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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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554 Japelj, Jurij Jurij Japelj V Zelli 1776 ; Razprava o rojenju čebel, poslovenil Avgust Bukovec. Ljubljana 1906. Lit.: SBL ; ES ; SEL. – Th. Weippl [Hg.] : Janscha Anton : Abhandlung vom Schwärmen der Bienen – mit einer Einleitung über Janscha’s Leben, seine Werke, sein Wirken und über die Bienenzucht Krains zu seiner Zeit. Berlin 1926 ; P. Kozmus, M. I. Smodiš Škerl, M. Nakrst : Čebelarjenje za vsakogar. In : Kmečki glas. (Ljubljana 2013). Web : Čebelarska zveza Slovenije : www.czs.si ;/zgodovina [Ge- schichte] : www.czs.si/cz_zgodovina.php ; Čebelarski muzej Radovl- jica : www.muzeji-radovljica.si. Reinhold Jannach Japelj, Jurij (* 11. April 1744 Kamnik [Gorenjska], † 11. Oktober 1807 Klagenfurt/Celovec), slowenischer Geistlicher, Sprachwissenschaftler, Dichter, Autor reli- giöser Schriften, Übersetzer, von der kirchlichen Ein- stellung her ein Spätjansenist. J. studierte Theologie in →  Ljubljana, →  Gorizia/Go- rica/Görz und Graz und wurde 1769 in →  Trieste/Trst/ Triest zum Priester geweiht. In den Jahren 1774–1787 war J. bischöflicher Notar bei Karl Johann →  Herber- stein. Lezterer betraute ihn mit der Leitung und Or- ganisation des spätjansenistischen Buchprogrammes ; dazu gehörte die Übersetzung der jansenistischen Bü- cher aus dem Französischen ins Slowenische (→  Jan- senismus, →  Spätjansenismus, →  Standardsprache). Die Neuübersetzung der Heiligen Schrift übernahm er selbst zusammen mit Blaž →  Kumerdej (Svetz pismu noviga testamenta I–II. Ljubljana 1784, 1787). J. war z. T. Mitübersetzer des Alten Testamentes (1791–1802). J. gab auf Herbersteins Wunsch 1779 einen Kate- chismus (Ta veliki Catekismus) heraus, 1784 ein kirchli- ches Liederbuch (Cerkovne pesmi), 1786 ein Gebetbuch (Zbrane molitve) mit Liederanhang und 1794 eine Pre- digtsammlung Pridige za vse nedele skuzi lejtu. J. schrieb lateinische und slowenische geistliche und weltliche Lyrik, die zum Großteil ebenso wie Übersetzungen von Racine in Handschrift blieben. Seit 1799 war er Leiter des →  Priesterseminars in →  Klagenfurt/Celo- vec, wurde 1807 zum Bischof von Trieste/Trst/Triest ernannt, starb aber vor dem Antritt dieser Position. Mit J., der ein überzeugter und rigoroser Spätjansenist war, wurden die spätjansenistischen Einstellungen und Glaubenssätze von den Klerikern in Kärnten/Koroška übernommen. Werke : A. Gspan (Hg.) : Cvetnik slovenskega umetniškega pesništva do srede XIX stoletjaI. Ljubljana 1978. Lit.: SBL ; ES. – J. Benkovič : Jurij Japelj, stolni kanonik in slovenski pisatelj. In DS 7 (1894) 33  f.; P. Hersche : Der Spätjansenismus in Ös- terreich. Wien 1977 ; K. Sturm-Schnabl : Slovenski narodni preporod in njegovi neposredni odnosi s francoskim razsvetljenstvom in janzenizmom. In : ZČ 43 (1989) 359–363 ; K. Sturm-Schnabl : La Société française et réveil national slovène au XVIIIè siècle. In : Progrès techniques et évolution des mentalités en Europe Centrale (1750–1840), Colloque international 22–24 novembre 1990. Inalco. Paris 1991, 49–59 ; M. Mitrović : Geschichte der slowenischen Literatur, Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aus dem Serbokroatischen übersetzt, redaktionell bear- beitet und mit ausgewählten Lemmata und Anmerkungen ergänzt von Katja Sturm-Schnabl. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2001. Katja Sturm-Schnabl Jaritz, Thomas (* o. J., o. O., † o. J., o. O. [Mitte des 19.  Jh.]), Lyriker, Hobbyetymologe. Über den Kärntner geben die Quellen nur folgende Auskunft : er war Bezirkskommissär, Pfleger in Was- serleonburg (Čajnski grad), Gutsbesitzer in Töplitsch und Mitglied der k. k. Landwirtschaft-Gesellschaft in Kärnten/Koroška. Nussbaumer erwähnt ihn in seiner Literatur- und Geistesgeschichte als Autor eines eige- nen Gedichtbandes, findet es aber nicht für notwendig, ihn zu charakterisieren. Im Hinblick auf die Kärntner Slowenen ist J.s Versuch Über die größten Theils slavische Abstammung der Bewohner deutscher Länder (1853) be- merkenswert. In der Vorrede erklärt der Autor die edle Absicht seiner Borschüre : »Zwei große Völkerstämme einander näherzubringen.« Er geht davon aus, dass die Urvölker Germaniens Slawen waren, weshalb das Sub- strat für die deutsche Sprache und Ethnie generell sla- wisch sei. Unter Berufung auf Pavel Josef →  Šafařík entwickelt J. eine Reihe abenteuerlicher Etymologien, so z. B. wird »Deutsche« als slawisches →  Ethnonym von slowenisch »Dait sche« [dajte še ›gebet noch‹] her- geleitet (wegen der Unersättlichkeit der deutschen Herrscher), der Name Thusnelda von slowenisch »tui se ne u da [tujim se ne uda], nämlich eine Frauensper- son, die nicht aus der Nation hinaus heirathet, die kei- nem Fremden sich ergibt«. Die Publikation wurde z. B. in der Schrift Die Wahrheit über Kärnten (1914) als Be- leg für die Vorstöße der Kärntner Slowenen gegen die Deutschen hingestellt. Martin →  Wutte kritisierte den »wenig bedeutenden Schriftsteller« J. mit seinen »lächerlichen […] Phantastereien« in seinem Werk Kärntens Freiheitskampf (21943 und 1985 ; 1922 wird J. noch nicht erwähnt). Alfred Ogris schreibt in seinem Beitrag Zur Geschichte der Kärntner Ortsnamenforschung J.s Auslegungen dessen »slawophilen Schwärmereien« zu (1976). Und noch in Tom Priestlys Beitrag Van- dali, Veneti, Vindišarji (2001) wird J. als negatives Bei- spiel genannt.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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