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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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804 Lesnjak, Joseph Valentin Lesjak und Bildung als Slowene wesentlich beigetragen haben (→  Muttersprache, →  Identitätsbewusstsein). Nach- dem er den väterlichen Hof vulgo Postranak in Frög/ Breg übernommen hatte, heiratete er am 28. Jänner 1924 die verwitwete Marija Reichmann, geb. Plasch (* 26. Juni 1886, † 4. September 1977). Sie gebar ihm zu den zwei Kindern aus erster Ehe (Ljudmila Reich- mann, vereh. Sticker, * 15. September 1914 und Fran- ciska Reichmann Franciska, * 25. August 1918) weitere Kinder (Marija, * 10. August 1926, Johann, * 15. Mai 1928 und Ludvik, * 20. August 1930). 1933 gründete er in Rosegg/Rožek das Tamburizza-Orchester, das er auch leitete, ebenso wie er in seiner »neuen Heimat« in allen Bereichen des slowenischen Kulturlebens ak- tiv war (→  Tamburizzamusik). Nach der Befreiung Kärntens durch die jugoslawische Partisanenarmee war L. kurzfristig →  Bürgermeister, verlor das Amt sofort nach deren Abzug und nahm sich am 12. Mai 1945 das Leben. In der Buchreihe des Instituts Urban Jarnik Tako smo živeli erzählt sein Sohn Ludvik Lesjak aus der Familiengeschichte. Lit.: Utrinki iz življenja naše mame Ljudmile Sticker. Pisma, dokumenti in fotografijse, zbrane ob njeni petinosemdesetletnici. Šentpeter 1999 ; V. Lokar-Lavrenčič, H. Gabriel : Po sledeh tamburaštva na Koroškem. Ce- lovec [e. a.] 2005 [mit CD], 155 ; M. Makarovič (Hg.) : Tako smo živeli, Življenjepisi koroških Slovencev. 8. knjiga Izdala Krščanska kulturna zveza in Narodopisni inštitut Urban Jarnik. Celovec [e. a.] 2000 ; K. Sturm-Schnabl : Slovensko kulturno življenje v fari Št.  Tomaž pri Čilberku od začetka 20. stoletja do nemške okupacije 1938. In : KK 2009. Klagenfurt/Celovec 2008, 139–156 ; K. Sturm-Schnabl : Kul’turnaja žizn’ prichode Šent Tomaž pri Čilberku ot načala XX. v. do nemeckoj okkupacii. In : Institut slavjanovedenija Rossijskoj akademii nauk. SLOVENICA II. Slavjanskij mežkul’turnyj dialog v vosprijatii russ- kich i slovencev. K jubileju I. V. Čurkinoj. Moskva 2011, 133–151. Katja Sturm-Schnabl Lesnjak, Joseph (aus dem Unteren Jauntal/Spod- nja Podjuna um 1855), Sammler von Kirchenliedern, →  Liedersammlung, handschriftliche. Lessiak, Primus (* 5. März 1878 Köttmannsdorf/Kot- mara vas, † 26. Jänner 1937 Klagenfurt/Celovec), Ger- manist, Sprachwissenschafter, Dialektologe, Namen- forscher. Die Lessiaks (Mutter Josefine Sablatnik) sind eine alte Familie im damals noch slowenischen bzw. zweisprachigen Pörtschach am Wörthersee/Poreče ob Vrbskem jezeru (→  Ossiacher Tauern und Moosburger Hügelland/Osojske Ture in Možberško gričevje). L. be- suchte die Volksschule Köstenberg/Kostanje, das Gym- nasium in Klagenfurt/Celovec. Nach der Matura dient L. als Einjährig-Freiwilliger. Ab 1898 studiert er Anglistik und Germanistik in Wien und Leipzig. 1903 promo- viert er mit der Dissertation Die Mundart von Pernegg in Kärnten. 1906 Habilitation für Ältere deutsche Sprache und Literatur an der Deutschen Universität Prag. Im sel- ben Jahr wird L. Ordinarius für Germanische Philolo- gie an der Universität Fribourg/Freiburg in der Schweiz, 1911 an der Deutschen Universität Prag, gleichzeitig Mitarbeiter der Wiener Wörterbuchkanzlei zur Heraus- gabe des Bayerisch-österreichischen Wörterbuchs. 1920 Ordinarius in Würzburg, wo er sich 1922 wegen einer Encephalitis letargica pensionieren lassen musste. L.s Bedeutung liegt in der Dialektgeografie und Na- menkunde. In Forschungsreisen in den südbairischen Sprachinseln in der Gorenjska (Oberkrain) weist er de- ren Besiedlung von Tirol her nach. Auf der Hochebene der Sieben Gemeinden/Sette Commune (Italien, Süd- tirol) stellt er mittels eines Phonografen auf Wachs- platten Aufnahmen des Zimbrischen her, die ersten authentischen Tonbandaufnahmen überhaupt. Seine Vertrautheit mit den slowenischen und bairischen Mundarten erlauben dem viel gereisten L. eine erst- malige noch immer wertvolle Darstellung der Kärntner Ortsnamen (Die kärntnischen Stationsnamen). Die Er- gebnisse seiner Forschungen sind als Argumente ver- wendet worden, dass das →  Windische in Kärnten mit dem Slowenischen in Slowenien nur noch wenig zu tun hätte und schon lang für krainische Slowenen eine »un- verständliche« Mischsprache sei (→  Sprachmischung). Werke : Beiträge zur Dialektgeographie der österreichischen Alpenländer. In : Zeitschrift für Mundarten 1 (1906) 308–315 und 4 (1909) 1–24 ; Alpendeutsche und Alpenslawen in ihren sprachlichen Beziehungen. In : Germanisch-Romanische Monatsschrift 2 (1910) 274–288 ; Die kärnt- nischen Stationsnamen. Mit einer ausführlichen Einleitung über die kärntnerische Ortsnamenbildung. In : Car I. (1922) 1–124. Lit.: ÖBL. – Kürschner Gelehrtenlexikon 1925–1935 ; Car I, Jg. 127 (1937) 100  ff.; Almanach ÖAW. Wien 1937 ; Archiv für vergleichende Phonetik 1938 (mit Schriftenverzeichnis) ; H. Grimm, L. Besser-Wal- zel : Die Corporationen. Frankfurt a.  M. 1986. Literatur von und über Primus Lessiak im Internet-Katalog der Deutschen Nationalbiblio- thek (www.dnb.de). Otto Kronsteiner Leški rokopis [Handschrift von Leše]. Die Hand- schrift von Leše (Liescha) stammt aus der Mitte des 18. Jh.s und stellt nach dem →  Črnjanski rokopis das zweit- älteste Schriftdokument der slowenischen Volkspo- eten (bukovniki) in der →  Mežiška dolina (Mießtal) dar (→  Bukovništvo). Der Verfasser des Dokuments
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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