Seite - 833 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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Literaturgeschichte
Pilat, Jakob, NUK Urheber. Der erste Text wurde am 1. Jänner 1700 in
Devica Marija na Jezeru bei Guštanj niedergeschrieben.
Besonderer Erwähnung bedarf die Tatsache, dass sich
die Zöglinge beim Eintritt in die Bildungsanstalt noch
nicht auf die Priesterlaufbahn festlegen mussten.
Quelle und Web : Listina Pilatove ustanove (1700), rokopis : KOK
Ravne (rokopisni oddelek [Handschriftenabteilung]), Inv.-Nr.
4007959, www.rav.sik.si/Storage/ListinaPilatoveUstanove.swf ; www.
dlib.si/ : URN :NBN :SI :DOC-7RSRFSY8 (4. 9. 2013)
Lit.: SBL. – F. Kotnik : Brata Gašper in Jakob Pilat-dobrotnika našega
dijaštva. In : Čas XX (1942) 40–45 ; F. Kotnik : Gašpar Pilat. In : KMD
Celje (1948) 156–157 ; A. Pristavnik : Pregled zgodovine osnovnega šol-
stva na Ravnah na Koroškem. Ravne na Koroškem 1997.
Simona Šuler Pandev ; Üb.: Maja Francé
Literarische Motive, vgl. Sachlemmata : → Bauern-
aufstände ; → Bukovništvo, Erinnerungsliteratur (vgl.
→
Deportation 1942) ; → Kralj Matjaž ; → Lepa Vida ;
Miklova Zala (→ Sket, Jakob) ; → Linde ; sowie Zen-
tralorte und Regionen der → Kulturgeografie (siehe
dort).
LiteratInnen/SchriftstellerInnen vgl. Sachlemmata :
→
Bukovništvo, →
Gender/Personen, → Literatur-
geschichte ; Personenlemmata : Literaten aus dem slo-
wenischen Zentralraum : → Aškerc, Anton ; → Bevk,
France ; →
Cankar, Ivan ; → Finžgar, Franc Saleški ;
→
Hribovšek, Ivan ; → Jenko, Simon ; → Jurčič,
Josip ; → Levstik, Fran ; → Linhart, Anton Tomaž ;
→
Pregelj, Ivan ; → Prešeren, France ; → Stri-
tar, Josip ; →
Tavčar, Ivan ; → Trdina, Janez ;
→
Vodnik, Valentin ; → Vraz, Stanko ; → Župančič,
Oton ; Kärntner slowenische LiteratInnen : → Eller,
Fran ; → Hartman, Milka ; → Ilaunig, Dr. Ožbolt ;
→
Meško, Fran Ksaver ; → Prežihov Voranc
(Lovro Kuhar), → Sket, Jakob ; → Sorgo, Maks ;
→
Srienc, Kristijan ; → Špicar, Jaka ; Weiss, Hani
(siehe →
Sattnitz/Gure) ; andere : → Perkonig, Josef
Friedrich.
Literaturgeschichte, die Erforschung und Darstellung
der Literatur in ihrer zeitlichen Entwicklung, einer der
Grundbereiche der Literaturwissenschaft. Gewisse li-
teraturhistorische Tätigkeiten wie → Bibliografie, die
Textbeschreibung und -qualifizierung und Biografien
von Autoren entwickelten sich schon in der antiken
Poetik, Rhetorik und Philologie und wurden in der
Renaissance erneuert. Erst im späten 18. Jh. ermög-
lichten der Durchbruch des historischen Denkens und die Formulierung des modernen Literaturbegriffs die
schrittweise Konstituierung einer wissenschaftlichen
Disziplin, die den Gesamtbereich der Literatur in
den historischen Dimensionen ihrer Entwicklung be-
handelt. Die L. fügte sich zunächst systemisch in den
größeren Zusammenhang der Philologie, sie stellte
Kontakte zu anderen humanistischen und gesellschaft-
lichen Wissenschaften her und ging von verschie-
denen theoretisch-methodologischen Modellen aus.
Den Rang der führenden literaturwissenschaftlichen
Disziplin büßte sie erst mit der allgemeinen Krise des
Historismus in der ersten Hälfte des 20. Jh.s ein. Seit
damals gewann sie wiederholt an Bedeutung im Zu-
sammenhang mit dem historischen Empirismus, der
Sozialgeschichte, der Ideologienkritik und in den letz-
ten Jahrzehnten mit dem neuen Historismus und der
Kulturgeschichte.
Die slowenische L. etablierte sich überwiegend als
Teil der Slawistik im 19. Jh., Vorformen entstanden
aber bereits im 16. Jh. Zu ihnen zählen die biobiblio-
grafischen und kulturhistorischen Beiträge der Autoren
der Reformation (→
Protestantismus, Primož → Tru-
bar, Jurij → Dalmatin) und →
Gegenreformation
(Tomaž → Hren), die Berichte der Historiker bzw.
Polyhistoren des Barock und der Aufklärung über die
literarischen Aktivitäten in → Krain/Kranjska (Janez
V. → Valvasor, Janez G. Dolničar [Johannes Gre-
gorius Thalnitscher], Marko → Pohlin), daneben
die entsprechenden Auszüge aus Geschichtswerken
über die deutsche und österreichische Reformation
(Schnurrer). Die Auswahl der behandelten Werke
richtete sich in der Regel nach der regionalen Herkunft,
unabhängig von der sprachlichen und ethnischen Zu-
gehörigkeit (vgl. die Handschrift Jožef K. Erbergs
über die Literatur in Krain/Kranjska, 1825). Die De-
finition der L. nach nationalem Gesichtspunkt wurde
erst mit der Entstehung einer slowenischen Kunstlite-
ratur und der Erweckung eines Nationalbewusstseins
im Prozess des sog. → preporod an der Wende vom 18.
zum 19. Jh. möglich.
Die ersten Slowenisten im frühen 19. Jh. befassten
sich am meisten mit der Literatur der Reformation
und den eben entdeckten →
Freisinger Denkmälern
(andere mittelalterliche Texte kannten sie noch nicht).
Eine führende Rolle spielte Jernej →
Kopitar durch
die Zusammenarbeit mit Valentin → Vodnik und
durch die Kontakte zu den Begründern der Slawis-
tik, v. a. Josef →
Dobrovsky und Pavel J. → Šafarik.
Die erste integrierte biobibliografische Übersicht über
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur