Seite - 20 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3

20 Diese Thatsache würde mit anderen bei dem Contacte von Südslaven und Rumänen anzustellende» Beobachtungen übereinstimmen, welche jedoch nicht in den Kreis unserer Betrachtungen gehören. Die Deutschen und die Magyaren der Bukowina sind seit der österreichischen Occupatio«: daselbst augesiedelt worden, und zwar haben die erstgenannte« dabei, hier wie an so vielen anderen Orten, die Aufgabe gehabt, deu Bergbau zu entwickeln — eine Aufgabe, welche auch gelöst worden ist. Ein Blick auf die ethnographische Karte Cisleithaniens zeigt uns eine compacte Masse deutscher Bevölkerung im Centrum des Reiches. Sie nimmt das Donauthal von Passau bis an die ungarische Grenze ein und reicht bis in das südliche Böhmen und Mähren hinein. Das nördliche Alpenland von seinem Ostabstnrze bis an die Schweizer Grenze gehört dieser Volksgrnppe an. Ihr gegenüber steht das geschlossene Gebiet der Czecho-Slaven in Böhmen. Dasselbe hängt innig mit dem Lande der mährischen und ungarischen Nord-Slaven zusammen. Von dem deutschen Volksmassiv zweigt sich nach Westen und Osten eine zusammenhängende deutsche Greuzzvne ab, welche bandförmig in wechselnder Breite das uordslavische Gebiet umschlingt. Sie zieht vom Böhmerwalde in das Fichtelgebirge, das Egerland, die Saazer Ebene und das böhmische Mittelgebirge bis zum Riesengebirge, dem Geseuke, deu westlichen Anslänsern des Jabluukagebirges. Im Osten nähert sich ein über Brünn nach Norden ausspringender Ausläufer des deutscheu Gebietes derart der von Norden nach Süden gestreckten Schönhengster Sprachinsel, daß