Seite - 798 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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Lederer, Jožef
Lesičjak-BuchcoverZitherspiel
ein für damalige Verhältnisse schönes Geld.
Ein einschneidendes Ereignis war der Streit mit einem
Nachbarn, der mit dem Tod des Nachbarn endete und
L. für drei Monate in den Kerker brachte. Anekdoten
besagen, dass eine selbst auferlegte Buße ein einjähriges
Schweigegelübde war. In seiner ersten Ehe wurden die
Söhne Štefan und Franc geboren, in der zweiten Ehe
die Tochter Matilda, verheiratete → Košutnik, die
das literarische Talent ihres Vaters geerbt hatte.
Seine Lieder und Melodien sind einfach, die Mo-
tive aus dem Leben gegriffen, von Volksweisheiten und
Humor durchdrungen. Die scharfe Satire wurde man-
cherorts als beleidigend empfunden. Vor dem Tod ließ
L. einen Teil der Lieder aufschreiben. Die Lieder haben
sich auch durch mündliche Tradierung erhalten, viele
sind zu → Volksliedern geworden. Einige seiner Lieder
wurden im Jahr 1889 in die Sammlung Narodne pesni
koroških Slovencev [Volkslieder der Kärntner Slowe-
nen] von Janez (Johann) → Scheinigg aufgenommen.
Nach seinem Tod wurden die Lieder auch von seiner
Tochter Matilda Košutnik aufgeschrieben. Ein Teil
seiner Lieder wurde von Luka → Kramolc und Franc
Petjak musikalisch bearbeitet. Eines der bekanntes-
ten Lieder ist das Lied von der Geburt Pesem od rojstva.
Über die Entstehung des Beinamens Lesičjak (Lisičjak)
bzw. »Lisjak« sind anekdotische Erzählungen bekannt.
Einzelne handschriftliche Liederbücher, die im Archiv
des Slowenischen Volkskundeinstituts Urban Jarnik/
Slovenski narodopisni inštitut Urban Jarnik aufbewahrt
werden, enthalten auch L. Lieder.
Quellen : Archiv SNIUJ.
Lit.: OVSBL. – J. Kotnik : Lesičjak – Ljudski pesnik in pevec iz Ko-
rotana (1833–1908). Maribor 1929. L. Kramolc : Lesičjakove pesmi.
Celje 1954.
Martina Piko-Rustia
Lederer, Jožef (* 19. März 1877 Graz, † 28. Mai 1948
St. Jakob i.R./Šentjakob v Rožu), Aktivist, Überleben-
der des KZ Dachau, gestorben an den Folgen der In-
ternierung.
Lit.: B. Entner : Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen ? Kärntner
Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenk-
buch. Klagenfurt-Wien/Celovec-Dunaj 2014, 391 ; M. Koschat :
Preživel je Dachau, Zgodba življenja in trpljenja nacistične žrtve Jožefa
Ledererja iz Šentjakoba v Rožu. In : KMD 205. Celovec 2014, 79–87.
Lederwasch, Maria (Marienerscheinung), → Dolina/
Dolina. Legat, Valentin, Geistlicher, Kulturaktivist, → Borov-
lje. Slovensko prosvetno društvo »Borovlje«.
Legija koroških borcev (LKB) [Legion der Kärntner
Veteranen], Veteranenorganisation der Freiwilligen, die
in den Jahren 1918–1919 an der Nordgrenze in Kärn-
ten/Koroška im Einsatz waren.
Der erste Versuch einer Organisation der Freiwilligen
an der slowenischen Nordgrenze in den Jahren 1918–
1919 reicht ins Jahr 1920 zurück (→ Grenzfrage). Im
Rahmen des Društvo jugoslovanskih dobrovoljcev za Slo-
venijo [Verein der jugoslawischen Freiwilligen für Slo-
wenien] wurde eine Sektion unter dem Namen Organi-
zacija koroških prostovoljcev [Organisation der Kärntner
Freiwilligen] eingerichtet. Der Leiter der Sektion, Lo-
jze Ude, wurde zweiter Vizepräsident des Vereins. Da
jedoch der Verein Društvo jugoslovanskih dobrovoljcev
einheitsstaatlich und zentralistisch bzw. projugoslawisch
ausgerichtet war, Ude hingegen die nationale Eigen-
ständigkeit der Slowenen und eine föderale Ausrichtung
→ Jugoslawiens anstrebte, trat er aus dem Verein aus und
beendete somit den ersten Versuch der Organisation der
Kärntner slowenischen Freiwilligen.
1932 unternahm Franc → Štaudeker, Vorsitzender
des Unterausschusses des → Klub koroških Slovencev
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur