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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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953 Němcová, Božena Božena Nemcova die erste Nummer. Seinen Sitz hatte das Monatsblatt im Stammhaus des Volksverlags →  Mohorjeva am Vik- tringer Ring/Vetrinjsko obmestje 26. Wesentliches Ziel war der Erhalt des Sonntags als religiöser Feiertag für die Familie. Die inhaltliche Ausrichtung wird in vier Punkten wiedergegeben : 1. religiöse Beiträge, 2. Erzäh- lungen und Sachtexte, 3. Berichte der Ständeorganisa- tionen und 4. Leserbeiträge. Die Verantwortlichen zie- hen eine klare Trennlinie zur Politik, im Vordergrund steht die religiöse Ausrichtung. In der Zeitschrift N. veröffentlichte Stefan Singer seine Beiträge zur Kir- chen- und Kulturgeschichte Südkärntens. Das slowe- nische Caritassekretariat berichtete über die Arbeit in den verschiedenen Organisationen der Katoliška akcija [Katholische Aktion] sowie über das Pfarrgeschehen in →  Südkärnten/Južna Koroška. Als Autor von lite- rarischen Texten ist Franc Ks. Meško zu nennen. In den 1930er-Jahren hatte das Blatt zwischen 2.000 und 2.500 Abonnenten. Eine besondere Herausforderung war für den ersten verantwortlichen Redakteur, Dr. Ivan Lučovnik, die Suche nach einer Druckerei, die sprachlich wie auch finanziell den monatlichen Druck gewährleisten konnte. So musste das Blatt unter ande- rem in →  Gorizia/Gorica/Görz, →  Celje, Wien und in Klagenfurt/Celovec gedruckt werden. 1941 erfolgte das Verbot und die erzwungene Einstellung durch die Na- tionalsozialisten. Erst im Dezember 1945 konnte die Zeitschrift wieder erscheinen. Quellen : ADG. Lit.: S. Trießnig : 80 let »Nedelje« – slovenskega verskega lista za Koroško. In : M. Vrečar (Hg.) : Južna Koroška in njena cerkvena podoba v 20. stoletju. Ob 100-letnici Sodalitete, združenja slovenskih duhovnikov na Koroškem (1906–2006). Celovec 2007, 313–326. Simon Trießnig Negomir, →  Abraham, Bischof von Freising. Němcová, Božena (* 4. Februar 1820 Wien, † 21. Jän- ner 1862 Prag), tschechische Schriftstellerin, Kinder- buchautorin. N. wurde als Barbara Panklova in Wien geboren. Ihr Vater war Kutscher und stammte aus Niederöster- reich, ihre Mutter war ein tschechisches Dienstmäd- chen in Wien. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ratibořice in Ostböhmen und heiratete 1837 Josef Němec. Er war 15 Jahre älter und von Beruf Finanz- beamter. Als tschechischer Patriot wurde er deshalb ständig versetzt. Zwischen 1837 und 1842 wohnte die Familie in Kostelec bei Náchod, Josefov, Litomyšl und Polin, erst dann bekam Němec eine Stelle in →  Prag. Während der Zeit in Prag (1842–1845) lernte N. die zeitgenössischen literarischen Strömungen kennen und nahm mit den tschechischen Intellektuellen und Künstlern Kontakt auf. Ihre Ehe war unglücklich und die Familie mit vier Kindern hatte ständig mit finan- ziellen Nöten zu kämpfen. In Prag wurde sie mit füh- renden Mitgliedern der tschechischen Nationalbewe- gung bekannt (u. a. František →  Palacký), begann zu schreiben und wechselte ihren Vornamen zum tsche- chischen Božena. In den Jahren 1845–1846 lebte die Familie in Domažlice und Všeruby. N. und ihr Mann exponierten sich 1848 politisch und kamen deshalb un- ter Polizeiaufsicht. In der Folge wurde nemec immer wieder versetzt und N. besuchte ihn 1857 in Ungarn, der Slowakei und in Kärnten/Koroška, wo sie über ih- ren Mann, der damals in →  Klagenfurt/Celovec Dienst tat, zu Matija →  Majar in Kontakt trat und seine Kor- respondentin wurde. →  Majar übermittelte N. Auf- zeichnungen über Volksbräuche der Kärntner Slowe- nen. Einige publizierte sie im Časopis českeho muzeuma und in Škola a život, vier seiner Märchen übersetzte sie ins Tschechische. N. las auch die Aufzeichnungen Ma- jars in der →  Slovenska bčela, wie sie überhaupt sein Werk hoch schätzte. In der tschechischen modernen Literatur wird N. als erste Prosaistin eingestuft. Sie schrieb vor allem Erzäh- lungen und Novellen, denen sie als Material die reiche Volkstradition und Volkssprache zugrunde legte. Dar- aus ist vielleicht u. a. die romantische Note ihrer Ro- mane abzuleiten. Tschechische und slowakische Mär- chen und Dichtungen in ihrer Bearbeitung werden zu sprachlichen Kunstwerken transformiert. Volkskundli- che Beiträge publzierte sie in Zeitschriften. Ihre The- matik ist sozial. Sie behandelt Probleme des tschechi- schen Landlebens und setzte sich für die Bildung des einfachen Volkes, vor allem auch der Frauen ein. Im Geist des Humanismus und auch des utopischen So- zialismus versuchte sie, Problemlösungen zu finden. Ihr berühmtester Roman Babička [Die Großmutter] wurde schon früh auch ins Slowenische übersetzt. Im Bild vom einfachen Leben und einer ausgeglichenen Per- sönlichkeit, das es widerspiegelt, haben die Tschechen ihren Volkscharakter in seiner idealen Verkörperung gesehen. In tschechischer Sprache wurde der Roman in mehr als 350 Auflagen gedruckt. Während ihrer letzten Lebensjahre lebte N. völlig mittellos in Litomyšl, sie starb in Prag.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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