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Der Stoff, aus dem Konflikte sind - Debatten um das Kopftuch in Deutschland, Österreich und der Schweiz
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MUSLIMISCHE FRAUEN UND DAS ›KOPFTUCH‹ 461 rechtigkeit. So lange im dominanzkulturellen feministischen Diskurs ›bedeck- te‹ Frauen per se auf Ablehnung stoßen und ihre Diversität und Ressourcen auf Grund der Bedeckung nicht wahrgenommen werden, ist die Entwicklung von gemeinsamen Zielen mühsam bis ausgeschlossen. Erst wenn es gelingt, Feministinnen der Dominanzkultur davon zu überzeugen, dass weder das Tragen eines Kopftuchs noch das Nichttragen per se einen Rückschluss auf die feministische Einstellung der Betreffenden zulässt und dass Kleidung wesentlich weniger aussagt, als von feministischen Akteur/innen der Do- minanzkultur angenommen, wird sich der Diskurs endlich weiterbewegen: weg von der dominanzkulturellen Einteilung der Anderen in gut = ›un- bedeckt‹ und böse = ›bedeckt‹, hin zur Versachlichung und Konzentration auf die Aufgaben. Es gibt genug Arbeit für alle Feministinnen, um die beste- henden Ungerechtigkeiten, die alle Frauen, unabhängig von Class und Ra- ce/Ethnicity betreffen, abzubauen. Daher sollten die vorhandenen Ressourcen für die Bearbeitung von Sachthemen und nicht für Polemik genutzt werden. Sollten sich dominanzkulturelle feministische Diskurse mittelfristig nicht in- haltlich erweitern lassen, besteht die Gefahr, dass sich islamische Aktivistin- nen abwenden und sich nicht mehr in Diskurse einbringen.74 Literatur Amir-Moazami, Schirin (2007): Politisierte Religion. Der Kopftuchstreit in Deutschland und Frankreich, Bielefeld: transcript. Badran, Margot 2005: »Islamischer Feminismus ist ein weltweiter Diskurs«. Interview von Yoginder Sikand. Abrufbar: http://de.qantara.de/webcom/ show_article.php/_c-296/_nr-25/_p-1/i.html, 23.02.2009. Castro Varela, María do Mar (2003): »Zur Skandalisierung und Re- Politisierung eines bekannten Themas: ›Migrantinnen auf dem Arbeits- markt‹«. In: María do Mar Castro Varela/Dimitria Clayton (Hg.), Migra- tion, Gender, Arbeitsmarkt. Neue Beiträge zu Frauen und Globalisierung, Königstein: Ulrike Helmer, S. 8-29. Chbib, Raida (2004): »Das Kopftuch als Ersatzdiskurs«. Abrufbar: http:// www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-548/_nr-21/_p1/i.html, 27.04.08. 74 So sprachen mehrere, nach dominanzkulturellen Maßstäben sehr gut ›inte- grierte‹ Informantinnen davon, mittelfristig Deutschland verlassen zu wollen, da sie hier trotz größter Anpassungsanstrengungen keine Perspektive zu Über- windung von gesellschaftlichen Barrieren sehen, die sie z. B. an der berufliche Weiterentwicklung hindern; Teilnehmende Beobachtung während des DFG- Projekts »Netzwerke, Institutionen und volksreligiöse Praxis von Iranern in Hamburg« des Instituts für Volkskunde der Universität Hamburg 2001-2003.
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Der Stoff, aus dem Konflikte sind Debatten um das Kopftuch in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Titel
Der Stoff, aus dem Konflikte sind
Untertitel
Debatten um das Kopftuch in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Autoren
Sabine Berghahn
Petra Rostock
Verlag
transcript Verlag
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-89942-959-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
526
Schlagwörter
Religion, Migration, Geschlechterverhältnisse, Demokratie, Rechtssystem, Politik, Recht, Islam, Islamwissenschaft, Gender Studies, Soziologie, Democracy, Politics, Law, Islamic Studies, Sociology
Kategorie
Recht und Politik
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