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Mežiška dolina
Ansichtskarte Thurn‘sche
Stahlhämmer, KOK Ravne na
Koroškem
Römerstraße diente auch den →
Slawen/Karantanern,
die den Raum Kärntens zwischen 580–625 besiedelten.
Die M.
d. war Teil → Karantaniens und ab 976 Teil des
Herzogtums Kärnten/Koroška. Bis zum 12. Jh. bildete
sich auch die Kirchenstruktur heraus. Die größten Be-
sitzungen hatte das Bistum → Bamberg, im Oberlauf
der Meža auch das Kloster in Eberndorf/Dobrla vas,
das 1106 gegründet worden war.
Guštanj (Gutenstein) (1952 in Ravne na Koroškem
umbenannt) war Lehen des Bistums Bamberg und in
Besitz der steirischen Landesministerialen aus dem
oberösterreichischen Ort. Zu den bedeutendsten
Adelshäusern der M.
d. im Mittelalter zählen die Ritter
»de Gutenstein«, die hier erstmals 1248 dokumentiert
sind. Die Grafen von Heunburg erhielten 1281 die
Burg Guštanj (Gutenstein) mit allen dazugehörenden
Gütern als Lehen vom Bischof von Bamberg. 1322 er-
hielt die Hälfte des Marktes Friedrich von Sonn-
egg (Friderik Žovneški), die Burg hingegen erhielt
Konrad von Auffenstein (Konrad Auffens-
teinski), der im darauffolgenden Jahr noch Guštanj
erhielt und ab 1369 auch die M. d. einschließlich des
Ortes Črna. Guštanj (»Gutenstain«) wird erstmals 1317
als Markt erwähnt, in der zweiten Hälfte des 14. Jh.s
kam der Ort in landesfürstlichen Besitz. Die Habsbur-
ger verkauften die Herrschaften → Bleiburg/Pliberk
und Guštanj den Grafen Thurn-Valsassina. Der Thurn’sche Großgrundbesitz erreichte am Ende des
Ersten Weltkrieges fast 30 % der M. d. Zudem traten
die Thurn-Valsassina bereits ab dem 17. Jh. als In-
dustrielle auf. In Ihrem Besitz war ein weltweit bekann-
tes Stahlwerk (später Železarna Ravne benannt) sowie
die holzverarbeitende Spanplattenfabrik in Prevalje.
Bis 1827 wurde auf der Petzen/Peca auch Blei abgebaut.
Die Osmanen brandschatzten erstmals 1473 das Tal,
danach drei Jahre später wieder und ein drittes Mal
im Jahre 1531. In den Jahren 1480–1491 besetzten die
Ungarn unter Matthias Corvinus (→ kralj Matjaž,
→ Miklova Zala) Guštanj und die benachbarten Orte
(Dravograd, Lavamünd/Labot und Slovenj Gradec).
Im 16. Jh. festigte sich der → Protestantismus vor allem
im Oberlauf des Tales und in Črna und Umgebung, die
damals mit dem Savinja-Tal (Sanntal) und der Šaleška
dolina eng verbunden waren. Im Zuge der → Gegen-
reformation ließen sich die →
Jesuiten in Črna nieder
und die Bauern errichteten auf dem Gipfel der Uršlja
gora eine 1602 der hl. Ursula geweihte Kirche.
Im 20. Jh. fanden im Gebiet der M. d. zahlreiche
militärische Auseinandersetzungen statt. Gegen Ende
des Ersten Weltkrieges kämpften Oberleutnant Franjo
→ Malgaj und seine Freiwilligen hier um die Nord-
grenze. Ende des Zweiten Weltkrieges fanden – bereits
nach der formellen Kapitulation Nazi-Deutschlands –
vom 13.–15. Mai 1945 die letzten bewaffneten Gefechte
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur