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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 35 -
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35 Die beiden schönen Herzogthümer waren nunmehr verwaist und blickten in eine unbekannte Zukunft, die um so dunkler war, da der Stern des iin fernen Süden weilenden Kaisers im Sinken begriffen war und bald völlig erlosch. Wohl lebten noch zwei weibliche Verwandte des letzten Herzogs, seine Schwester Margaretha, die Witwe Heinrichs, Sohnes des Kaisers Friedrich II., und seine Nichte Gertrud, deren Gemal, der Markgraf Hermann von Baden, ebenfalls frühzeitig starb, mit Hinterlassung eines Sohnes, jenes Friedrichs von Baden, welcher später mit seinem Freunde, dem letzten Stauser Konradin, auf dem Blutgerüste zu Neapel endete. Allein nicht einer der beiden Babenbergerinnen wurden Österreich und Steiermark zutheil. Vielmehr kam das Erlöschen des babenbergischen Mannesstammes zunächst den Premysliden zustatten, welche im engen Anschlüsse an die Staufer die böhmische Königswürde erlangt, bei dem Untergange des staufenschen Kaiser- hauses aber sich der welfisch-päpstlichen Sache angeschlossen hatten. Als Kaiser Friedrich II. und sein gleichnamiger Enkel, dem er im Testamente Österreich und Steiermark vermacht hatte, starben, gewann die päpstliche Partei in den vormals babenbergischen Ländern immer mehr an Ansehen und der böhmische König Wenzel und sein Sohn Premysl Ottokar, die schon längst mit den vornehmsten österreichischen Edlen und den in Österreich begüterten Bischöfen in Verbindung standen, besetzten im November 1251 Österreich. Dagegen entbrannte über die Steiermark, wo sich König Bela IV. von Ungarn, gestützt auf die ihm übertragenen Rechte der Babeubergerin Gertrud festsetzte, eine Fehde, die der Papst dahin entschied, daß dies Land zwischen Ottokar und Bela nach den natürlichen Grenzen getheilt werden solle. Allein nach wenigen Jahren entstand ein neuer Krieg. Ottokar siegte bei Kroiseubrunn an der March und gewann im Friedensschlüsse ganz Steiermark. Ottokar hatte sich, um einen Rechtsanspruch auf Österreich zu erlangen, mit der Babenbergerin Margaretha vermählt; da aber diese Ehe kinderlos blieb, verstieß er Margaretha, um Kunigunden, einer Enkelin Belas IV., die Hand zu reichen. Ottokar nahm nach dem Tode des kinderlosen Herzogs Ulrich von Kärnten aus dem Hause Sponheim, der ihn zum Erben eingesetzt hatte, auch dessen Länder, darunter Theile von Krain in Besitz, so daß sein Reich sich vom Erz- nnd Riesengebirge bis an das adriatische Meer erstreckte. Ottokar war eine für seine Zeit ungewöhnliche Erscheinung. Man rühmte seine Klugheit und Beredtsamkeit, seine Tapferkeit und Freigebigkeit. In Böhmen selbst ein warmer Freuud und Förderer des Bürgerthums und der Colonisation, suchte er durch eine geordnete Verwaltung und durch sorgsame Pflege ihrer materiellen Interessen die neugewonnenen Länder an sich zu fesseln und sie den Verlust ihrer alten Selbständigkeit und ihrer unmittelbaren Verbindung mit dem Reiche vergessen zu machen. Wie aus einer merkwürdigen Denkschrift hervorgeht, die er auf dem Concil zu Lyon durch den Bischof Bruno von Olmütz, seinen bewährten Rathgeber, dem Papste überreichen ließ, schwebte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild