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Landeseinteilungs-Erlass (1), Kärntner, vom 23. Dezember 1849
Landeseinteilungserlass
1949/50, S. 25
Landeseinteilungserlass
1949/50, S. 32
Diese Currende und die damit einhergehende Verwal-
tungsreform stellen einen deutlichen Hinweis darauf
dar, dass die Oktroyierte Märzverfassung sowie die
Landesverfassung vom 30. Dezember 1849, wenn sie
auch wegen der nicht durchgeführten Wahlen nicht
umfassend umgesetzt worden waren, doch zumindest
in gewissen, für die slowenische →
Kulturgeschichte
jedoch durchaus bedeutenden Teilen nach ihrer Kund-
machung in Kraft waren und teilweise umgesetzt wur-
den.
Im ersten Teil des Landeseinteilungs-Erlasses weist
der tabellarische Überblick der politischen Einteilung
des Kronlandes Kärnten/Koroška die sieben Bezirks-
hauptmannschaften (BH) und deren Exposituren auf
(in eckiger Klammer der Ortsname in historischer
Schreibweise, sofern sich diese seitdem gewandelt hat) :
Klagenfurt/Celovec, Völkermarkt/Velikovec [Velkovec],
Wolfsberg/Volšperk [Volfsberg], Expositur Unterd-
rauburg/Dravograd [Dolnidravberg], St. Veit/Šentvid
[Št. Vid], Expositur Friesach/Breže [Breze], Villach/
Beljak [Beljak] ; Spittal/Špital, Exposituren Obervel-
lach/Zgornja Bela [Gornabela] und Greifenburg/Grei-
fenburg sowie Hermagor/Šmohor [št. Mahor], Exposi-
tur Tarvis/Trbiž [Terbiž]. Im zweiten, umfangreicheren Teil der Currende/razglas
werden in der Reihenfolge der festgesetzten Bezirks-
hauptmannschaften die dazugehörenden Katastralge-
meinden nach dem deutschsprachigen Eintrag alpha-
betisch geordnet und nach dem Zuständigkeitsbereich
der ›Einzel-Gerichte‹ angeführt. Daneben werden
zusätzlich die entsprechenden vormaligen politischen
Bezirke sowie die zuständigen vormaligen Dominien
[slow. gospoščina] genannt.
Zu bemerken sind slowenische und deutsche cal-
que- bzw. Lehnübersetzungen [sei es Unterbreitenegg/
Spodni Brajtenek, Schönweg/Šenveg oder aber Sittich/
Žitice, Gradisch/Gradiš und Goritzenberg/Gorica],
Entsprechungen [Bach/Potok] oder nunmehr veraltete
Ortsnamen (Ossiach/Osoje [Ozibe]), die die Frage
nach der modernen Bezeichnung von Ableitungen auf-
werfen (Ossiachberg/Ozibska gora). Ähnlich verhält
es sich etwa bei Klein St. Paul/Mali Šentpavel [Mali
št. Pavel] und Ober St. Paul/Nad št. Pavlam. Schließ-
lich finden sich Benennungen mit unterschiedlichen
Wurzeln oder solchen, wo diese nicht erkennbar sind
[Himmelberg/Sokova, Schiesling/Sokoviče]. Dort, wo
moderne Namensformen überliefert sind, wurden die
im Erlass verbrieften, veralteten Formen in Klammer
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur