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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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615 Kersnik, Janko Lit.: ES ; OVSBL. – J. Nemec Novak : Pavle Kernjak. KKZ, Celovec 2010. Jasna Nemec Novak ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Kersche, Gregor (Kerže, * 19. Mai 1882 Suetschach/ Sveče [Feistritz im Rosental/Bistrica v Rožu], † nach 1945, Maganec bei Dnjepropetrovsk, Ukraine), Ma- schinentechniker, Politiker. Während des Ersten Weltkrieges in Russland gefan- gen genommen, wurde er Mitglied der KP (Bolsche- wiken) und in Tula, einer Stadt südlich von Moskau, politisch tätig. 1918 gründete er in Klagenfurt/Celo- vec eine Mechanikerwerkstatt, ab 1928 widmete er sich gänzlich der Politik. 1918–19 war er auch unter den Gründungsmitgliedern der Landesorganisation der KPÖ in Kärnten/Koroška, 1920–32 ihr Vorsitzen- der. Im Februar 1919 war er Delegierter auf der ers- ten Generalversammlung der Kommunistischen Partei (Deutsch-)Österreichs in Wien, 1923 und 1927 war er gewähltes Mitglied des ZK der KPÖ, in dem er auch Mitglied des Politbüros war. Vor der →  Volksabstim- mung gab er eine Empfehlung an die Arbeiter ab, sich der Stimme zu enthalten. Seit Beginn der 20er-Jahre unterhielt er enge Kontakte mit der Regionalfüh- rung der KPJ für Slowenien. Mit seinem Bruder Jožef schmuggelte er kommunistische Literatur über die Grenze. Vor dem 10. Jahrestag der Volksabstimmung setzte er sich mit Johann →  Kazianka, einem Mit- glied der Kärntner Arbeiterkammer, und mit Lovro Kuhar – →  Prežihov Voranc – für einen gemein- samen Kampf der slowenischen und deutschsprachigen Arbeiter gegen die soziale Ausbeutung und die ethni- sche Diskriminierung sowie für das Recht auf Selbst- bestimmung der Kärntner Slowenen und damit auch für das Recht auf Abspaltung von Österreich ein. Im Juni 1932 trat er in →  Ferlach/Borovlje im Rahmen einer Kampagne der Kommunisten öffentlich gegen den Nationalsozialismus auf und ging noch im sel- ben Jahr in die Illegalität. 1933 (?) emigrierte er in die Sowjetunion und lebte in Charkiv (Charkov) und in Moskau. Im Dezember 1933 wirkte er in Moskau als Vertreter der KPÖ im Balkansekretariat der Komintern mit. Dort wurde eine Erklärung der kommunistischen Parteien →  Jugoslawiens, Italiens und Österreichs zur slowenischen Frage verfasst (unterschrieben im April 1934), in der das Recht des slowenischen Volkes auf Selbstbestimmung und Abspaltung von drei unterdrü- ckerischen, imperialistischen Staaten unterstützt wurde. 1943 kam er als Agent mit dem Fallschirm hinter die deutschen Linien in Weißrussland und schlug sich bis nach Wien durch, wo er über einen Sender Kontakte mit dem ZK der KPÖ in Moskau unterhielt. Mit Karl Hudomalj organisierte er die Widerstandsbewegung in Österreich und war auch in Kontakt mit den Kärnt- ner Partisanen. Am 2. Jänner 1944 wurde er verhaftet, schwerst gefoltert, doch überlebte er den Krieg. 1945 kehrte er in die Sowjetunion zurück, wo er eingesperrt wurde. 1956 wurde er rehabilitiert. Lit.: ES (F. Filipič). – J. Pleterski : Progresivne težnje med Slovenci na Koroškem (1920–1941). In : I. Regent, J. Pleterski, I. Kreft : Progre- sivna Slovenija, Trst in Koroška. Murska Sobota 1964, 81–134, Zit. 100, 107, 125 ; A. Nedog : O nastanku izjave treh komunističnih strank o slovenskem narodnem vprašanju. In : Prispevki za zgodovino delavskega gibanja, 7 (1967) 376–377 ; M. Tidl : Gregor Kersche – Landesobmann der KPÖ-Kärnten 1920–1932 : Ein Leben nach Dokumenten und Er- zählungen. Wien, Millstatt 1991, 78 S.; F. Filipič : Slovenci iz avstrijske Koroške v koncentracijskih taboriščih Tretjega rajha. In : A. Malle, V. Sima (Red.) : Narodu in državi sovražni. Celovec/Klagenfurt 1992, 232–245 ; F. Filipič : Slovenci iz avstrijske Koroške v koncentracijskih taboriščih Tretjega rajha. In : F. Filipič : Ob razpotjih zgodovine. Maribor 1994, 375–387 ; F. Filipič : Slowenen in Mauthausen. Bundesministe- rium für Inneres, Wien 2004, 375 S., ilustr. (Mauthausen-Studien – Schriftenreihe der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ; 3). Janez Stergar ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Kerschitz, Janez, Schriftführer des Vereins, Kulturak- tivist, →  Borovlje. Slovensko prosvetno društvo »Borovlje« [Slowenischer Kulturverein »Borovlje« (Ferlach)]. Kersnik, Janko (* 4. September 1852 Brdo pri Luko- vici [Lukovica, Gorenjska], † 28. Juli 1897 Ljubljana), Notar, Politiker, Erzähler, Dichter, Feuilletonist. K. stammte aus dem Beamtenadel in Gorenjska (Oberkrain) und besuchte in Ljubljana sowohl die Normalschule (1858–1862) als auch das Gymnasium (1862–1869). Er studierte ein Jahr Rechtswissenschaf- ten an der Universität Wien, um danach das Studium in Graz fortzusetzen, das er dort 1874 zum Abschluss brachte. 1880 ließ er sich als Notar auf dem Schloss im heimischen Brdo nieder. 1883 wurde K. Landtagsabge- ordneter des Kronlandes →  Krain/Kranjska. Er schrieb bereits in seiner Schulzeit Gedichte, zunächst in deut- scher Sprache, unter dem Einfluss von Fran →  Levec begann er dann slowenisch zu schreiben. Während seiner Studentenzeit folgten nach dem Vorbild der Prosa Heinrich Heines Feuilltons in deutscher Spra- che in Wiener Printmedien (Tagespresse, Der Wande- rer), nach demselben Muster schrieb er seine Muhasta pisma [launische Briefe] und Nedeljska pisma [Sonn-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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