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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Seite - 974 -
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974 Ortsverzeichnis, zweisprachiges aus 1860 Orten differenziert, die in beiden →  Landessprachen angeführt werden, und jenen, deren Name, auch wenn sie offensichtlich eine jeweils anderssprachige Etymo- logie aufweisen, nur in deutscher Sprache aufscheinen (Orte nur auf Slowenisch scheinen nicht auf). In Ana- logie zum Verzeichnis aus 1880 kann bereits im vor- liegenden Verzeichnis aus 1860 davon ausgegangen werden, dass nur solche Orte mit ihrem slowenischen Namen angeführt sind, wo dies als »ortsüblich« erachtet wurde. Aufgrund des Umfangs eines solchen Unterfangens muss davon ausgegangen werden, dass das Ortsver- zeichnis noch der Amtszeit von Statthalter Schloiss- nigg zuzurechnen ist, obschon laut Webernig mit kaiserlichem Handschreiben vom 15. Juni 1860 aus Gründen der Sparsamkeit die Auflösung der Landesre- gierung in Klagenfurt/Celovec und die administrative Unterordnung des Herzogtums Kärnten/Koroška unter die Statthalterei Graz verfügt worden sei, wobei diese Maßnahme bis Ende Oktober vollständig durchgeführt werden sollte. Schloissniggs Nachfolger Adalbert Freiherr von Buol-Bernburg wurde laut Webernig erst am 8. Oktober 1860 zum neuen Landeshauptmann bestellt. Erst am 15. November 1860 wurde die admi- nistrative Unterordnung des Landes unter die Steier- mark/Štajerska amtswirksam. Im vorliegenden O. angeführt werden slowenische →  Ortsnamen insbesondere in →  Südkärnten/Južna Koroška bzw. im Bereich zwischen Oberem Gailtal/ Zgornja Ziljska dolina und Gitschtal/Višprijska dolina, Bad Bleiberg/Plajberk, Villach/Beljak und Umgebung, dem Gegendtal/Trebinsko podolje (slowenisch nach Melik 1954), Feldkirchen/Trg und Sankt Veit an der Glan/Šentvid ob Glini bis hin zum Lavanttal/Labotska dolina und den Karavanken/Karavanke im Süden und deckt sich damit zu weiten Teilen mit der aus kirchli- chen Schematismen extrapolierten sprachlichen Situa- tion und →  Sprachgrenze Ende des 18. Jh.s. Darüber hinaus sind die politischen Zentralorte wie etwa Gurk/ Krka, Guttaring/Kotarče und Sankt Andrä im Lavant- tal/Šentandraž v Labotski dolini in beiden Landesspra- chen ausgewiesen bzw. insbesondere auch in den histo- rischen regionalen slowenischen →  Endonymen. Eine detaillierte Betrachtung in den zweisprachigen Randge- bieten zeigt eine Intentionalität auf, da entweder Orte mit slowenischen Dubletten nur auf Deutsch ausgewie- sen sind (z. B : Haidach/Vrese in Klagenfurt/Celovec und Haidach/Vresje in Grafenstein/Grabštanj, jedoch nur Haidach bei Maria Feicht/Marija v Smrečju), wäh- rend andere slowenische Calque-Übersetzungen aus dem Deutschen aufweisen (z. B.: Burgstall/Burgštal bei Tröpolach/Dropole im Oberen Gailtal/Zgornja Ziljska dolina). In den slowenischen Kerngebieten, dem Un- teren Gailtal/Spodnja Ziljska dolina, dem →  Rosental/ Rož, den Südhängen der →  Ossiacher Tauern/Osojske Ture und südlich von Moosburg/Blatograd (südliche Teile des Feldkirchen-Moosburger Hügellandes/Trško- možberško gričevje), dem südlichen Teil des →  Zollfel- des/Gosposvetsko polje (historischer Bezirk Klagenfurt/ Celovec), dem →  Klagenfurter Feld/Celovško polje und dem →  Jauntal/Podjuna einschließlich des →  Völker- markter Hügellandes/Velikovško podgorje an den Süd- hängen der →  Saualpe/Svinja sind (fast) durchgehend in beiden Landessprachen angeführt. Nicht angeführt ist etwa Edling/Kazaze in der OG Eberndorf/Dobrla vas. Auffallend sind die zahlreichen Calque-Übersetzungen ins Deutsche (Čahorče > Tschachoritsch, Dolinčiče > Dolintschitschach, Dragožiče > Dragoschitschach) bei Orten, die historisch zum geschlossenen slowenischen Siedlungsraum zählten und die zu jener Zeit nicht bi- nationale Orte waren bzw. nicht als sloche zu werten sind. Ein Erklärungsmodell in Ermangelung zusätzlicher Informationen im Ortsverzeichnis selbst oder aus der Fachliteratur und unter Berücksichtigung der allge- meinen soziolinguistischen und politischen Rahmen- bedingungen ist, dass die slowenischen Ortsnamen als relevant angesehen wurden oder sogar als »ortsüblich«, wie dies in den erwähnten einleitenden Erläuterungen im →  Ortserzeichnis aus 1880 dargestellt ist. Jedenfalls liegt dem Verzeichnis eine eigene, neue Methodologie im Vergleich zu jenen aus den 50er-Jahren des 19. Jh.s zugrunde. Die Erfassung der slowenischen Ortsnamen beschränkt sich nicht notwendigerweise nur auf das nach Bogo →  Grafenauer 1994 beschriebene au- tochthone Siedlungsgebiet der Slowenen südlich der Sprachgrenze. Jedenfalls ist diese auch nicht an einen (relativ hohen) Mindestprozentsatz an Personen mit slowenischer →  Umgangssprache oder →  Mutterspra- che gebunden. Für die zweisprachige Nennung von Zentralorten in Nordkärnten ist die (wirtschaftsbedingte) →  Binnen- wanderung ein Erklärungsmodell für die zweinamige Nennung (so etwa für Althofen/[Stari dvor] Stari Dvor, Friesach/Breže, Glödnitz/[Glodniča] Glodnica [nach NUK – Z 282.4-46], Gnesau/[Zknezava*] Knezova [nach NUK – Z 282.4-46 › 1849 Knezava], Gurk/Krka, Gmünd/[Savodje] Sovodnje, Guttaring/Kotarče, Köt-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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