Seite - 847 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Bild der Seite - 847 -
Text der Seite - 847 -
847
Ljubljanski Zvon
Ljubljanski zvon, 1919
Koper/Capodistria hinzu. Unter Papst Benedikt XVI.
wurde am 7. April 2006 auf dem Gebiet des Erzbis-
tums Ljubljana die Diözese Novo mesto gegründet, die
aus den Dekanaten Črnomelj, Kočevje, Leskovec, Novo
mesto, Trebnje und Žužemberk zusammengesetzt war.
Gleichzeitig wurde die Diözese Maribor zum Sitz einer
neuen Kirchenprovinz ernannt, der die neu geschaffe-
nen Diözesen Celje und Murska Sobota als Suffragan-
bistümer angehörten. Seither sind dem Metropoliten
aus Ljubljana die Diözesen von Novo mesto und Ko-
per/Capodistria als Suffraganbistümer untergeordnet.
Lit.: F. M. Dolinar (Hg.) : Ljubljanska škofija 550 let, Monografija.
Ljubljana 2011.
France Martin Dolinar ; Üb.: Maja Francé
Ljubljanski Zvon [Glocke von Ljubljana], Literatur-
zeitschrift, erschien monatlich von 1881 bis 1941 in
Ljubljana. Gegründet wurde der L. Z. als Organ des
kritischen Realismus. Der L. Z. verstand sich als Ge-
genstück zur eine Woche zuvor gegründeten Zeitschrift
→
Kres. Mitbegründer waren neben Fran → Levec
als treibender Kraft die realistischen Literaten Josip → Jurčič, Janko → Kersnik und Ivan → Tavčar,
die mit der romantischen Zeitschrift Zvon von Josip
→ Stritar unzufrieden waren. Schon 1878 kritisierte
→ Levstik Stritar in einem privaten Brief, in dem
er Stritars Ansatz als unrealistisch und »unslowe-
nisch« verurteilt. Zu den Redakteuren zählten (vgl. ES) :
Fran Levec (Redakteur von 1881 bis 1890), Anton
Funtek (1891–94), Viktor Bežek (1895–99), Anton
→ Aškerc (1900–02), Franc → Zbašnik (1903–09),
Janko →
Šlebinger (1910–16), Oton → Župančič
(1917–19), Joža → Glonar (1919–21), Fran →
Alb-
recht (1922–32) und Juš Kozak (1935–41).
F. Levec konnte viele bedeutende Literaten (Anton
Aškerc, Simon → Gregorčič, Janko Kersnik, Fran
Podlimbarski Maselj, Janez →
Mencinger, Franc
Ksaver → Meško, Ivan Tavčar und Janez → Trdina)
für den L. Z. gewinnen. Levec forcierte, allerdings we-
nig erfolgreich, wissenschaftliche Beiträge im L. Z. In
Konkurrenz zur L. Z. standen die Literaturzeitschrif-
ten Kres (gegründet 1881 in Klagenfurt/Celovec, er-
schienen bis 1886) und Dom in svet (gegründet 1888
in Ljubljana, erschienen bis 1944). Im Laufe der Zeit
wurde der Einfluss des Realismus geringer und es fan-
den neue literarische Strömungen Eingang in den L.
Z.
Der slowenische Naturalismus (Fran Govekar, Rado
Murnik) war im L. Z. schwach, die Moderne (Ivan
→ Cankar, Fran Eller, Dragotin Kette, Josip
Murn, Oton Župančič) im Gegensatz dazu stark ver-
treten. Der slowenische Expressionismus (Srečko Ko-
sovel, Slavko Grum, Alojzij Remec, Tone Seliškar)
war im L. Z. wiederum schwach vertreten.
In den ersten zwei Jahrzehnten erschienen im L. Z.
Aufsätze zu und aus allen Bereichen der Wissenschaft.
Besonders unter Anton Aškerc erfuhr der L. Z. eine
Ausweitung des Themenspektrums. Neben Litera-
tur und Literaturkritik wurden nun auch Artikel über
Theater, Musik und die bildenden Künste abgedruckt.
Außerdem ist ein verstärktes Interesse am slawischen
Kulturraum (Übersetzungen und Kritiken nicht slo-
wenischer slawischer Literatur) auf Aškercs Einfluss
zurückzuführen. Später beschränkte sich die Redaktion
auf Belletristik und Kunstkritik. In den 1930er-Jahren
erfolgte eine Neuausrichtung mit Beiträgen zu aktu-
ellen gesellschaftlichen Fragen. Außerdem kam es in
den 1930er-Jahren zu einem Streit zwischen dem jugo-
slawisch ausgerichteten Verlag und einigen slowenisch
orientierten Schriftstellern. Der Auslöser für den Streit
war ein Essay von O. Župančič mit dem Titel Adamič
in slovenstvo [Adamič und das Slowenentum]. Die Ver-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur