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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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1007 Pajk, Pavlina Katja Mihurko Poniž vetrinjskega cistercijana Lenarta Pacherneckerja, pisca prve tiskane slo- venske katoliške knjige. In : Studia Historica Slovenica 4 (2004) 2–3, 275–296 ; A. Žalta : Protestantizem in bukovništvo med koroškimi slo- venci. In : Anthropos 36 (2004) 1/4, 59–72. Maja Francé Pajk, Janko (Pajk Johann, Ps. Jankovič, Adriaticus, * 14. Dezember 1837 Kaplja vas [Prebold, Štajerska], † 7. November 1899 Ljubljana), Philosoph, Literaturtheo- retiker, Redakteur. P. studierte klassische Sprachwissenschaft und Sla- wistik in Wien, Philosophie in Graz, wo er 1887 den Doktortitel erwarb. Zwischen 1862–1899 war er Lehrer in Gorizia/Gorica/Görz, Kranj, →  Maribor, Brno und Wien. 1872 wurde P. Leiter und 1878/79 Eigentümer der Nationaldruckerei in Maribor. 1876 übernahm er von Davorin →  Trstenjak die redaktionelle Leitung der steirischen slowenischen Literaturzeitschrift Zora. Darin bemühte sich P. zwar um aktuelle literarische und kulturelle Beiträge, der politische Grundton der Zeitschrift aber, den er als konservativer, der Tradition verschriebener sog. Altslowene (→  staroslovenci) auf die Zeitung übertrug, führte zu permanenten öffentli- chen Auseinandersetzungen mit den literarischen Pro- tagonisten der oppositionellen Jungslowenen (→  mla- doslovenci) Fran →  Levstik, Fran →  Levec, Josip →  Jurčič oder Josip →  Stritar. Die literarischen Polemiken, die auch auf Stritars Zeitschrift Zvon abfärbten, schadeten nicht nur P.s Autorität, sondern v. a. der Zora, so dass ihr Druck zum Erliegen kam. Für beträchtlichen Wirbel sorgte außerdem seine negative Kritik zum herausragenden slowenischen Kanondichter Simon →  Gregorčič, die 1882 im Kärntner →  Kres erschien, was auch das Ansehen dieser Zeitschrift schmälerte. P. wandte sich gegen die slowenische Vari- ante des Naturalismus Nova struja, der eine Gegenreak- tion auf den »idealen« Realismus darstellte und soziale Missstände radikal kritisch aufzuzeigen suchte. Gleich- zeitig trat er für traditionelle stilistische und inhaltliche Formen ein, so auch für das sentimental-idealistische Opus seiner Gattin Pavlina →  Pajk. Er gehörte noch der Generation an, die sich hinsichtlich des wissen- schaftlichen Ausdrucks der slowenischen Sprache nicht genügend Eigenpotenzial zutraute und Abhand- lungen daher überwiegend auf Deutsch verfasste. Seine literarischen, philosophischen, pädagogischen, wissen- schaftlichen und ethnografischen Studien publizierte P. in den Zeitschriften Zora, Vestnik, Kres u. a. Er war ein Verehrer Platons und interessierte sich auch sonst für philosophische Lehren, so verfasste er etwa das im Selbstverlag erschienene pragmatisch angelegte Werk Praktische Philosophie (1896). Werke : Augustus und Horaz : deren Zeit, Charakter und gegenseitige Beziehungen ; ein Beitrag zur Charakteristik des genannten Dichters. Marburg i. St. 1877 ; Kritika Gregorčičevih poesij. In : J. Sket : Kres. Leposloven in znanstven list II (1882), 379–391 ; Gregorčičevim kri- tikom odgovor in poúk. V Ljubljani (Selbstverlag J. Pajk) 1882 ; Pla- tons Metaphysik im Grundriss. In : Jahresbericht über das k. k. Franz- Joseph-Gymnasium in Wien. Wien 1879. 14.1887/88, Wien 1888, 4–26 ; Davorin Trstenjak. Doneski k njegovem životopisu. In : KMD 1892 ; Davorin Trstenjak kot človek. In : Ljubljanski zvon 14(1894)8, 523–717 ; Praktische Philosophie. Wien 1896. Lit.: SBL ; ES ; OVSBL ; ÖBL. – [Anonym] (Fr. L.) : Dr. Janko Pajk. In : DiS 12 (1899) 23, 45 ; M. Pajk : Spominu drja. Janka Pajka. K ob- letnici njegove smrti. In : LZ 20 (1900) 11, 692–697. Maja Francé Pajk, Pavlina (Pajkova, geb. Doljak, * 9. April 1854 Pavia [Lombardei], † 1. Juni 1901 Ljubljana), Schrift- stellerin. P. war Tochter des Reichsratsabgeordneten Josip Doljak, der in ihrem Geburtsjahr Richter in Pavia war. Sie verlor bereits als Kind ihre Eltern und lebte bis zu ihrem zehnten Lebensjahr im Ursulineninternat in →  Gorizia/Gorica/Görz, wo die Unterrichtssprache Italienisch war. Dann nahm sie ihr Onkel Matija Dol- jak, Bürgermeister in Solkan bei Gorica, zu sich. In sei- nem Haus verkehrten nationalbewusste Slowenen und erst unter ihnen lernte P. als 15-Jährige die sloweni- scher Sprache. Mit 22 heiratete Pavlina den verwitwe- ten Schriftsteller Janko →  Pajk, in dessen Zeitschrift Zora sie bereits Gedichte und Prosa veröffentlichte. Sie übersiedelte in die Steiermark/Štajerska, lebte später mit ihrer Familie in Graz, Brno (Brünn) und Wien und schickte zwei Jahrzehnte lang ihre Texte aus dem Aus- land an slowenische Zeitschriften. P. veröffentlichte u. a. in Dom in svet, bei der →  Slovenska matica [Slowe- nische Gesellschaft für Wissenschaft und Kultur] und im →  Ljubljanski zvon. Im →  Kres veröffentlichte sie eine Reihe von Gedichten und Erzählungen sowie den essayistischen Text Nekaj besedic k ženskemu vprašanju [Einige Wörtchen zur Frauenfrage] (1884), der den ersten von einer Frau geschriebenen theoretischen Bei- trag zur Frauenfrage in slowenischer Sprache darstellt. In ihm behauptet P., dass die Gründe für die Unter- drückung der Frauen in der Erziehung und Ausbildung der Mädchen lägen, und sie fordert die Möglichkeit der Bildung und Berufsausbildung für Mädchen. In der Reihe →  Slovenske večernice erschienen ihre Erzählun-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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