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Mežiška dolina
Kyrill und Method in
St. Stefan/Šteben in Finken-
stein/Bekštanj, Foto Simon
Triessnig
(in glagolitischer →
Schrift, der Glagolica) und der
Missionstätigkeit Methods offenbar nichts mitbe-
kommen, sondern weiterhin die vertrauten Salzburger
Texte (in lateinischer Schrift und karantanersloweni-
scher Sprache) verwendet.
Rastislav († 870) wird zum Tod verurteilt und
zur Blendung begnadigt. Sventopulk (im Salzburger
→
Verbrüderungsbuch als dux Zuuentibulch mit sei-
ner Frau Zuuentizizna) richtet es sich mit den Fran-
ken/Baiern. Undurchsichtig ist die Rolle → Koceljs
(† 876). Er schreibt dem Papst einen Brief, er möge
ihm Method als »Lehrer« učitel überlassen (M. VIII).
Gleichzeitig pflegt er mit dem Salzburger Erzbischof
Adalwin († 873), der führend an der Klosterhaft Me-
thods beteiligt war, »freundschaftliche« Beziehungen.
Erzbischof Adalwin weiht im ducatus Koceljs Kir-
chen ein, ernennt für jede Kirche eigene Priester, be-
stimmt einen neuen Erzpriester, hält Predigten in slo-
wenischer Sprache und feiert 864 das Weihnachtsfest
in Mosapurc/Zalavár in castro Chezilonis (→ Conversio).
Koceljs Rolle wird daher sowohl in der M. als auch
in der Conversio jeweils für die eigene Position positiv
dargestellt. Mit dem Tod Methods (885) war die byzantini-
sche Aktion für Pannonien folgenlos beendet. Die Bi-
belübersetzung und die glagolitische Schrift gelangten
zu den Kroaten in Istrien und Dalmatien und zu den
Bulgaren, wo (in Preslav) die biblischen Texte in die mit
einigen Buchstaben der → Glagolica adaptierte grie-
chische Schrift, der später so benannten Kirilica (ob-
wohl nicht von Kyrill), umgeschrieben wurden.
Literaturüblich wird nicht beachtet, dass Method
die gesamte, im karantanisch/pannonischen Raum üb-
liche, ladinisch dominierte christliche → Terminologie
übernimmt und so zu ihrer Verbreitung in Kiew und
Novgorod beiträgt. Die Gebete im glagolitisch ge-
schriebenen Euchologium Sinaiticum sind grosso modo
identisch mit denen Baivariens und Karantaniens – und
vermutlich von Method und seinen Übersetzern von
dort übernommen. Ebenso wie die → Kiewer Blätter
nach einer karantanerslowenischen Textvorlage.
Lit.: ES (Ciril in Metod). – F. Grivec : Žitja Konstantina in Meto-
dija. Viri. Ljubljana 1951 (deutsch : Konstantin und Method. Lehrer
der Slaven. Wiesbaden 1960) ; O. Kronsteiner : Žitie blaženaago Me-
thodia arhiepiskupa moraviskaago (vyšnęję Moravy). Das Leben des hl.
Method des Erzbischofs von Sirmium (Deutsche Übersetzung aus dem
Altbulgarischen mit Glossar und Kommentaren). In : Die Slawischen
Sprachen 18. Salzburg 1989 ; M. Orožen : Fran Miklošič – raziskovalec
slovankse obredne terminologije. In : Miklošičev zbornik. Kulturni Fo-
rum Maribor. Maribor 1991, 137–162 ; O. Kronsteiner : Waren in der
Salzburger Kirchenprovinz schon vor Method Teile der Bibel ins Altslo-
wenische übersetzt ? In : Die Slawischen Sprachen 53 (1997) 19–36 ; O.
Kronsteiner : Die Übersetzungstätigkeit des hl. Method in der Salzburger
Kirchenprovinz. In : Die Slawischen Sprachen 53 (1997) 39–47.
Otto Kronsteiner
Mežiška dolina (SLO), vgl. Sachlemmata : → Mežiška
dolina (Mießtal) ; → Mießtaler Dialekt/mežiško narečje,
sowie → Abstimmungszonen ; → Bleiburg/Pliberk ;
→ Bukovništvo ; → Emigration ; → Florijana peti [Flo-
rianisingen] ; → »Generalplan Ost« und die Slowenen ;
→ Germanisierung, statistische ; → Grenzfrage 1918–
1920 ; → Gurk, Diözese/Krška škofija ; → Karawanken/
Karavanke ; → Kinder- und Jugendliteratur ; → Koroško
Korošcem [Kärnten den Kärntnern] ; → Krenc dow ra-
jat [Kranzelabtanzen] ; → Kulturgeschichte (= Einlei-
tung, Band 1) ; → Lavant, Diözese/Lavantinska škofija ;
→ Leški rokopis [Handschrift von Leše] ; → Mär-
chenerzähler ; → Pfarrkarte der Diözese Gurk/Krška
škofija 1924 ; → Ravne na Koroškem ; → Rož ; → Slo-
venj Gradec ; → Sprachenzählung ; → Steljeraja [ge-
meinschaftliches Streu rechen] ; → Südkärnten/Južna
Koroška ; → Tanz ; → Vertrag von Saint-Germain ;
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur