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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
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34 von Österreich Leopold IV. und bald nach dessen frühzeitigem Tode dem Bruder desselben, dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott. Wohl mußte dieser, als der neue Kaiser Friedrich Barbarossa sich mit den Welsen aussöhnte, aus Baiern verzichten; dafür wurde er aber anderweitig in reichem Maße entschädigt. Auf demselben Reichstage zu Regensburg (1156), auf welchem Heinrich Jasomirgott mit sieben Fahnen Heinrich dem Löwen das Herzog- thum Baiern zurückgab, erhielt er aus dessen Händen durch den Kaiser zwei Fähnlein als Symbole der Mark und der dazu gehörigen drei Grafschaften zurück. Zugleich wurde die Ostmark zu einem Herzogthume erhoben nnd dieses mit ungewöhnlichen Vorrechten ausgestattet. Natürlich hörte auch das Verhältniß der Abhängigkeit von Baiern zu bestehen auf. Österreich bildete fortan ein selbständiges Reichsterritorium, das durch die demselben gleichzeitig ertheilten Befugnisse die Keime einer bedeutsamen Entwicklung in sich trug. Das neue Herzogthum erforderte aber auch einen bestimmten Mittelpunkt, zu dem sich vor Allem Wien eignete, das eigentlich erst unter Heinrich Jasomirgott, zugleich begünstigt durch die Kreuzzüge, in die Geschichte eintritt. Denn nachdem schon Leopold der Heilige das Schloß auf dem Kahleuberge zu seinem Sitze erkoren hatte, verlegte Heinrich die Residenz nach Wien und den Schwerpunkt des Landes nach Osten. In mehr als einer Hinsicht war es sodann von der größten Bedeutung, daß Heinrich Jasomirgotts Sohn und Nachfolger Herzog Leopold V. von Österreich auch das Herzogthum Steiermark erwarb und daß dieses fortan fast immer mit Österreich dieselben Fürsten theilte. Dadurch wurde einerseits die definitive Abgrenzung beider Fürstenthümer, von denen Steiermark damals noch im Norden des Semering die einstige Grafschaft Pütten (jetzt Pitten) und überdies das Land westlich der Enns umfaßte, in einer den natürlichen Verhältnissen entsprechenden Weise angebahnt und unter König Ottokar auch wirklich erzielt. Anderseits lag in der Vereinigung zweier Herzogtümer in einer Hand nnd in der gleichzeitig sich geltend machenden Entwicklung einer starken Landeshoheit der Beginn eines Processes, der, wenn ihn die Umstände auch weiter begünstigten, zur Ausbildung einer neuen staatlichen Schöpfung führen konnte. Bereits die Babenberger haben ihr Reichsterritorium ansehnlich erweitert; sie haben im Lande ob der Enns weitere und beträchtliche Erwerbungen gemacht, in Krain und der windischen Mark festen Fuß gefaßt. Ja, Friedrich der Streitbare hatte seine Hand bereits nach den angrenzenden Theilen von Ungarn ausgestreckt. Und als Kaiser Friedrich II. sich mit diesem seinem einstigen Gegner versöhnte, da dachte er ernstlich daran, Österreich und Steiermark zu einem Königreiche zu erheben. Doch der Plan zerschlug sich und ein Jahr darnach fand Friedrich der Streitbare, der letzte männliche Sprößling der Babenberger, in der Schlacht an der Leitha gegen die Ungarn den Tod (1246).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild