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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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834 Literaturgeschichte die slowenische Literatur stammt von Matija →  Čop (Handschrift 1831, veröffentlicht in Šafariks Bear- beitung 1864). Die weitere Entwicklung verlief auf mehreren Linien. Eine davon ist mit der slawischen Philologie an den österreichischen Universitäten verbunden. Neben der allgemeinen slawistischen Richtung (→  Miklosich, Jagić, →  Krek) entstand Ende des 19. Jh.s in Graz die erste Lehrkanzel mit slowenistischem Schwerpunkt (Vatroslav →  Oblak, nach ihm Karel →  Štrekelj ; 1899–1901 las Štrekelj erstmals in slowenischer Sprache und bot einen kompletten Überblick über die slowenische Literatur). Daneben sind die →  Li- teraturkritik und Essayistik von →  Čop über Janez →  Trdina, Josip →  Stritar und Fran →  Levstik bis hin zu Fran →  Levec für die Entwicklung der Slowenistik von großer Bedeutung. In die dritte Ent- wicklungslinie gehören die Slowenisch-Lehrbücher für die Gymnasien, deren Zwischenkommentare zu Wer- ken und Autoren sich zu größeren Übersichten ver- einigten (Anton →  Janežič, Fran Miklosich, Ivan →  Navratil, Jakob →  Sket ; rezipiert wurden auch die unveröffentlichten Schulvorlesungen Trdinas und Levecs). Dazu kommen belehrende und erzie- hende Schriften für ein breiteres Publikum (Anton M. →  Slomšek, Josip →  Marn), einige seltene monogra- fische Werke (u. a. von Ivan Macun) und einzelne en- zyklopädische Artikel. Für den Schulbedarf wurde die erste slowenische L. geschrieben (Julij →  Kleinmayr 1881 ; →  Schulbuch). Ende des 19. Jh.s erschienen immer häufiger slowenistische Beiträge aus der Feder universitär gebildeter Philologen (Matija →  Murko, Luka →  Pintar, Fran Vidic, Fran →  Wiesthaler u. a.) in periodischem Druck. Einzelbereiche der slo- wenischen Literatur, am detailliertesten der Protestan- tismus, wurden auch von nicht slowenischen Autoren erforscht (v. a. Ludwig T. →  Elze). Viel zur Kenntnis der für die Literatur relevanten politischen, wirtschaft- lichen und sozialen Aspekte trugen die Autoren der Landes- (August Dimitz) und Nationalgeschichten (Josip →  Gruden) bei. Diesen Zeitraum schließt Ka- rel →  Glaser mit dem bis dahin umfangreichsten li- teraturhistorischen Werk ab (1894–1900). Im Verständnis ihres Gegenstandsbereichs verflocht sich die L. stark mit den verwandten Disziplinen. In ihren Verfahren herrschte die Materialsammlung, -be- schreibung und -klassifizierung vor, darum wird sie vom methodologischen Standpunkt aus für gewöhnlich als philologische, biografisch-bibliografische, deskriptiv historische oder faktografische Fachrichtung bezeich- net. Erst Ende des 19. Jh.s tauchten erste kritische Reflexionen über die theoretischen Ausgangspunkte, Forschungsmethoden und synthetischen Darstellungs- weisen der L. auf. Anfang des 20. Jh.s systematisierten die Vertreter einer neuen Generation (Ivan →  Prijatelj, France →  Kidrič, Ivan →  Grafenauer, Avgust Žigon) die Arbeit in vielen Bereichen, von der Kritik der bishe- rigen Praxis über die Sammlung und Klassifizierung von Quellen bis hin zu Problemstudien, Monografien und synthetischen Darstellungen. Trotz einer ungenü- genden, auf die universitäre Slawistik, den Slowenisch- unterricht an den Mittelschulen, auf Vereine (→  Mo- horjeva, →  Slovenska matica) und auf den periodischen Druck beschränkten institutionellen Basis erreichten sie viel. Das Fach trat aus dem Bereich der allgemei- nen Slawistik heraus und definierte sich als nationale Wissenschaft, unterschied sich von den anderen phi- lologischen Disziplinen und öffnete sich den theoreti- schen und methodologischen Mustern des bereits mit geistesgeschichtlichen Elementen durchsetzten Positi- vismus bzw. des empirischen Historismus. In der Zwischenkriegszeit erhielt die L. eine institu- tionelle Grundlage an der 1919 gegründeten Univer- sität in →  Ljubljana, im Verein Znanstveno društvo za humanistične vede [Wissenschaftlicher Verein für hu- manistische Wissenschaften], der in die Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste (Slovenska Akademija znanosti in umtenosti, SAZU) überging, in der National- und Universitätsbibliothek (Narodna in univerzitetna knjižnica, NUK) sowie im Slavistično društvo [Slawistischen Verein]. Neue Fachzeitschriften begannen zu erscheinen (→  Časopis za slovenski jezik, književnost in zgodovino [Zeitschrift für die sloweni- sche Sprache, Literatur und Geschichte], Razprave Znanstvenega društva za humanistične vede [Abhand- lungen des Akademischen Vereins für humanistische Wissenschaften], Slovenski jezik [Die slowenische Sprache]). Neben die zentralen Persönlichkeiten trat eine neue Forschergeneration (Anton Slodnjak, Mirko Rupel, Marja Boršnik, Lino Legiša, Janez Logar, Fran Petre u. a.). Aus ihr entstanden einige große synthetische Werke, mehrere Monografien, eine Reihe analytischer und problemzentrierter Abhand- lungen, kritische Ausgaben bedeutender Opera und grundlegende enzyklopädische Werke. Damit war die slowenische Literatur bis zum Ende des 19. Jh.s bzw. bis zum Auftritt der sog. Moderne zur Gänze und in
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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