Seite - 824 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Bild der Seite - 824 -
Text der Seite - 824 -
824
Liedersammlung, handschriftliche
Tamburizzaorchester aus den Jahren 1908 bis ca. 1930
(→ Tamburizzamusik). Es enthält einige Partituren
und Stimmenhefte für einzelne Tamburizzainstru-
mente, Tamburizza-Schulen, dazu noch Bearbeitungen
auf losen Blättern.
Die handschriftliche Liedersammlung der Maria
Gausnig (rkp 37) besteht aus Liedern, welche sie in
der Schulzeit in → Ferlach/Borovlje in den Jahren
1911–1918 gelernt hatte. Der Pfarrer Kanauf aus
Kappel an der Drau/Kapla ob Dravi schickte sie im
März 1970 an France Czigan. Sie enthält 100 slo-
wenische → Kirchenlieder, 82 slowenische Volks- und
Kunstlieder und einige deutsche Lieder auf 193 Seiten.
Es handelt sich mehrheitlich um Abschriften aus ver-
schiedenen Liederbüchern. Charakteristische Lieder
sind das Stille-Nacht-Lied Sveta noč tiha noč mirno (40),
das Marienlied Tam pri prosti hišici (28), das Liebeslied
Oj le španič moj ti poidi (157), ein Totenlied Urca je že
dbanajst bila (158), die Liebesprobe Dobro jutro jung-
frava (165), das Brautabschiedslied Zvon že vabi ura je
dotekla (166), ein Heimat- bzw. Standeslied Slovenka
sem, slovenka čem ostati (168), die Ballade vom Kind am
Grabe der Mutter Srota, srota ne zaspim (188) und das
Standeslied Eno drevce mi je zrastlo (190). Unter den
deutschsprachigen Liedern sind Zu Mantua zu Banden
(Andreas Hofers Tod, 97) oder Bei Grodek auf der Höhe
(Die Schlacht bei Grodek, 98) erwähnenswert.
Eine weitere handschriftliche Schulliedersammlung
blieb von den Schwestern Anna und Leni Tischler
aus Rakollach/Rakole erhalten (rkp 24), welche sie zwi-
schen 1912 und 1914 in St. Ruprecht bei Völkermarkt/
Šentrupert pri Velikovcu angelegt hatten. Sie enthält 88
Liedtexte, darunter viele Lieder, die in den 60er-Jahren
France Czigan auf Tonband aufgenommen hatte und
die transkribiert in Vsaka vas ima svoj glas (VVG Bd.
1–5) vorliegen. Von einigen bemerkenswerten Liedern
liegen leider keine Melodien vor : V vasi Tinjičih na gori,
Jaz sem te veseli Mihej, Deklica v cerkev hodila oder Pajčo
bom kupu.
Aus der handschriftlichen Aufzeichnung von Vinko
Pečnik aus St. Michael/Šmihel aus dem Jahre 1912
beim vulgo Bicelj (rkp 13) sind das Lied gegen die
→ Germanisierung Ponemči se, ubogi Slovenc und von
der Vergänglichkeit Veselite se prijateli zu nennen. Das
Lied Ponemči se kennen wir auch aus dem Nachlass von
Raimund Hofmeister vulgo Pohovnik aus Unter-
greutschach/Sp. Krčanje (10 x 6
cm), angelegt um 1914
(rkp 21), nebst dem Lied Odkod si dekle ti doma. Auch
von Ivan Pečnik aus St. Michael/Šmihel bzw. Rutach/ Rute ist eine Schulliedersammlung mit 66 Liedertexten
erhalten geblieben (rkp 20), die er zwischen 1922 und
1927 angelegt hat (10 x 16,5
cm). Darunter sind Ko bojo
v grob me djali (4), Tam kjer teče bistra Zilja (30/6) oder
Zeleni gozd je lovčev raj (32/3) ; auch deutschsprachige
Lieder sind darunter wie Auf der Flatnitzer Alm (58/3).
Eine handschriftliche Volksliedersammlung von
Marija Rupreht (31. Mai 1889–1929) aus St. Stefan/
Šteben bei Globasnitz/Globasnica (rkp 9) wurde von
ihr im Jahre 1917 angelegt (ca. 16 x 20
cm) und enthält
48 Volks- und volkstümliche Lieder, darunter V dolinci
prijetni je ljubi moj dom (4), Slišala sem ptičke pet (3) und
das Brautabschiedslied Nezvesta bodi zdrava, čolnič po
morju plava (10).
Aus der Verlassenschaft von Agnes Prepadnik
(1901–1976) vulgo Mlakar in Graditschach/Gradiče
bei Neuhaus/Suha (rkp 56) blieben 4 Hefte mit Volks-
liedern und Liedern der Kirchensängerinnen Marga-
reta Prepadnik, Maria Dobrovnik und Juliana Ferk
erhalten. Sie stammen aus der Zeit zwischen 1915 und
ca. 1940. Sehr beliebt war und ist das Marienlied Krist-
jani Marijo častimo (321, 290).
Aus Loibach/Libuče konnten die umfangreiche h.
L.
von Pavle Močilnik (* 1893) sichergestellt werden
(rkp 51), die er kurz nach dem Ersten Weltkrieg an-
gelegt hatte. Sie besteht aus 4 Heften mit 309 Seiten
und teiweise losen Blättern. Darin finden sich neben
vielen bekannten Volksliedern und geistlichen Liedern
(Marienliedern, Wallfahrerliedern etc.) z. T. ausgefal-
lene Lieder wie Jaz sem gore sin (12), K mizi se vsedli
pili in jedli (20), die Wallfahrerlieder Bodite pozdravljeni
farmani (84), Romar pritekel sem k tebi Marija (105), Oh
zapojmo danes mi kristjani (147) oder die zwei Osterlie-
der Kristus častitljiv iz groba je vstal (232) und Jaz bom
današni dan pisanke talal vam (233).
»Alte und neue Kärntner Lieder«, aufgeschrieben von
L.[ovro] G.[erm] aus Steinerberg/Kamenska gora,
enthält eine Liedersammlung aus den Jahren 1927 bis
1928 (rkp 19 ; 10,5 x 17 cm, 86 Lieder). Gleich zu Be-
ginn der Sammlung finden sich 5 Lieder von Pfarrer
Jože → Peterman (Pfarrer von St. Veit/Šentvid von
1875–90) : Krošnjo piskrov sem si kupil (Vgl. Š IV, doda-
tek) ; Kaj neki je to ; Hočmo zapeti, pesmico peti ; Ravnski
rojak und Zgodu se je en špas. Weitere charakteristische
Lieder wären Bil godec je mlad in lep, pa vesel, Svetmu
Miklavžu podala se bom und in deutscher Sprache O
glücklich, wer ein Herz gefunden (mit Noten).
Die h. L. aus dem Besitz von Hans Melchior aus
Enzelsdorf/Encelna vas bei Stift Griffen/Grebinjski
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur