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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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649 Knafelj-Pleiweis, Marija Magdalena Buchcover, NIUJ Kmetijske in rokodelske novice (Novice), →  Blei- weis, Janez ; →  Publizistik. Knafelj/Knaffel, Luka/Lukas (* um 1620 Doslovče [Žirovnica, Krain/Kranjska], † 29. Juni 1671 Großruß- bach), Mäzen, →  Wien. Knafelj-Pleiweis, Marija Magdalena (Knaffel, Plei- veiss, Magdalena, * 1815 Maria Elend/Podgorje [St.  Ja- kob im Rosental/Šentjakob v Rožu], † 1890 Ljubljana), Kochbuchautorin. K.-P. ist Autorin eines Kochbuches aus dem Jahr 1868. Geboren beim vulgo Hapej in Maria Elend/Po- dgorje im →  Rosental/Rož stammte sie aus einfachen Verhältnissen und war angeblich des Schreibens nicht kundig. Deshalb soll sie – der Überlieferung nach – ihre Kocherfahrungen und Anleitungen der Freundin Neži Lesar diktiert haben, die sprachlich von deren Mann Anton Lesjak korrigiert wurden. Es besteht aber auch die Annahme, dass K.-P. sich in reiferen Jah- ren als damals schon Bürgerliche bewusst für das Dik- tieren entschieden hatte, um sich die Finger mit Tinte nicht schmutzig zu machen. Im Jahr 1856 heiratete Magdalena Knafelj den älteren Kaufmann Valentin Pleiweis, den Vater des Veterinärs, Kulturschaffen- den und Politkers Dr. Janez →  Pleiweis sowie des kunstbewussten Wiener Bankiers Valentin Pleiweis, der die dritte Heirat des Vaters nicht guthieß. K.-P. hatte nach der Heirat einen neuen gesellschaftlichen Status, der ihr Kontakte mit Gebildeten und Künst- lern ermöglichte. Dass K.-P. schreiben konnte, davon zeugt ein eigenhändig geschriebenes Testament aus dem Jahr 1886, in welchem sie die Heimatpfarre mit Geld für Arme bedachte. Der familiäre Reichtum er- leichterte die Herausgabe ihres Kochbuches Slovenska kuharica, das im slowenischen Raum das erste origi- nale Kochbuch ist, da die bis dahin veröffentlichten Kochbücher – das Kochbuch von Valentin →  Vodnik (Kuharske bukve, 1799) und das Kochbuch von Andrej Zamejic (Nove kuharske bukve, 1850) Übersetzungen sind (→  Küchensprache). Der ersten Herausgabe, die auf 308 Seiten 932 Rezepte und 14 Speisezettel ent- hält, folgten vier Nachdrucke in den Jahren 1878, 1889 (mit der Jahreszahl 1890, Reprint 1994), 1897 und 1902. Der Nachdruck aus dem Jahr 1902 ist auch gra- fisch vornehm gestaltet. Den anfangs einfachen Rezep- ten fügte die Autorin nach und nach Rezepte aus der bürgerlichen Wiener Küche hinzu. Die beiden letzten Nachdrucke, die nach ihrem Tod erschienen sind, wur- den von Marija Lavtižar ergänzt, die auf 68 Seiten 159 zeitgemäße Rezepte sowie Anleitungen für das Tischdecken hinzufügte. Beim 6. Nachdruck im Jahr 1912 war als Hauptautorin schon S. M. (Terezija) Feli- cita Kalinšek angeführt, die zum Markenzeichen für alle weiteren Herausgaben des slowenischen Kochbu- ches Slovenska kuharica wurde. Das Buch erreichte an die 30 überarbeitete Auflagen. In ihrer letzten Ausgabe führte Schwester Felicita erneut den Namen Magda- lena Pleiweis als Autorin an, da sie sich ihrer Leis- tung für das Kochbuch bewusst war. Der Nachdruck aus dem Jahr 1902 wurde im Jahr 2004 von Verlag Državna založba Slovenije neu aufge- legt. Die Herausgeber würdigen die Leistung von K.-P. und weisen auf die Verwendung heimischer Dialektbe- zeichnungen aus dem Kochbereich hin. K.-P. folgte bei ihren Nachdrucken der Entwicklung der slowenischen Sprache und adaptierte die Texte zeitgemäß.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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