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Einleitung 17
Östlich des Stadtgebietes von Poysdorf wieder nördlich
des Poybaches befindet sich noch ein Fundplatz in der Flur
Bürsting (Abb. 2/ Pkt. 6), von dem aber bisher nur „neoli-
thische Keramik“ gemeldet wurde10.
Bereits im Gebiet der Katastralgemeinde Kleinhaders-
dorf liegt eine größere und wohl durch mehrere urzeitliche
Perioden genutzte Siedlungsstelle in der Flur Bockfeld süd-
lich des Ortsfriedhofes (Abb.
2/ Pkt. 3). Sie ist ebenfalls aus-
schließlich durch Oberflächenfunde bekannt, wobei jene
von P. Schebeczek und N. Jama publizierten Keramikfrag-
mente nur die jungbandkeramische Besiedlung (Noten-
kopfkeramik) belegen11, während im Museum Poysdorf
auch von G. Erger aufgesammelte Funde verwahrt werden,
die unzweifelhaft altbandkeramischen Charakter haben12.
10. C. Blesl, G. Erger, Fundber. Österr. 46, 2007, 626.
11. P. Schebeczek, Fundber. Österr. 40, 2001, 566. – Ders., Fundber.
Österr. 42, 2003, 623 und Abb.
360–372. – N. Jama, Fundber. Österr.
43, 2004, 824.
12. Die Kenntnis dieser Funde von Parz. 2435 sowie der Fundstelle
verdanken wir Herrn G. Erger anlässlich des Besuchs von Eva
Lenneis in Poysdorf am 30. 03. 2010. Alle eben angeführten Fundplätze reihen sich perl-
schnurartig entlang des Poybaches und entsprechen damit
einem vielfach aus der LBK bekannten Siedlungsmuster.
Das Gräberfeld und die Fundregion unmittelbar südlich des
Gräberfeldes (Abb.
2 / Pkt. 2) befinden sich auf einer Anhö-
he etwa 1,5 km südlich des Poybaches, der damit für die
Wasserversorgung dieser Plätze ausscheidet. Ein heute tro-
ckener, etwa N–S streichender Graben am W-Rand der Flur
Marchleiten könnte vielleicht früher gelegentlich Wasser
geführt haben, ob dies für die Versorgung einer Siedlung
ausreichte, ist fraglich. Heute eventuell versiegte Quellen
oder Brunnen wären in Erwägung zu ziehen.
Diese Fundregion südlich des Gräberfeldes ist bedauer-
licherweise am schlechtesten erforscht. Aufgrund von eini-
gen Funden von G. Erger vom Museum Poysdorf sowie
einer sehr kurzen eigenen Begehung zusammen mit G. Er-
ger und M. Götzinger im März 2010 konnte diese nicht allzu
große Siedlungsfläche der LBK annähernd erkannt werden.
Die Relation dieser mutmaßlichen Siedlung zu dem Gräber-
feld wäre wohl nur durch eine großflächige Ausgrabung zu
klären, wobei aufgrund des lockeren Sediments sowie des
Gefälles des Geländes – ähnlich wie schon im Gräberfeld –
massive Erosionsschäden an den Befunden zu erwarten
wären.
Abb.
3: Flugaufnahme Google-Earth: Blick etwa W > O, Fundstelle
des Gräberfeldes im Vordergrund in der Mitte
(Bearbeitung Ch.
Neugebauer-Maresch).
Das linearbandkeramische Gräberfeld von Kleinhadersdorf
- Titel
- Das linearbandkeramische Gräberfeld von Kleinhadersdorf
- Autoren
- Christine Neugebauer-Maresch
- Eva Lenneis
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-7598-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 406
- Schlagwörter
- Neolithic, LBK, cemetery, archaeology, prehistory, Kleinhadersdorf, Lower Austria, Neolithikum, Linearbandkeramik, Archäologie, Urgeschichte, Gräberfeld, Kleinhadersdorf, Niederösterreich
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen