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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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920 Missia, Jakob Bezugsperson jeweils ihre eigene →  Muttersprache spricht, da mit Sprache auch emotionale Ebenen ver- bunden sind, die eben der jeweiligen Muttersprache vorbehalten sind. In einer Kommunikationssituation, in der Sprecher mehrerer Sprachen zusammentreffen und ein Kind involviert ist, muss jede Person jeweils ihre Muttersprache mit dem Kind sprechen und nicht in ein situationsbezogenes Sprachgemisch verfallen bzw. es soll dem Kind nicht das Gefühl vermittelt werden, dass Kommunikation über eine andere Sprache geführt werden kann. Will man Pidginisierung vermeiden und dem Kind in einem mehrsprachigen Umfeld helfen, die verschiede- nen Sprachsysteme zu unterscheiden, um nicht in eine M. zu verfallen, dann bedarf es einer entsprechend päd- agogisch wertvollen Kommunikation. Dabei geht es im Wesentlichen darum, die sprachlich unkorrekt ausge- drückte Aussage oder Frage des Kindes inhaltlich in einer sprachlich korrekten Weise wieder aufzuneh- men und erst dann zu antworten oder den Dialog mit dem Kind weiterzuführen. Derart hat das Kind das Gefühl, die Sprache (in der es Verbesserungsbedarf hat), durchaus zu verstehen, weil es seine Aussage mit der der Bezugsperson unmittelbar mit dem Gesagten in Verbin- dung bringen kann und gleichzeitig seinen Wortschatz und die Grammatik trainiert und in einem ersten Schritt passiv erweitert. Die nachfolgende Aussage der Bezugs- person setzt dann die Ausgangsaussage bzw. Frage in ei- nen weiteren semantischen Kontext, was zur Festigung des Sprachwissens des Kindes beiträgt. Das Kind hat dann in der Regel genügend kontextuell und situati- onsbezogen gelernt, dass es richtig antworten kann. Das wiederum verstärkt sein subjektives Gefühl, die Sprache (in der es ursprünglich eine Schwäche hatte) auch tat- sächlich zu können, was innere Blockaden lockert und auflöst und einen normalen, dem Alter entsprechenden Lernprozess ermöglicht (vgl. Schnabl 2010 : Poučna balada  …). Historisch gesehen hat in Kärnten/Koroška die slo- wenische Kirchen- bzw. →  Liturgiesprache mit ihren Litaneien und Wiederholungen mit denselben Lern- methoden einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung der Sprache beigetragen. Hingegen ist die methodisch richtige Ausrichtung des Schulunter- richts in Hinblick auf dieses Phänomen zu beachten bzw. ev. sind im Kärntner →  Schulwesen dazu drin- gend entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Lit.: A. Issatschenko : Windisch – keine Mischsprache, sondern slowe- nische Mundart : Gotscheer Mundart ebenso deutsch, wie die elsässische. In : Kärntner Tageszeitung (KTZ), Nr. 245 vom 25. 10. 1972, S. 3 ; G. Fischer : Das Slowenische in Kärnten, Bedingungen der sprachlichen Sozialisation. Eine Studie zur Sprachenpolitik. Wien, Sprache und Herrschaft, Zeitschrift für eine Sprachwissenschaft als Gesellschafts- wissenschaft, Reihe Monographien Nr. 1 /1980 ; Comité européen pour la défense des réfugiés et immigrés (CEDRI) (Hg.) : Gemeinsam oder getrennt ? Die Situation der slowenischen Minderheit in Kärnten am Beispiel der Schulfrage. Bericht einer internationalen Beobachter- kommission 1985, Basel 1985 ; E. Montarini : Wie Kinder mehrsprachig aufwachsen. Ein Ratgeber. Frankfurt/Main 2000 ; L. Ogorevc-Feinig (Hg.) : Korak za korakom … In zwei Sprachen leben. Fachinformation zur zwei- und mehrsprachigen Erziehung im Vorschulalter/Strokovna informacija o dvo- večjezični vzgoji predšolskega otroka. Klagenfurt/Ce- lovec, DS privatnih dvo- in večjezičnih vrtcev/AG privaten zwei- und mehrsprachigen Kindergärten 2001 ; C. Laurén : Die Früherlernung mehrerer Sprachen, Theorie und Praxis. Bolzano/Bozen, Klagenfurt/ Celovec 2006 ; E. Montarini : Mit zwei Sprachen groß werden. Mehr- sprachige Erziehung in Familie, Kindergarten und Schule. München 2007 ; T. Feinig : Slovenščina v šoli, zgodovina pouka slovenščine na Koroškem – Slowenisch in der Schule. Die Geschichte des Slowenischun- terrichts in Kärnten. Klagenfurt/Celovec 2008 ; V. Wakounig : Der heimliche Lehrplan der Minderheitenbildung. Die zweisprachige Schule in Kärnten. Klagenfurt/Celovec 2008 ; B.-I. Schnabl : Poučna koroška balada o veseli večjezičnosti. In : B.-I. Schnabl : Asimilacija in sindrom posttravmatskega stresa, KK 2011. Celovec 2010, 127–130 ; M. Piko- Rustija [e. a.] : Dvo- in večjezičnost v družini : 12 spodbud za sožitje v družini/Zwei- und Mehrsprachigkeit in der Familie : 12 Impulse für Sprachenvielfalt in der Familie. Celovec [e. a.] 2011 ; Š. Vavti : Včasih ti zmanjka besed ; Etnične identifikacije pri mladih Slovenkah in Slovencih na dvojezičnem avstrijskem Koroškem. Klagenfurt/Celovec 2012. Bojan-Ilija Schnabl Missia, Jakob (1838–1902), Bischof von Ljubljana, →  Drobtinice, →  Gorizia/Gorica/Görz, →  Sodaliteta presvetega Srca Jezusovega ; →  Krek, Janez Evangelist. Mišic, Jakob/Jaka, vulgo Zilan (Tscherberg/Čergo- vice), Liedersammler, Kulturaktivist, →  Liedersamm- lung, handschriftliche ; →  Šmihel. Slovensko katoliško izobraževalno društvo za Šmihel in okolico [Slowenischer katholischer Bildungsverein für St.  Michael und Um- gebung]. Mišič, Dr. Franc (Mischitz, * 2. November 1881 Do- browa/Dobrava [Ferlach/Borovlje], † 1. Jänner 1969 Maribor), Lehrer und ethnopolitischer Aktivist Die Volksschule besuchte M. in →  Ferlach/Borovlje, das Gymnasium in Klagenfurt/Celovec absolvierte er mit Auszeichnung (1895–1903). Danach studierte er in Wien (1903–1906) und Graz, wo er 1908 promovierte. 1909 machte er die Lehramtsprüfungen für Griechisch und Latein im Hauptfach und 1910 noch die Prüfun- gen für Slowenisch sowie 1913 für Deutsch. Er selbst
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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