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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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652 Knez, Terezija/Theresia Kocelj, Marmorstatue von Tine Kos (1894–1979), aufgestellt in der Narodna skupština (Parlament) in Belgrad, Foto Wiki/Bystrik Knez, Terezija/Theresia (Mutter) und Ana/Anna (Schwester) (Widerstandskämpferinnen) des →  Knez, Alojz, vgl. →  Widerstandsbewegung. Koban, Friderik, vulgo Petek (Kozje/Kossiach), Ver- einsrechnungsprüfer, Kulturaktivist, →  Radiše. Katoli- ško slovensko izobraževalno društvo na Radišah [Katholi- scher slowenischer Bildungsverein in Radsberg]. Kobila, Jurij (literarische Figur), →  Volkslied. Kocelj, slow. Schreibweise, dt. Kozel, lat. Chezil/Cho- zil. Pannonischer Fürst dux, residierte in der Burg cas- trum noviter vocatum Mosapurc, südlich des Plattensees an der Zala/Sala, heute ungarisch Zalavár. Sohn und Nachfolger des Pribina, der im niederösterreichischen Tulln (Traisma/Traismauer) 833 getauft und in einer Schlacht Karlmanns gegen Rastislav 860 gefallen ist (Maravi occiderunt). K. regiert von 861 bis zu seinem Tod 876 im östlich an →  Karantanien angrenzenden ducatus (in Salzbur- ger Terminologie : confines Carantanorum) Mosapurc/ Blatengrad. K. wird sowohl in der Salzburger →  Con- versio (um 870) wie in der altbulgarischen →  Method- vita (nach 885), die erstaunlicherweise →  Salzburg und Baivaria mit keinem Wort erwähnt, positiv dargestellt (→  Bagoaria). Seine politische Rolle ist zwiespältig. Er kooperiert einerseits noch nach Ankunft von Kyrill und Method (863) mit dem Salzburger Erzbischof Adalwin, der 865 in seinem ducatus Kirchen einweiht, nachdem er 864 Weihnachten in Zalavár verbracht hat. Sein Vater Pribina wurde von Ludwig rex Baivario- rum (literaturüblich »der Deutsche«) wegen seiner Ko- operationsbereitschaft reich mit Ländereien beschenkt. Andererseits wendet er sich an den byzantinischen Kaiser um Missionare und verhandelt mit dem Papst, er solle Method zum Erzbischof machen. 869/870 erreicht er die Ernennung Methods zum Erzbischof von »Moravu tes Pannonias«. Auf Betreiben Adal- wins († 873) kommt Method nach einem Verhör vor Ludwig und den baivarischen Bischöfen 870/872 in Klosterhaft (→  Methodvita, →  Chiemsee). Der Papst verbietet dem Salzburger Archiepiskopat gesungene Messen zu feiern, solang sie Method gefangen hal- ten. Die Salzburger drohen K., sollte er Method wie- der bei sich aufnehmen. Dennoch verbringt Method die weiteren Jahre in der Burg des K. in Zalavár und übersetzt dort die Heilige Schrift in sein glagolitisch geschriebenes Altbulgarisch (→  Glagolica, →  Alt- kirchenslawisch). Man vermutet in der aus mehreren Personen bestehenden Gruppe von Übersetzern auch karantanische Slowenen, die die in Karantanien bereits übersetzten Teile der →  Bibel einarbeiteten. In den lateinischen Quellen heißt K. Chozilo, Chozil, Chezil, griechisch Katsilis, altbulgarisch Koceli (→  Me- thodvita). Der Name ist auffällig nicht slawisch, kommt aber mehrfach vor. Möglicherweise war die Mutter von K., die Frau des mit dem baivarischen rex Ludwig be- freundeten Pribina, eine Walchin/Ladinerin, die ihm den ladinischen Namen Chazilo/Chozil/Chezil gab (ein typologisch ähnlicher Name wie Tassilo < Tasso oder Otilo < Oto, nämlich Cazzilo < Cazzo). In Friaul gab es einige Grafen namens Cazzilo. Das Salzburger →  Ver- brüderungsbuch erwähnt mehrmals einen Caozilo. In →  St.  Georgen am Längssee (1010) heißt ein sloweni- scher Zeuge Chazili. K. ist eine Schlüsselfigur in der Auseinandersetzung zwischen Salzburg und dem »Bibelübersetzer« und spä- teren Erzbischof von Morava Method. K. war schon einmal mit seinem Vater Pribina »zu den Bulgaren« geflohen, nachdem sie vom frankophoben Moravaner Moimir bedrängt worden waren. Lit.: ES. – M. Kos : Conversio Bagoariorum et Carantanorum. Ljubljana 1936 ; I. Boba : Moravia’s History Reconsidered. The Hague 1971 ; H. Wolfram : Conversio Bagoariorum et Carantanorum. Wien/Köln/Graz 1979 ; I. Boba : Wo war die »Megale Moravia« ? In : Die Slawischen Sprachen 8 (1985) 5–19 ; O. Kronsteiner : Das Leben des hl. Method des Erzbischofs von Sirmium. Altbulgarischer Text und deutsche Über- setzung mit Kommentaren. In : Die Slawischen Sprachen 18. Salzburg 1989 ; O. Kronsteiner : Waren in der Salzburger Kirchenprovinz schon vor Method Teile der Bibel ins Altslowenische übersetzt ? In : Die Slawi- schen Sprachen 53 (1997) 19–36 ; F. Lošek : Die Conversio Bagoariorum et Carantanorum und der Brief des Erzbischofs Theotmar von Salzburg. Hannover 1997. Otto Kronsteiner Kochbuch, vgl. →  Knafelj-Pleiweis, Maria Mag- dalena ; Konečnik, Zofija (→  Mežiška dolina) ; →  Vodnik, Valentin ; vgl. auch →  Haushaltskurse. Kociančič, Štefan (Cocijančič, Cociantschitsch, Ste- fan, Stefano, Ps. Corona Cantianulo/Canzianulo, * 25. Dezember 1818 Slap [Vipava, Primorska), † 9. Ap- ril 1883 Gorizia/Gorica/Görz), Theologe, Übersetzer, Sprachgelehrter, Lexikograf, Historiker, Ethnologe, Professor für Ostsprachen und für das Alte Testament, Bibliothekar, Schriftsteller. K. absolvierte das Gymnasium in →  Gorizia/Go- rica/Görz und begann 1839 das Studium der Theologie
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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