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Moskau
Lit.: Ante Beg : Narodni kataster Koroške. V Ljubljani, dne 2. julija 1910,
S. 43 (Slowenen in der Umgebung von Feldkirchen/Trg, http://www.
sistory.si/SISTORY :ID :27172).
Moritsch, Anton, Reichsratsabgeordneter V. und VI.
Wahlperiode, →
Abgeordnete.
Mörtl, V. (konservativer Kaplan), → Srce. Slovensko
katoliško izobraževalno društvo za Dobrlo vas in okolico
[Srce. Slowenischer katholischer Bildungsverein für
Eberndorf und Umgebung].
Moser, Valentin (Musikschaffender, Kulturaktivist),
→
Gorjanci. Slovensko izobraževalno društvo Gorjanci,
Kotmara vas [Slowenischer Bildungsverein Gorjanci,
Köttmannsdorf].
Moskau, russ. Москва, Hauptstadt der Russischen Fö-
deration. Laut statistischen Angaben vom 1. Juli 2012
beträgt die Fläche Moskaus 2.511 km², die Zahl der
Einwohner beträgt 11.503.501 (Zensus 2010), da-
von 86,33 % Russen, 1,34 % Ukrainer, 1,30 % Tataren,
0,93 % Armenier sowie Aserbaidschaner (0,50 %). Da-
neben leben in Moskau noch Weißrussen, Moldawier,
Juden, Georgier, Tadschiken, Usbeken, Kasachen, Da-
gestaner, Tschetschenen und andere. Moskau verfügt
über 3 internationale Flughäfen, 9 Bahnhöfe, drei
Fluss-Schifffahrtshäfen, die die Stadt mit dem Nördli-
chen Eismeer und dem Atlantischen Ozean verbinden.
In Moskau befinden sich über 200 höhere Lehranstal-
ten, darunter über 50 staatliche Universitäten, die Rus-
sische Akademie der Wissenschaften (RAN) mit mehr
als 180 wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen
und wissenschaftlichen Zentren. Moskau beherbergt
über 60 Theater (darunter das Bolschoi und das Mali-
Theater, das MCHAT und das Vachtangov-Theater)
und 448 Museen (darunter das Staatliche Kulturhis-
torische Museum »Moskauer Kreml«, das Historische
Museum, die Tretjakov-Galerie sowie das Museum für
darstellende Kunst).
1147 wurde Moskau zum ersten Mal in einem Brief
des Suzdaler Fürsten Jurij Dolgorukij an den Nov-
goroder Fürsten Swjatoslaw urkundlich erwähnt.
1156 ließ Dolgorukij die Stadt mit einem hölzernen
Befestigungswall umgeben. Im Winter 1237/38 wurde
sie von den Tataro-Mongolen niedergebrannt. In der
zweiten Hälfte des 13. Jh.s wurde sie zum Zentrum des
Moskauer Fürstentums erhoben, zu Beginn des 14. Jh.s
zur Hauptstadt des Moskauer Großfürstentums, eines der stärksten der nordöstlichen Rus, Zentrum des Ver-
bandes russischer Länder. Moskau war der Organisator
im Kampf gegen das tatarisch-mongolische Joch. Unter
der Führung des Fürsten Dmitrij Donskoj errangen
die Russen 1380 den Sieg über die Tataro-Mongo-
len auf dem Kulikovo Polje. Ende des 15. Jh.s wurde
Moskau unter Großfürst Ivan III. Hauptstadt eines
zentralisierten Staates. Es wurde berühmt für seine
Produktion von Waffen, Textilien sowie Leder-, Töpfer-
und Juwelierwaren. Ende des 15./16. Jh.s werden um
die Stadt Wehranlagen gebaut, der Kreml, Kitaj-Go-
rod, die Mauern von Belgorod und der Zemljanoj. Im
Jahre 1564 druckte Ivan Fjodorov das erste russische
Buch, »Der Apostel«. 1610 wurde Moskau von pol-
nisch-litauischen Truppen eingenommen, 1612 durch
ein Volksaufgebot unter der Führung des Kaufmanns
Kuzma Minin und des Fürsten Dmitrij Požarskij
wieder befreit. 1687 wurde in Moskau die Slawisch-
griechisch-lateinische Akademie, die erste höhere Bil-
dungseinrichtung in Russland, eröffnet.
1712 wurde St. Petersburg Hauptstadt des Russi-
schen Reiches, Moskau bewahrte jedoch den Status
der ursprünglichen Thronstadt. Die Krönung aller
russischen Zaren erfolgte weiterhin in der Himmel-
fahrtskathedrale des Moskauer Kremls. 1702 wurde in
Moskau das erste öffentliche Theater eröffnet, 1703 die
erste russische Zeitung Vedomosti herausgegeben, 1755
die erste russische Universität gegründet. In der zwei-
ten Hälfte des 18. Jh.s wirkten hier berühmte Archi-
tekten wie V. I. Baženov und M. F. Kazakov oder der
Italiener Quarenghi.
Am 2. September 1812 wurde Moskau von Napole-
ons Truppen eingenommen. Daraufhin verließ fast die
gesamte Bevölkerung im Gefolge der russischen Armee
die Stadt. Am 4. September 1812 wurde die Stadt von
Feuerbrünsten heimgesucht. Napoleon war gezwungen,
am 6. Oktober 1812 zunächst Moskau und später Russ-
land zu verlassen. In dem einen Monat ihres Aufenthal-
tes verloren die Franzosen 70.000 ihrer Soldaten. In der
zweiten Hälfte des 19. Jh.s wird Moskau ein bedeuten-
des Industrie- und Kulturzentrum. 1851 wird die Ei-
senbahnstrecke Moskau–St. Petersburg eröffnet ; gegen
Ende des Jahrhunderts wird Moskau Hauptverkehrs-
knotenpunkt Russlands. In der zweiten Hälfte des 19.
Jh.s werden die Moskauer Straßen zunächst mit einer
Gaslampenbeleuchtung, danach mit Elektrobeleuch-
tung ausgestattet ; ab 1899 fahren Straßenbahnen in der
Stadt. 1902 wird ein modernes Wasserleitungssystem
errichtet. Es entstehen weitere höhere Lehranstalten,
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur