Seite - 868 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Bild der Seite - 868 -
Text der Seite - 868 -
868
Maria Rain/Žihpolje
1886 als Reaktion auf die Aktivitäten des Deutschen
Schulvereins (→ deutschnationale Vereine). Vereinsziel
war die Beibehaltung des slowenischen Schulunter-
richtes, den der Deutsche Schulverein durch deutschen
Schulunterricht ersetzt wissen wollte. Der Verein hatte
eine eigene Ortsgruppe für Villach/Beljak und Umge-
bung, zu der auch M. G./M. n. Z. und seine Nach-
barorte gehörten. Im Rahmen der Vereinssitzungen
wurden Lieder und Gedichte vorgetragen sowie slo-
wenische Theaterstücke aufgeführt. Die Družba sv.
Mohorja (→ Mohorjeva) hatte stets mehrere Mitglie-
der in M. G./M. n. Z. (1900 – 93 Mitglieder, 1917 –
104 Mitglieder, 1939 – 10 Mitglieder ; nach : Hofer
1999, 372). Auch die → Slovenska straža [Slowenische
Wacht] hatte von 1910–1940 eine Ortsgruppe für die
Pfarre M. G./M. n. Z. Nach der Volksabstimmung
1920 wurde die →
Zveza ženskih društev na Koroškem
[Verband der Frauenvereine in Kärnten] gegründet, die
in M.
G./M.
n.
Z. Koch- und Haushaltungskurse orga-
nisierte. Die Bauern organisierten sich im Verein Kme-
tijska podružnica Drava [Bäuerliche Zweigstelle Drava]
(→ Genossenschaftswesen). 1922 wurde in Prosso-
witsch/Prosoviče der Tamburizza- und Gesangsverein
Tamburaško in pevsko društvo Zila gegründet, der sich
1928 wieder auflöste, weil kaum finanzielle Mittel zum
Ankauf von Instrumenten vorhanden waren (→ Tam-
burizzamusik, → Chorwesen).
Die slowenische Spar- und Darlehenskasse Maria
Gail (Hranilnica in posojilnica Marija na Zilji) wurde
am 28. Jänner 1903 gegründet ; 1942 wurde sie aus dem
Vereinsregister gelöscht. Nach dem Zweiten Weltkrieg
wurde sie wiedergegründet und bildet seit dem Zu-
sammenschluss mit den Spar- und Darlehenskassen
St. Stefan-Finkenstein/Šteben und Hart/Ločilo die
bis heute bestehende Posojilnica-Bank Zila mit Sitz in
Villach/Beljak.
M.
G./M.
n.
Z. war der Geburtsort des slowenischen
Dichters Fran →
Eller und Wirkungsort des Pfarrers
und Schriftstellers Franc Ksaver → Meško.
Die Chroniken der beiden Pfarren M. G./M. n. Z.
und St.
Niklas an der Drau/Drava (Šmiklavž ob Dravi)
weisen slowenische Eintragungen auf ; in beiden Got-
teshäusern gab es slowenische Kreuzwegstationen
und Wandbeschriftungen, wobei die → Inschriften
an den Kirchenwänden und am → Kreuzweg von
M. G./M. n. Z. erst in jüngster Zeit entfernt oder
übermalt bzw. durch zweisprachige Inschriften ersetzt
wurden (Hofer 1999, 380). Lit.: ES ; Dehio. – Ante Beg : Narodni kataster Koroške. V Ljubljani, dne
2. julija 1910, 46–47 (http://www.sistory.si/SISTORY :ID :27172) ;
M. Hofer : Die Kirche an der Gail : Chronik der Pfarr- und Wallfahrts-
kirche Maria Gail. Villach 1990 ; I. Spielvogel-Bodo : Villach und Um-
gebung mit Therme Warmbad. Klagenfurt 1995 ; M. Hofer : Maria Gail
– Aus der Geschichte der einstigen Landgemeinde. Villach 1999 ; R. Kog-
ler, M. Hofer : Maria Gail : Deutsch, English, italiano, slovensko. Villach,
Pfarramt Maria Gail 2002.
Web : www.mariagail.at/index.html (2. 12. 2012).
Reinhold Jannach
Maria Rain/Žihpolje, vgl. Sachlemmata : → Abge-
ordnete ; → Abstimmungszonen ; → Bürgermeister ;
→ Chronogramm ; → Ferlach/Borovlje ; → Pfarrkarte
der Diözese Gurk/Krška škofija 1924 ; → Sattnitz/
Gure ; → Wallfahrt(en) ; Personenlemmata : → Bene-
tek, Anton ; → Košir, Kristo ; → Mišič, Dr. Franc ;
→ Paulitsch/Paulič, Jakob Peregrin ; → Sommer,
Josef ; Göltschach/Golšovo : → Zablatnik, Dr. Pavle ;
Untertöllern/Spodnje Dole : → Lutschounig, Jakob
(und Josef).
Maria Saal/Gospa Sveta, vgl. Sachlemmata : → Ma-
ria Saal/Gospa Sveta, sowie → Altkirchenslawisch ;
→ Archäologisches Bild von Kärnten/Koroška im
Frühmittelalter ; → Bagoaria ; → Bibel ; → Bildstock ;
→ Chiemsee ; → Christianisierung der Karantanen ;
→ Duces Carantanorum ; → Edlinger-Gerichtsbarkeit
im Gemeindegebiet von Magdalensberg/Štalenska
gora ; → Flurnamen in St. Thomas am Zeiselberg/
Šenttomaž pri Celovcu ; →
Freisinger Denkmä-
ler ; → Frühmittelalterliche Kirchen in Karantanien ;
→ Fürsteneinsetzung ; → Glagolica ; → Glottonyme ;
→ Iro-schottische Mission ; → Karantanien ; → Karn-
burg/Krnski Grad ; → Klagenfurter Feld/Celovško
polje ; → Kranzmayer, Ortsnamen, alphabetisches
Verzeichnis ; → Kulturgeschichte (= Einleitung, Band
1) ; →
Pfarrkarte der Diözese Gurk/Krška škofija
1924 ; → Protestantismus ; → Rechtsinstitutionen, ka-
rantanerslowenische ; → Salzburg ; → Sattnitz/Gure ;
→ Sprachgrenze (2) im 18. Jh. in Kärnten/Koroška ;
→ Schulwesen ; → Seckau ; → Sodaliteta presvetega
Srca Jezusovega ; →
Südkärnten/Južna Koroška ; → Ta-
bula Peutingeriana ; → Tanzenberg ; → Terminolo-
gie, christliche ; → Verbrüderungsbuch ; → Virgil ;
→ Wallfahrt(en) ; → Začetek Cerkve svete Uršule [Der
Beginn der Kirche der hl. Ursula] ; → Zollfeld/Gos-
posvetsko polje ; → Zweinamigkeit, mittelalterliche ;
Possau/Posova → Flurnamen in St. Thomas am Zei-
selberg/Šenttomaž pri Celovcu und Umgebung ; Per-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur