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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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687 Krähwald/Hrebelja (Hreblje), Peter Kozler Abschluss in Rechtswissenschaften und arbeitete als Anwalt, anschließend als Staatsbeamter an mehreren Gerichten, überwiegend in Istrien/Istra und den üb- rigen slowenischen Ländern (1849–1856), bevor er schließlich als Notar in Sežana wirkte (1857–1863). 1864 kaufte er gemeinsam mit seinen Geschwistern die Burg Cekinov Grad (Dukatenschloss) in Ljubljana, wo K. ebenfalls die Union-Bierbrauerei, damals das größte Brauhaus der Region, errichtete. Er erbte das Geschäft seines Vaters in Wien, verkehrte hier im Kreis um Franz →  Miklosich und wurde in den Ausschuss des Vereins Slovenija gewählt. K. sympathisierte mit der illyrischen Idee (→  Illyrismus) und war Mitglied einer Delegation, die sich in Ljubljana für die Unterzeich- nung der Petition für ein vereintes Slowenien einsetzte (→  Zedinjena Slovenija), d. h. für eine Anpassung der administrativen Grenzen an das slowenische ethnische Gebiet, das auf mehrere Kronländer aufgesplittert war. Dieses umfasste die slowenischen Teile von Kärnten/ Koroška und der Steiermark/Štajerska, das →  Kron- land →  Krain/Kranjska, das Küstenland/Primorska samt Istrien/Istra, →  Gorizia/Gorica/Görz, Gradisca/ Gradiška/Gradisca und →  Trieste/Trst/Triest (der deutschsprachige Teil von Kärnten/Koroška sollte zwi- schen Tirol und der Steiermark/Štajerska aufgeteilt werden). Nachdem K. das slowenische ethnische Ge- biet im ersten slowenischen Atlas Zemljovid Slovenske dežele in pokrajin [Atlas Sloweniens und seiner Länder] (1853) sichtbar gemacht hatte, beschlagnahmte das Kriegsgericht in Wien sämtliches Material und K. ent- ging nur knapp einer Haftstrafe. Als vorübergehender Ersatz erschien Kratek slovenski zemljopis [Kurze geo- grafische Beschreibung Sloweniens] (1854). Der Atlas durfte erst 1861 in Druck gehen und wurde 1864 und 1871 als erweiterte Auflage Imenik mest, tergov in krajev, zapopadenih v Zemljovidu Slovenske dežele [Verzeichnis der Städte, Märkte und Orte, die im Atlas Sloweniens und seiner Länder inbegriffen sind] neu verlegt. Neben einem slowenischen Ortsnamenregister beinhaltete der Atlas ein deutsch-slowenisches Ortsverzeichnis (→  Ortsrepertorium). 1975 kam ein Faksimile des At- las heraus, das mit einer Begleitstudie über die Wirren um seine Entstehung versehen war. Sein reiches Opus vermachte K. der Slovenska Matica [Slowenische Ge- sellschaft für Literatur und Kultur], deren Ausschuss- mitglied er mehrere Jahre gewesen war. K. engagierte sich vor allem für die Bevölkerung in der slowenischen ethnischen Peripherie und beschrieb deren existenzielles Umfeld unter besonderer Berück- sichtigung ihrer ethnischen Herkunft. In der Allge- meinen slawischen Zeitung etwa definierte er 1848 im Aufsatz Die Diöcesen in Slovenien und die slovenischen županije und Dekanate in Kärnten die →  Sprachgrenze in Kärnten/Koroška. Er schlug vor, die kirchlichen den politischen Bezirken anzugleichen und alle Slowenen aus Kärnten/Koroška und der Steiermark/Štajerska einer Verwaltung in Klagenfurt/Celovec zu unterstel- len. Als stellvertretender Landeshauptmann für Krain/ Kranjska (1868–1877) bemühte er sich um die Ein- führung der slowenischen Sprache an den Schulen. K. war ein Protagonist der illyrischen Bewegung (→  Illy- rismus) und brachte propagandistische Schriften unter das Volk. Als Vizepräsident der Escomptebank sowie als Konsortiumsmitglied beim Eisenbahnbau in der Gorenjska (Oberkrain) beteiligte er sich außerdem an vielen führenden Unternehmungen, etwa an der Grün- dung der Baugesellschaft (Stavbena družba) von Krain/ Kranjska. K. war auch Vizepräsident der Kmetijska družba [Agrargesellschaft], Abgeordneter (1867–77) im Krainer Landtag sowie mehrere Jahre lang dessen stellvertretender Landeshauptmann. Es hieß, er habe zusammen mit Anton Globočnik die Farben für die slowenische Staatsfahne festgelegt. Werke : Kratek slovenski zemljopis. Dunaj 1954 ; Zemljovid Slovenske dežele in pokrajin. Imenik mest, tergov in krajev, zapopadenih v Zemljo- vidu Slovenske dežele. Dunaj 1964 ; Kratek slovenski zemljopis in pregled politične in pravosodne razdelitve ilirskega kraljestva in štajerskega voj- vodstva s pridanim slovenskim in nemškim imenikom mest, tergov, krajev i.t.d.. Ljubljana [e. a.] 1975. Lit./Web : Wurzbach ; SBL ; ES ; PBL ; OVSBL ; ÖBL – K. Gla- ser : Zgodovina slovenskega slovstva, 3. [Ljubljana] 1896, 101–103 ; V. Bohič : Peter Kozler in prvi zemljevidslovenskih ozemlja. Ljubljana 1975 ; P. Kozler : Dogodbe prvega zemljevida slovenske dežele. In : J. Bleiweis (Rd.) : Letopis matice slovenske (1979), 104–109 ; K. Sturm- Schnabl : Der Briefwechsel Franz Miklosich’s mit den Südslaven – Ko- respondenca Frana Miklošiča z Južnimi Slovani. Maribor 1991, 18/19, 80–83, 84–86, 112/113, 121/122, 139 (Register s. v. Kozler Peter) ; J. Fischer : The first industrialization of Slovenia 1850–1910. In : Retra- cing the Puch track (2001) 69–73 ; M. Urbanc [e. a.] : Atlant and Slovene National Consciousness in the Second Half of the 19th Century, Atlant in slovenska nacionalna zavest v 2. polovici 19. stoletja. In : Acta Geogra- phica Slovenica, Geografski zbornik 46–2 (2006) 251–283 (Digitalisat : www.dlib.si). Maja Francé Koželj, Ivan (Publizist, Kulturaktivist), →  Mir [Der Friede]. Krähwald/Hrebelja (Hreblje), Mittelgebirgsstock west lich von Brückl/Mostič mit slowenischem topo-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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