Seite - 927 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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Mohorjeva
Mohorjeva – Hermagoras in sadjerejskega društva za Kranjsko. In : LZ 3 (1883) 12, 812 ; L. Bo-
kal : Čebelarskemu terminološkemu slovarju na pot. In : Slovenski čebelar
110 (2008) 10, 267–269 ; J. Mihelič : 110-letnica izhajanja strokovne
čebelarske revije Slovenski čebelar. In : Slovenski čebelar 110 (2008) 10,
270–272.
Maja Francé
Modric, Ivan (Kulturaktivist), → Gorjanci. Slovensko
izobraževalno društvo Gorjanci, Kotmara vas [Sloweni-
scher Bildungsverein Gorjanci, Köttmannsdorf].
Modrič, Janez, vulgo Toplicar (Wurdach/Vrdi), Lie-
dersammler, Kulturaktivist, → Chorwesen, → Gorjanci.
Slovensko izobraževalno društvo Gorjanci, Kotmara vas
[Slowenischer Bildungsverein Gorjanci, Köttmanns-
dorf].
Modrič, Jernej (Kulturaktivist), →
Zvezda, Izobraže-
valno in pevsko društvo [Bildungs- und Gesangsverein
Zvezda (Stern)] ; →
Liedersammlung, handschriftliche.
Mohar, Josef (Vereinsvorsitzender, Kulturaktivist),
→
Srce. Slovensko katoliško izobraževalno društvo za Do-
brlo vas in okolico [Srce. Slowenischer katholischer Bil-
dungsverein für Eberndorf und Umgebung].
Mohar, Peter (Vereinsvorsitzender, Kulturaktivist),
→
Srce. Slovensko katoliško izobraževalno društvo za Do-
brlo vas in okolico [Srce. Slowenischer katholischer Bil-
dungsverein für Eberndorf und Umgebung].
Mohorjanke, → Večernice.
Mohorjeva, Družba svetega Mohorja, Mohorjeva družba,
dt. Hermagoras-Verein, auch Bratovščina svetega Mo-
horja, Hermagoras-Bruderschaft, 1851 in Klagenfurt/
Celovec gegründeter slowenischer Volksverlag. Anton
Martin → Slomšek versuchte die Idee eines sloweni-
schen Volksverlags bereits 1835 und 1845 zu realisieren,
doch ließen die politischen Verhältnisse die Gründung
eines slowenischen Verlages erst nach dem → Revolu-
tionsjahr 1848 zu. Am 19. April 1851 lud Slomšek,
zu dieser Zeit bereits Bischof von → Lavant, Andreas
→
Einspieler und Franjo Zorčič zu einem Treffen
nach →
St. Andrä im Lavanttal (Šentandraž v Labot-
ski dolini) ein, wo er den günstigen Zeitpunkt für die
Gründung eines Vereins erläuterte, der »gute slowe-
nische« Bücher unter den Slowenen verbreiten würde,
und vertraute Einspieler diese Aufgabe an. Nach → Klagenfurt/Celovec zurückgekehrt, gewann Ein-
spieler weitere Mitarbeiter für diese Idee, v. a. An-
ton → Janežič. Drei Monate später, am 27. Juli 1851,
gaben Andreas Einspieler, Anton Janežič, Matija
→ Majar, Franjo Zorčič, Jožef → Rozman, Drago-
tin → Robida, Balant Lesjak und Gregor → Somer
in der → Slovenska bčela die Gründung eines Vereins,
der »gute Bücher für die Slowenen verlegen und unter
ihnen verbreiten wird«, bekannt und luden zum Bei-
tritt und zur aktiven Mithilfe ein. Gleichzeitig wurden
die Vereinsstatuten an die Kärntner Landesregierung
geschickt, die diese 1853 bestätigte. In der genann-
ten Ankündigung formulierten die Gründungsväter
die Programmvorgaben der M., die im Wesentlichen
in drei Punkten zusammengefasst werden können : 1.
Der Verein soll dafür sorgen, dass »der christliche und
fromme Geist« der Slowenen »behütet und gestärkt«
werde. 2. Der Verein soll dafür sorgen, dass den Slo-
wenen, die in Zukunft in der Schule auch das Lesen
erlernen werden, »gute und nützliche Bücher in die
Hände gegeben« werden können, und 3. der Verein soll
den gebildeten Slowenen die Möglichkeit bieten, dass
sie »ihre Bücher ohne eigenen Verlust unter das Volk
bringen können«. Das gemeinsame Ziel der M. war es,
eine höhere, christliche Bildungsstufe der slowenisch-
sprachigen Bevölkerung zu erreichen.
Die M. konnte sich im ersten Jahrzehnt nicht etab-
lieren, weil v. a. religiöse Bücher verlegt wurden, haupt-
sächlich Priester Mitglieder waren und mit der Or-
ganisationsform als Verein die breiteren Massen auch
wegen der herrschenden politischen Verhältnisse nicht
erreicht werden konnten. 1859 schlug Andreas Ein-
spieler eine Reorganisation des Vereins vor. Schon
im folgenden Jahr lösten Einspieler und Janežič die
ursprüngliche M. (Verein) auf und legten die Grün-
dung einer katholischen Bruderschaft (Hermagoras-
Bruderschaft) nahe. Der Gurker Fürstbischof Valentin
→ Wiery verkündete daraufhin in seinem Hirtenbrief
vom 5. Juli 1860 die Gründung der Hermagoras-Bru-
derschaft. Ziel dieser war es, »das fromme und gute
Verhalten zu unterstützen und den katholischen Glau-
ben unter der slowenischen Bevölkerung zu erhalten«.
Zu diesem Zweck sollten »gute katholische Bücher«
für die slowenischsprachige Bevölkerung in → Inne-
rösterreich herausgegeben werden. Papst Pius IX. be-
stätigte kirchenrechtlich den Bestand der Bruderschaft
und gewährte den Mitgliedern Ablässe. Die M. stand
unter der Oberaufsicht des Gurker Fürstbischofs, der
auch die Wahl der Ausschussmitglieder bestätigte. Der
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur