Seite - 887 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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Methodvita
Metarnikovo prerokovanje,
KOK Ravne na Koroškem
Lit.: F. Kotnik : Naši bukovniki, ljudski pesniki in pevci. In : Narodopisje
Slovencev 2 (1945) 86–133.
Simona Šuler Pandev ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl
Metelčica, → Schrift.
Metelko, Franc Serafin (Franz Seraphin, * 14. Juli
1789 Škocjan [Mokronog-Trebelno, Dolenjska], † 27.
Dezember 1860 Ljubljana), Geistlicher, Philologe,
Schulmann, Übersetzer.
M. besuchte das Gymnasium in Novo mesto, absol-
vierte das Studium der Philosophie und Theologie in
→
Ljubljana, wo er 1814 ordiniert wurde. Als Kaplan
war er in Gorje bei Bled, dann von 1815 bis zu seinem
Tode als Domkatechet in Ljubljana tätig. 1817 über-
nahm er den neu gegründeten Lehrstuhl für sloweni-
sche Sprache am Lyzeum in Ljubljana, wo er bis 1849
(1819–1821 auch Italienisch) unterrichtete, danach
unterrichtete er bis zu seiner Pensionierung 1857 am
Gymnasium. Nach dem Tod von Valentin → Vodnik
(1819) wurde M. Übersetzer der amtlichen Verlaut-
barungen für → Krain/Kranjska ins Slowenische und
blieb es bis 1847. Seit 1822 war er Mitglied der Vereini-
gung Kranjska kmetijska družba [Krainer Ackerbauge- sellschaft], 1835 hatte er sich ohne Erfolg für die Stelle
des Bibliothekars an der Lyzealbibliothek beworben.
M. beherrschte neben Slowenisch Italienisch, Deutsch,
Latein, Griechisch, Hebräisch, Französisch und zu-
mindest passiv alle slawischen Sprachen und hatte als
Philologe einen großen Horizont. Als Professor schrieb
er seine Grammatik mit dem Titel Lehrgebäude der Slo-
wenischen Sprache im → Königreiche Illyrien und in den
benachbarten Provinzen, und gab sie 1825 heraus. Für
die Materialanordnung nahm er die erste und zweite
Ausgabe der tschechischen Grammatik von J. → Do-
brovský zum Vorbild, für die Bearbeitung der Litera-
tur diente ihm die → Grammatik von B. → Kopitar
(Die slavische Sprache in Kärnten, Krain und Steiermark.
Ljubljana 1808) als Vorlage. In der Nachfolge der
sprachwissenschaftlichen Denkmuster von J. S. → Po-
powitsch und Kopitar erarbeitete er nach dem
›Prinzip ein Graphem für ein Phonem‹ auf der Grund-
lage der Dialektmerkmale der Dolenjska (Unterkrain)
seine nach ihm genannte → Schrift Metelčica (eine
Lateinschrift mit neuen zusätzlichen Zeichen), die
1833, während des sog. Abc-Kriegs, für den Schulge-
brauch verboten wurde. Aus diesem Grund war seinem
Werk trotz seiner sonstigen wissenschaftlichen Meriten
kein Erfolg beschieden.
Werke : Lehrgebäude der Slowenischen Sprache im Königreiche Illyrien
und in den benachbarten Provinzen. Laibach 1825 ; Slowenische Sprach-
lehre … für Anfänger, Lehramts-Präparanden (etc.). Laibach 1830.
Lit.: EJ ; ÖBL ; LPJ ; ES ; OVSBL. – K. Glaser : Zgodovina slovenskega
slovstva. 2. [Ljubljana] 1895, 164–169 ; Zgodovina slovenskega slovstva
II, Romantika in realizem I (Red. Lino Legiša). Ljubljana 1959, 48–50
und passim ; Katja Sturm-Schnabl : Der Briefwechsel Franz Miklosich’
mit den Südslaven – Miklošičeva korespondenca z južnimi Slovani. Ma-
ribor 1991, Br. 21 von 29. August 1850 und s.v. Personenregister) ;
M. Mitrović : Geschichte der slowenischen Literatur. Von den Anfängen
bis zur Gegenwart. Aus dem Serbokroatischen übersetzt, redaktionell be-
arbeitet und mit ausgewählten Lemmata und Anmerkungen ergänzt von
Katja Sturm-Schnabl. Klagenfurt/Celovec 2001.
Igor Grdina ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl
Methodvita. Die Lebensbeschreibung des hl. Method
wurde nach seinem Tod (885) von seinem Schüler
učenik Kliment Ohridski (Kliment von Ochrid)
in altbulgarischer Sprache verfasst. Die älteste Ab-
schrift ist im Uspenskij sbornik (Russland) aus dem 12.
Jh. überliefert. Beachtenswert ist die widersprüchliche
Darstellung der Missionstätigkeit Kyrills und Me-
thods in Relation zur Sicht der Salzburger → Con-
versio (um 870). Es fehlt jeder Hinweis auf die bereits
hundertjährige Missionstätigkeit durch → Salzburg
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur