Untertitel
- Europäische Museumskultur um 1800
- Band
- 2
- Autor
- Gudrun Swoboda
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 264
- Kategorie
- Kunst und Kultur