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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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717 Kryptoslowenen dežele [historische Länder] synonymisch verwendet (vgl. →  Oktroyierte Märzverfassung 1849 ; →  Landes- verfassung, zweisprachige Kärntner aus 1849 ; →  Ter- minologie). Lit.: M. Herberger : Kronländer. In : Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG), Hg. A. Erler, E. Kaufmann. Berlin 1972, Sp. 1231–1233 (mit weiterführender Lit.) ; R. Hoke : Österreichische und deutsche Rechtsgeschichte. Wien/Köln/Weimar 1992, 194. Bojan-Ilija Schnabl Kropivnik, Franc (Vereinsvorsitzender, Kulturaktivist), →  Šmihel. Slovensko katoliško izobraževalno društvo za Šmihel in okolico [Slowenischer katholischer Bildungs- verein für St.  Michael und Umgebung]. Krščansko izobraževalno društvo za Žvabek [Christl icher Bildungsverein für Schwabegg], →  Schwabegg/Žvabek, Neuhaus/Suha und Leifling/ Libeliče : Kulturarbeit seit 1882. Krumpendorf am Wörthersee/Kriva Vrba (die Ein- wohner der Gegend bzw. der nördlichen Gestade des Wörthersees/Vrbsko jezero werden →  Zajezerani ge- nannt) ; vgl. Sachlemmata : →  Kranzmayer, Ortsna- men, alphabetisches Verzeichnis ; →  Ossiacher Tauern/ Osojske Ture und Moosburger Hügelland/Možberško gričevje ; →  Ortsverzeichnisse 1850, 1854, 1860, 1880, 1882, 1918 ; →  Pfarrkarte der Diözese Gurk/Krška škofija 1924 ; Personenlemmata : Pirk/Breza : →  Rup- recht, Viktor. Tultschnig/Čajnče : →  Faschang, Jo- hann ; →  Perdon, Matthias. Krušic, Franc (Wellersdorf/Velinja vas), Kulturaktivist, →  Bilka, Katoliško slovensko izobraževalno društvo [Ka- tholischer slowenischer Bildungsverein Bilka/Halm]. Kryptoprotestantismus (Geheimprotestantismus), →  Protestantismus ; →  Agoritschach/Zagoriče. Kryptoslowenen, slow. kriptoslovenci. Die gesellschaft- lichen Phänomene der →  Assimilation und →  Ak- kulturation sowie die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Veränderungen haben zu einer syste- matischen Verdrängung der slowenischen Sprache aus dem öffentlichen Raum in Kärnten/Koroška geführt ; →  Assimilationszwang und →  »Entethnisierung« der slowenischen →  Geschichtsschreibung verringer(te)n die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Präsenz des Slowenischen (→  Geschichtsschreibung und kognitive Dissonanz). Dies veranlasst(e) wiederum zahlreiche Slowenen im Land, diese Sprache nur im familiären Rahmen, bisweilen nur mit Angehörigen der eigenen Generation in der Familie, höchsten aber im engen Bekanntenkreis alteingesessener Familien zu verwen- den und sich in keiner Weise nach außen als Slowenen/ slowenischsprechende Personen erkennen zu geben oder sich ethnisch zu determinieren (sie lehnen ein von Reiterer [2000] identifiziertes ethnisches/sprachli- ches »Überengagement« [Overinvolvement] bzw. ein »Bekenntnis« nach außen als Slowenen ab). Solcher- maßen definierte K. scheinen nicht in amtlichen Sta- tistiken auf und sind auch sprachwissenschaftlich, in dialektologischen oder in ethnografischen Studien nur sehr schwer zu erfassen, weil sie sich in der Regel nur Forschern aus dem Bekanntenkreis öffnen (→  Um- gangssprache). Monisgnore →  Zablatnik berichtete so etwa, wie ältere einheimische Frauen aus Ottma- nach/Otmanje die Beichte bei ihm im Schutz der An- onymität in slowenischer Sprache ablegten (siehe dort). Diese Personen haben also unter Umständen neben ei- ner offiziellen auch eine nicht öffentliche (sprachliche und/oder kulturelle) Identität. Eine zusätzliche Verdrängung aus dem öffentlichen Bewusstsein ist nach Reiterer auf die statistischen Gesetzmäßigkeiten von Sprachenzählungen zurückzu- führen, denn diese seien nicht so sehr administrative als politische Akte : »Die ›verhältnismäßig beträchtli- che Zahl’ (quantité considérable) spielt im traditionel- len Minderheitenrecht eine gewichtige Rolle. Hinter der pragmatischen Begründung – Spezialrechte für →  Minderheiten verursachen in gewissen Bereichen zusätzliche Kosten (→  Amtssprache, Erziehung) – ver- steckt sich regelmäßig der Versuch, menschenrechtli- che Ansprüche abzuwehren.« Klemenčič definiert dies hic loco als »statistische →  Germanisierung«. Reiterer (2000) stellt im Rahmen der Präsentation der quantitativen Ergebnisse einer Zusatzerhebung zum Mikrozensus im September 1999 zur ›Feststel- lung des situationsabhängigen Sprachgebrauchs‹ sogar fest : »Es findet – so scheint es – heute ein diskretes Outing slowenisch sprechender Kärntner statt […] Wo leben die Menschen, die Slowenisch können ? … Der slowenische Bezirk schlechthin ist Völkermarkt. Fast die Hälfte dort kann slowenisch in irgendeiner Weise sprechen, und von denen wiederum zwei Fünftel gut und ebensoviel ausreichend. Wenn man beachtet, dass vom politischen Bezirk Villach-Land nur ein Teil zum
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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