Seite - 689 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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Krain
Genossenschaftsverband], deren Ausschussmitglied
er seit der Gründung am 28. Februar 1921 gewesen
war. In seinen letzten Jahren wurde er auf dem Weg
aus St. Michael ob Bleiburg/Šmihel »in einer dunklen
Nacht … von einem Unbekannten aus dem Hinterhalt
angegriffen, geschlagen und schwer verletzt«. Von die-
sem Anschlag konnte sich K. zwar mit der Zeit erholen,
doch erlag er einer unheilbaren Krankheit.
Quellen : Stenographische Protokolle des verfassungsgebenden Landtages
von Kärnten, 12. Gesetzgebungsperiode vom 5. Juli 1921 bis 5. November
1923, o. O., o. J.; Lepi uspehi naše stranke. 2 slovenska poslanca v deželni
zbor izvoljena. In : Koroški Slovenec, Jg. 1, Nr. 14, 22. 6. 1921, S. 1 ; Naše
zahteve. In : Koroški Slovenec, Jg. 1, Nr. 35, 16. 11. 1921, S. 1–2 ; [zum
Memorandum an den Bischof]. In : Koroški Slovenec, 20. 9. 1922 ;
† Ferdo Kraiger. In : Koroški Slovenec, 28. 4. 1937, Nr. 17.
Lit.: M. Zwitter : 30-letnica samostojnega zadružnega središča za slo-
vensko Koroško. In : KSK 1952. Celovec 1951, 115–130, Zit. 127 ; F.
Petek : Iz mojih spominov. Ljubljana, Borovlje 1979, 79–80, 158, 229,
231 ; 90 let SKD Globasnica. Globasnica 1993, 4 ; P. Sketelj : Slovensko
kulturno društvo Globasnica – Globasnitz : 1903–2003, Globasnica,
Celovec 2003 ; V. Sima : Kraiger, Ferdo (Ferdinand). In : S. Karner, V.
Sima, J. Stergar : Wer war wer ? Slowenen in Kärnten – Deutschkärnt-
ner in Slowenien. In : S. Karner, A. Moritsch (Hg.) : Aussiedlung, Ver-
schleppung, nationaler Kampf, Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2005, 307 ; H.
Wilscher : Das nationale Selbstverständnis der Parteien der Mehrheits-
bevölkerung am Beispiel der Landtagsprotokolle. In : W. Drobesch, A.
Malle (Hg.) : Nationale Frage und Öffentlichkeit. Klagenfurt/Celovec
[e. a.] 2005.
Janez Stergar ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl
Krajner, Peter (Schriftführer, Kulturaktivist), → Bo-
rovlje. Slovensko prosvetno društvo »Borovlje« [Sloweni-
scher Kulturverein »Borovlje« (Ferlach)].
Krajner, Štefan (Vereinsvorstandsmitglied, Kulturak-
tivist), → Borovlje. Slovensko prosvetno društvo »Borov-
lje« [Slowenischer Kulturverein »Borovlje« (Ferlach)].
Krain, slow. Kranjska. K. war eine historische Region
im zentralen Teil des heutigen Slowenien. Ihre geo-
grafische Ausdehnung variierte im Laufe der Zeit, der
Kern hingegen konzentrierte sich auf das zgornje Posa-
vje (die weitere Umgebung des Beckens von Ljubljana).
Grob gesagt kann das Gebiet geografisch im Norden
durch die → Karawanken/Karavanke begrenzt werden,
im Süden durch den Fluss Kolpa, im Westen durch die
Pforte von Postojna (Postojnska vrata) und im Osten
durch den Pass von Trojane (Trojanski prag). Bis An-
fang des 14. Jh.s reichte die östliche Grenze an Vitanje
und Slovenske Konjice, die Ausläufer der Karawanken
und des Pohorje (Bachergebirge) sowie des steirischen Berges Boč, und umfasste darüber hinaus das Becken
von Celje (Celjska kotlina). Wegen des entschieden slo-
wenischen Charakters des Gebietes wurde die Bezeich-
nung ihrer Bewohner, der Krainer (Kranjci), oftmals als
Synonym für die Slowenen verwendet.
Durch die Völkerwanderungen und die Ansiedlung
der Slawen Ende des 6. Jh.s wurde die antike Verwal-
tungsstruktur endgültig abgeschafft. In den Quellen
des 8. Jh.s gilt das Gebiet des späteren K. trotz awari-
scher Vorherrschaft als »Land der Slawen/Slowenen«.
Mit der Verwaltungsreform im Jahr 828 wurde das Ge-
biet, welches Ende des 8. Jh.s unter die Herrschaft der
Franken gelangte, zur Grenzmark an der Save, die bis
907 bestand, als die fränkische Obrigkeit südlich der
Karawanken durch die Einfälle der Ungarn gestürzt
wurde.
Nachdem nach 955 die Macht der deutschen Herr-
scher wiederhergestellt worden war, entstanden auf
dem Gebiet der einstigen Mark ob der Save gemäß der
deutschen Stoßrichtung bei den neuerlichen Erobe-
rungen zwei Länder. Die Mark K. wurde gebildet aus
den Gebieten Gorenjska (Oberkrain), Ljubljana und
Umgebung, die östliche Notranjska (Innerkrain) zwi-
schen der Pforte von Postojna und dem Velikolaška-
Ribniška-Tal bis hin zum Urwald von Kočevje (Got-
schee, slow. Prakranjska). Die Mark an der Savinja
(Sann, slow. Savinjska krajina) hingegen umfasste das
nördlich der Save gelegene Gebiet um → Celje (Cilli)
sowie den Großteil der Dolenjska (Unterkrain) bis zum
Unterlauf des Flusses Krka und der Nordgrenze der
Bela Krajina (Weißkrain). Nachdem die Markgrafen
an der Savinja (slow. savinski krajišniki) ausgestorben
waren, wurde die Mark spätestens 1100 mit K. zur sog.
»Stara Kranjska« [Altes Krain] vereint.
Das Amt des Markgrafen wurde zunächst verschie-
denen Geschlechtern anvertraut, nach 1077 bzw. er-
neut nach 1093 ging die Funktion an den jeweiligen
Patriarchen von →
Aquileia (slow. Oglej) über. Diesen
fiel die Machtausübung wegen kleiner Besitzungen
im Land und folglich schwacher politischer Stellung
schwer. In der zweiten Hälfte des 12. Jh.s befanden
sich auf dem Gebiet des Alten K. über zehn unter-
schiedliche Grundherren. Neben dem Patriarchen von
Aquileia hatten von den kirchlichen Herrschaften die
Erzdiözese → Salzburg sowie die Bistümer → Gurk/
Krška škofija, → Freising und → Brixen Besitzungen
im Land. Von den weltlichen Geschlechtern verfüg-
ten über großen Territorialbesitz die Spanheimer, die
Andechser, die Auersperger, die Weichselburger (slow.
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur