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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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618 Kežar, Janez Ritzsteinplatte von Keut- schach/Hodiše, Foto Wiki/ Johann Jaritz Kult-Denkmal aus dem 7. oder 8. Jh., das später mit Kreuzen ›christianisiert‹ wurde und im christlichen Gottesdienst verwendet wurde, wobei (so Zadnikar selbst, Anm.) »Forscher diese Theorie im nächsten Augenblick gleich wieder verwerfen«. Nach Šmitek wurde der Ritzstein möglicherweise im 12. oder frühen 13. Jh. als Altartisch verwendet. Šmitek vertieft die angeführten Analysen zu Pro- zessen der →  Inkulturation und sieht in der anthropo- morphen Darstellung die Abbildung des Sternbildes Orion, da insbesondere die eingemeißelten Kreuze im gleichen Verhältnis zueinander stehen, wie z. B. die Sterne Bellatrix und Rigel im genannten Sternbild. Das Wissen um das Sternbild des Orion stand bereits in den alten Kulturen am Ende des Winters und am Beginn eines neuen Jahreszyklus und symbolisierte so bei den alten Ägyptern das Jenseits und die Wiedergeburt des Osiris. Eine Rezeption bzw. Inkulturation dieses Kul- tes wird entweder im Zuge der →  Kontinuität mit der römischen Spätantike, über byzantinische Einflüsse oder über die Vermittlung koptischer Geistlicher nach deren Flucht nach Irland (nach der arabischen Macht- übernahme in Ägypten 640/641) und in der Folge über die →  Iro-schottische Mission vermutet. Unter Umständen stehen die eventuell später hinzugefügten Kreuze auch für eine Kontamination unterschiedlicher Einflüsse. So war der Ritzstein nach Šmitek eventu- ell zunächst ein Grabstein, entweder einer nach deren Status mit Orion in Verbindung zu bringenden Person (etwa ein Soldat) oder ein Märtyrer (der hl. Georg oder Christus selbst ?), da diese vielfach durch den Orion symbolisiert worden seien. Jedenfalls fanden nach Šmitek, Matičetov folgend, diese weit verbreiteten mythologischen Inhalte auch im slowenischen Volks- glauben in Kärnten/Koroška ihren Widerhall (→  My- thologie). Zusammen mit dem Dreikopfbecken vom Magdalensberg/Štalenska gora (→  Inkulturation) und den Flechtwerksteinen der →  frühmittelalterlichen Kirchen in Karantanien zählt der Ritzstein von K./H. zu den materiellen Zeugnissen der frühen sloweni- schen →  Kulturgeschichte im Land. Lit.: ES (A. Gosar, I. Stopar : Hodiše ; B. Hartman : Matija Žegar) ; Dehio. – M. Zadnikar : Med umetnostnimi spomeniki na slovenskem Koroškem. Obisk starih cerkva pa še kaj mimogrede. Celje 1979, 110–118 (Zitat 116 und 118) ; Osemdeset let Slovenskega prosvetnega društva »Zvezda« v Hodišah. In : KK 1985. Celovec [1984], 123–125 ; M. Zad- nikar : Po starih koroških cerkvah. Celovec 1984, 107–114 ; P. Zablatnik : Literatur der Kärntner Slowenen vom Jahre 1918 bis zur Gegenwart. In : R. Vospernik, P. Zablatnik, E. Prunč, F. Lipuš : Das slowenische Wort in Kärnten = Slovenska beseda na Koroškem, Schrifttum und Dich- tung von den Anfängen bis zur Gegenwart = Pismenstvo in slovstvo od začetkov do danes. Wien 1985, 177 (Hani Weiss) ; E. Cevc : Pre- dromanski relief v Hodišah na Koroškem. In : RSAZU 1. razred 15 (1986) 3–23 ; G. Fischer : Das Slowenische in Kärnten, Bedingungen der sprachlichen Sozialisation. Eine Studie zur Sprachenpolitik. Wien 1980, 32 ; A. Ogris : Woher stammte der Kärntner »bukovnik« Matthias Schegar/Matija Žegar ? In : Car I, 188 (1998) 445–463 ; Keutschach am See – Eine Chronik. Klagenfurt 2003 ; Z. Šmitek : Mitološko izročilo Slovencev, Svetinje preteklosti. Ljubljana 2004, 87–108 ; U. Sereinig : Sveti, sveti zvezda krasna … Geschichte des Slowenischen Kulturverei- nes Zvezda. Zgodovina Slovenskega prosvetnega društva Zvezda. Keut- schach/Hodiše 2011 ; P. Gleirscher : Keutschach und die Pfahlbauten in Slowenien und Friaul, UNESCO-Welterbestätten. Klagenfurt/Celovec [e. a.], 2014. Bojan-Ilija Schnabl Kežar, Janez, Kulturaktivist, →  Danica, Katoliško iz- obraževalno društvo [Katholischer Bildungsverein Da- nica (Morgenstern)]. Kežar, Hanzej, Chorleiter, Kulturaktivist, →  Danica, Katoliško izobraževalno društvo [Katholischer Bildungs- verein Danica (Morgenstern)]. Kidrič, France (* 23. März 1880 Ratanska vas [Rogaška Slatina, Štajerska], † 11. April 1950 Ljubljana), Litera- turhistoriker. K. absolvierte das Gymnasium in →  Maribor und studierte 1902–1906 Slawistik an der Universität Wien. Er schloss das Studium mit dem Doktorat ab. Zunächst war er bis 1908 Bibliothekar am slavischen Seminar, da- nach wurde er an der k. k. Hofbibliothek angestellt. Vor dem Kriegsausbruch 1914 unternahm K. eine Studi- enreise in Russland. Da die Wiener Slawisten (unter anderen V. Vondrák, Milan Rešetar, Ivan →  Pri- jatelj) in ihre neu gegründeten Heimatländer übersie- delt waren, erlaubte man K. 1920, dass er sich in Wien habilitierte. Im selben Jahr wurde er als Professor an die Universität in →  Ljubljana berufen. K. las zunächst die Geschichte der älteren slowenischen Literatur, seit dem Studienjahr 1925/1926 auch Vergleichende Literatur- wissenschaft. Bei den damals zentralen geisteswissenschaftlichen Publikationen, wie dem →  Časopis za slovenski jezik, književnost in zgodovino (ČJKZ) und dem Slovenski biografski leksikon (SBL) war K. Mitherausgeber. Die philosophische Fakultät der Universität in Ljubljana wählte ihn dreimal zum Dekan, 1923–1924 war er Rektor der Universität. Bei der für die kulturelle und wissenschaftliche nationale Entwicklung wichtigen
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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