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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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860 Majar – Ziljski, Matija Majar Ziljski Billet, www.gailtal-erinnern.at [Bauern- und Handwerkernachrichten] (Novice), für dieses Projekt zu gewinnen, und schon ab Beginn der 40er.Jahre wurde die Gajica bei den Slowenen einge- führt (→  Schrift). Zu Beginn der Revolution 1848 (→  Revolutionsjahr 1848) trat M. mit einem Artikel Kaj Slovenci terjamo ? [Was fordern wir Slowenen ?], veröffentlicht in den Novice am 29. März 1848, hervor : Darin erklärte er, dass jedes Volk auf seinem Gebiet nach seiner Art und Weise leben solle und dass den Slowenen das Recht gewährt werden müsse, in Schulen und Ämtern ihre →  Muttersprache einzuführen. Im April verfasste und verbreitete M. eine Petition, in der er darauf hinwies, dass die Slowenen einen eigenen Landtag haben und in eine Union mit Kroatien, Slawonien und Dalmatien eintreten sollten. M. warf also als Erster Fragen auf, die in weiterer Folge die Grundlage des Programms eines Vereinigten Sloweniens (→  Zedinjena Slovenija) wer- den sollten. Für seine politischen Aktivitäten wurde er von den kirchlichen Behörden von Klagenfurt/Celovec nach Monte Lussari/Luschari/Sv. Višarji versetzt. In der liberalen Zeitung Slovenija publizierte er einige Artikel, in denen er seinen Plan für eine Neugestaltung Öster- reichs als Konföderation von fünf Völkern (→  Slawen, Deutschen, Ungarn, Rumänen und Italienern) darlegte. Dabei sollte der slawische Teil, die Slavija, die Kon- föderation anführen. Während der Revolution war M. einer der wichtigsten Ideologen der slowenischen Nati- onalbewegung und einer der Verfasser des Programms für ein Vereinigtes Slowenien. Nach der Revolution wurde M. von den Behörden von einer Pfarre in die andere versetzt, 1851 schließ- lich in die Pfarre von Goriach/Gorje, die er 19 Jahre lang betreute. Nach der Verkündung des Oktoberdip- loms (1860) und des Februarpatents (1861), die zu ei- ner gewissen Liberalisierung des Lebens innerhalb des Staates führten, trat M. als Erster mit seinem Artikel »Unsere Lage« (Novice, 13. März 1861) an die Öffent- lichkeit. Darin warf er wiederum die Frage eines Ver- einigten Sloweniens, der Stiftung eines engen Bünd- nisses zwischen Letzterem und den Kroaten sowie die Frage der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls unter den Slawen auf. In den 60er-Jahren beschränkte sich M.s politische Tätigkeit auf Kärnten/Koroška. Unter seiner Mitwirkung wurde in Klagenfurt/Celovec 1864 die →  Slovanska čitalnica [Slawischer Leseverein] eröffnet, die zum Zentrum des nationalen Lebens der Kärntner Slowenen wurde. 1869 beteiligte sich M. aktiv an der Gründung der slowenischen politischen Verei- nigung →  Trdnjava. Diese veranstaltete drei →  Tabor- Versammlungen (in Feistritz ob Bleiburg/Bistrica pri Pliberku, Selpritsch/Žoprače und Oberwuchl/Zgornje Buhlje). In Oberwuchl/Zgornje Buhlje trat M. persön- lich auf. Nach dem Ende der Revolution entfernte sich M. von den Positionen der Illyrischen Bewegung. Er arbei- tete die Regeln einer gesamtslawischen Grammatik aus, die als Grundlage einer zukünftigen gesamtslawischen Literatursprache dienen sollte. Als Alphabet einer sol- chen gesamtslawischen Sprache schlug M. die Kyrillica vor, die er mit einigen lateinischen Buchstaben ergänzte. Sein Buch Vzajemna slovnica ali mluvnica slavjanska [Gemeinsame slawische Grammatik und Sprachbuch] kam 1865 in →  Prag heraus. M. betrachtete dieses Werk als sein Hauptwerk. In den 60er-Jahren wuchs M.s Interesse an Russland. 1867 folgte er der Einladung seitens der Organisatoren und besuchte in Moskau die Ethnografische Ausstellung und den Slawischen Kon- gress (→  Slawenkongresse). Dank seiner Schenkung an die Ausstellung (eine »Kärntner Hochzeit« – sechs Kostüme von Hochzeitsgästen und Mitgift der Braut) konnte das beste Arrangement in der Slawischen Ab- teilung der Ausstellung geschaffen werden. Dafür er- hielt er eine der höchsten Auszeichnungen, die den Stiftern ethnografischer Exponate verliehen wurden, er wurde zum Wirklichen Mitglied der Gesellschaft der Freunde der russischen Literatur (Obščestvo ljubitelej rossijskoj slovesnosti) und der Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaft (Obščestvo ljubitelej estestvozna- nija) an der Moskauer Universität gewählt. In →  Mos- kau machte er die Bekanntschaft der Slawophilen N. A. Popov, M. P. Pogodin und anderer (→  Slawo- philie). Es entstand ein reger Briefkontakt, und seine russischen Freunde versorgten ihn mit Büchern. M.s Versuch, nach Russland zu emigrieren (1870–1871), schlug fehl. 1873 bis 1875 begann er in Klagenfurt/
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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