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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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954 Nemčur Werke : Babička, 1855 ; Narodni bakorky a pověsti, 1845/46 ; Chudi lide, 1856. Üb.: Ins slowenische : Babica, 1862 u. 1944 ; Ljudske bajke in povesti, 1912–1920. Lit.: Ottův ; ÖBL ; SČS. – Z. Urban : Božena Němcova a lidová slovesnost slovnaských narodů. In Národopisné aktuality 3–4 (1970) 168–183 ; Pozamenuta tvar Boženy Nemcove. Ibid. 64 – 66 ; Iskra V. Čurkina, Majar-Ziljski, Razprave/Dissertations VIII/2, SAZU, Ljubljana 1974, 120-121 ; A. Thomas : Form, gender and ethnicity in the work of three nineteenth-century Czech women writers. In : Bohemia 38/2 (1997) 280–297 ; M. Nedvědová, M. Piko-Rustia : Matija Majar v česko-slovninském kontextu. Matija Majar Ziljski v češko-slovenskem kontekstu. Praha 2004, zugleich Koroški etnološki zapiski 3 (2003). Irena Gantar Godina ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Nemčur [slow., deutschnational/antislowenisch orien- tierte Person »deutscher«/deutschsprachiger Herkunft], →  Deutschtümler. Nemškutar [slow., deutschfreundlich und/oder »assi- milationswillige« Person slowenischer ethnischer Her- kunft], →  Deutschtümler. Neoabsolutismus, vgl. Sachlemmata : →  Dezember- verfassung 1867 ; →  Kundmachung (2) – kaiserliches Patent vom 27. Dezember 1852 ; →  Landesorganisie- rungskommission ; →  Landesverfassung, Kärntner von 1849 ; →  Oktroyierte Märzverfassung 1849 ; →  Stan- dardsprache ; →  Wahlkreise der Landtagswahlord- nungen in Kärnten/Koroška ab 1849 ; →  Zedinjena Slovenija ; Personenlemmata : →  Auersperg, Anton Alexander Graf ; →  Bleiweis, Janez ; →  Pernhart, Markus ; →  Schloissnigg/Šlojsnik, Johann Nepo- muk ; →  Toman, Lovro ; →  Tschabuschnigg, Adolf Ignatz Ritter von. Neoillyrismus (slow. novoilirizem). Der N. war eine geistig-politische Strömung nach der Jahrhundert- wende zum 20. Jh. Er nimmt 1830 die dem russischen →  Panslawismus-Gedanken nachempfundene illyris- tische Idee wieder auf, welche eine ethnisch-kulturelle und linguistische Vereinigung aller Südslawen zum Ziel hatte (→  Illyrismus, Stanko →  Vraz, Matija →  Ma- jar). Obwohl der ursprüngliche Kollektivierungsge- danke keine kulturelle Autonomie der slowenischen Nation vorsah und daher mehrheitlich und entschieden von ihrer Intelligenzija abgelehnt wurde, konnte die Be- wegung um 1910 eine Wiederbelebung erfahren, da die →  nationale Frage hinsichtlich der Slowenen innerhalb der dualistisch aufgeteilten Monarchie weiterhin unge- löst blieb. Dabei spielte neben den unerfüllten Forde- rungen nach einem administrativ vereinten Slowenien (→  Zedinjena Slovenija) und nach der Gründung einer Universität in Ljubljana nicht zuletzt der wachsende deutsche Nationalismus eine Rolle. Aus diesem Di- lemma heraus entsprang damals unter den österreichi- schen (ebenso unter den ungarischen) Slawen neben dieser pro-jugoslawischen neoillyristischen auch eine pro-slawische Bewegung (→  Neoslawismus). Der N. strebte eine südslawische Union innerhalb einer föde- ral gestalteten Habsburgermonarchie an (→  Austros- lawismus). Der Ideenträger des N. war Fran →  Ilešič, weshalb die Bewegung auch Ilešičevstvo bzw. Ilešičevanje genannt wurde. In der liberalen Zeitschrift Veda nahm Ilešič zu seinem Programm Stellung. Da er der An- sicht war, dass eine politische Verschmelzung einen kul- turellen Zusammenschluss bedinge, sollte diesmal v. a. eine allmähliche und ungezwungene Angleichung der slowenischen Sprache an die serbokroatische erfolgen, eine sofortige hingegen im Bereich Wissenschaft. Für die sprachliche Vereinigung forderte er die Erstellung eines slowenisch-kroatischen Wörterbuchs. Gerade aber in der Wissenschaftssprache, die damals besonders flo- rierte, wurde dies nicht in die Praxis umgesetzt. Im Gegensatz zu den Neoillyristen engagierte sich die radikal anti-österreichisch gesinnte studentische slowenische Wiedergeburts-Organisation Preporodovci für einen freien unabhängigen jugoslawischen Staat. Diese wurde nach der Zeitschrift Preporod 1912/1913 benannt, die an die nationale Wiedergeburtsbewe- gung →  preporod im 19. Jh. anknüpft. Unter dem Ein- fluss Ivan →  Cankars, der der vehementeste Gegner Ilešičs war, forderte ein Teil der jüngeren Generation der preporodovci später eine souveräne sprachliche, kul- turelle und auch politische Identität des slowenischen Volkes. Die rund 500 Vertreter schworen auf den Re- volver und hatten Kontakt zu ähnlichen revolutionären Gruppierungen in Kroatien bzw. Bosnien und Herze- gowina. Wichtig waren ihr nationales publizistisches Wirken und ihre Propagandatätigkeit. Die Broschüre von Adolf Ponikvar Klic od Gospe Svete. Ob petstolet- nici zadnjega ustoličenja koroških vojvod [Ein Ruf aus Maria Saal. Ob der 500-Jahr-Feier der letzten Thron- erhebung Kärntner Herzöge] (1914) reichte bis in die Zeit →  Karantaniens und der Herzogseinsetzung zu- rück, die noch auf Slowenisch abgehalten wurde, und beanstandete in weiterer Folge die sprachliche und politische Benachteiligung der Slowenen in der Mo- narchie (→  Fürsteneinsetzung). Das löste sogar einen Studentenstreik aus, was von nicht geringem Einfluss
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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