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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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876 Marn, Josip Marn, Josip (Ps. Milko, Resnicki, Istinič, Kalophron christianus, * 13. März 1832 Štanga [Šmarno pri Litiji, Dolenjska], † 27. Jänner 1893 Ljubljana), Geistlicher, Lehrer, Journalist, Literaturhistoriker. Nach dem Gymnasium und Priesterseminar in Ljubljana wurde M. 1855 zum Priester geweiht und als Kaplan in Horjul eingesetzt. Ab 1857 trat er die Nachfolge Franz Seraphin →  Metelkos am Gymna- sium in Ljubljana an, wo er bis kurz vor seinem Tod als Religions- und Slowenisch-Lehrer wirkte. Anfänglich hatte er mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da für das Fach Slowenisch keine Lehrbücher exis- tierten und die Unterrichtssprache Deutsch war. In Sprachbelangen orientierte sich M. an Metelko und Anton →  Janežič (Pregled slovenskega slovstva), behalf sich mit Lesebüchern von Franz →  Miklosich, spä- ter mit Janežičs Lehrbuch Cvetnik slovenske slovesnosti. 1860 wurde im Fach Slowenisch das Slowenische als Unterrichtssprache eingeführt, das neuerlich benotet und daher für alle Schüler mit slowenischer Nationa- lität verpflichtend wurde, was dem Slowenischen einen gleichrangigen Status mit dem Deutschen brachte. In den Folgejahren etablierte sich das Slowenische auch im Religionsunterricht. Unter dem Einfluss von Anton Martin →  Slomšek entwickelte sich M. zum nationalbewussten Slowenen, der fortan für das Wohl des Slowenentums wirkte. Er war Mitarbeiter bei den Zeitschriften Vedež, Zgodnja Danica, →  Slovenska bčela, der liberalen Zeitung Slo- venec und Begründer des Jezičnik, der als Beilage der pädagogischen Zeitschrift Učiteljski tovariš erschien (→  Publizistik). Darin kam sein Interesse an der slo- wenischen Sprache zum Ausdruck. In linguistischen Fragen stützte er sich auf Studien von Miklosich, Jernej →  Kopitar und Pavel →  Šafarik, wobei zwei Grammatikbücher entstanden : Slovnica slovenskega jezika [Grammatik der slowenischen Sprache] (1861) und Kratka staroslovenska slovnica [Kurze →  altslowe- nische Grammatik] (1863), die bei Leon erschien. M. war der Erste, der seine pädagogischen Beiträge (für Schulblätter) auf Slowenisch verfasste. Später wandte er sich der slowenischen Litera- turgeschichte zu. Insgesamt erstellte M. über 350 biografisch-bibliografische Skizzen. Darunter waren auch slowenische Kulturarbeiter aus Kärnten/Koroška (Slomšek, Janežič, Jožef →  Levičnik u. a.). Aller- dings fehlten wegen Streitigkeiten mit den Jungslo- wenen (→  mladoslovenci) deren wichtigste literarische Protagonisten (Josip →  Stritar, Janez →  Mencin- ger, Josip →  Jurčič, Simon →  Gregorčič). Obwohl seine literaturhistorische Arbeit weder eine chronolo- gische, noch eine kritische Methodik erkennen lässt, besitzt sie als eines der ersten Werke jener Art einen gewissen Mehrwert. In den 1880er-Jahren hatte M. leitende Funktionen in der Kulturinstitution →  Slovenska matica [Sloweni- sche Gesellschaft für Literatur und Kultur] inne und übernahm zwischen 1887 und 1893 deren Vorsitz. Für seine Leistungen auf diesem Gebiet wurde ihm der Franz-Joseph-Orden verliehen. Werke : Slovnica slovenskega jezika. Ljubljana 1861 ; Jezičnik 1885 1886 1887 1890 1881 (Kärntner Persönlichkeiten). Lit.: SBL ; ES ; OVSBL. – K. Sturm-Schnabl : Der Briefwechsel Franz Miklosich’s mit den Südslaven – Korespondenca Frana Miklošiča z Juž- nimi Slovani. Maribor 1991 ; A. Lah : Josip Marn : naša kultura. In : Ave Maria 94 (2002) 5, 108–109 ; K. Glaser : Zgodovina slovenskega slovstva. 3. [Ljubljana] 1896, 176–179 . Maja Francé Marolt, France (* 21. Juni 1891 Brdo pri Lukovici [Gorenjska], † 7. April 1951 Ljubljana), Chorleiter, Ethnomusikologe. M. maturierte 1912 in Ljubljana. Während des Ers- ten Weltkrieges kehrte er von der Front als Invalide zurück. Er war bereits im Gymnasium im Musikge- schehen aktiv gewesen, wobei ihn sein Vater unterstützt hatte. 1919–1924 war M. Chorleiter des Primorski oktet [Primorska-Oktett] und gleichzeitig Hilfschorleiter bei der Glasbena matica (GM) [Slowenische Gesellschaft für Musik]. 1926 hatte er den Akademski pevski zbor [Akademischer Chor] gegründet, dessen Chorleiter er bis 1941 blieb. Der musikalisch gebildete Ethnograf Stanko Vurnik regte ihn an, das →  Volkslied auch in seinen wissenschaftlichen Interessenkreis einzube- ziehen. Um eine systematische Erforschung der mu- sikalischen Folklore sicherzustellen, konzipierte er das Institut za raziskovanje glasbene folklore [Institut für die Erforschung der musikalischen Folklore], welches 1934 in Ljubljana als Folklorni institut (FI) [Folklore-Insti- tut] gegründet wurde. M. gilt als Begründer der slo- wenischen Ethnomusikologie (→  Ethnologie), für die er im FI eine Bibliothek, ein Archiv und ein Netzwerk von Expertenkontakten einplante. Seit 1946 lehrte er als Dozent Ethnomusikologie an der Akademija za glasbo [Musik-Akademie] und setzte seine Arbeit am nunmehrigen Glasbeno narodopisni referat pri Akademiji za glasbo [Musikethnologisches Referat an der Musik- akademie], dem ehemaligen FI, fort. M. sah im Volks-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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