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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
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44 Jahre Rudolf aus dem Leben ab, und als Albrecht wider die Böhmen, die gegen ihr Ver- sprechen Meinhards Sohn, Heinrich von Kärnten, auf den Thron beriefen, zum Schwerte griff, raffte auch ihn ein grauenhaftes Verhängniß hinweg. Für die Habsburger iu Österreich trat mit Albrechts Tode eine Zeit schwerer Prüfungen ein. Vergebens hatte Albrecht, sowie einst sein Vater, die deutsche Königswürde in seinem Hause erblich zu machen gesucht; vielmehr wendeten nach seinem Tode die Kurfürsten ihre Stimmen dem Grafen Heinrich von Luxemburg zu, dessen Sohn Johann später auf den Thron Böhmens gelangte. Und als nach Heinrichs VII. Tode die habs- bnrgischen Brüder sich neuerdings um die deutsche Krone bewarben, wurden in zwiespältiger Wahl Friedrich der Schöne von Österreich und Ludwig der Baier erkoren. Zwischen den beiden Gewählten entbrannte der Kampf um das Reich, in welchem nach langem Ringen die Habsbnrger nnterlagen. Immer weiter sahen sich diese von den glänzenden Zielen der Politik ihres Ahnherrn abgedrängt. In richtiger Würdigung der Verhältnisse gaben nach Friedrichs des Schönen Tode die Habsburger die Bewerbung um die deutsche Krone auf und suchten vielmehr nach dem Beispiele der anderen großen Fürsten des Reiches rnhig aber ttiianfhaltfam ihren Besitz zu mehreu und ihre Macht möglichst selbständig zu begründen. Drei mächtige Häuser: Habsburg, Luxemburg und Wittelsbach hielte» sich damals in Deutschland das Gleichgewicht, das aber irgend ein neuer Machtzuwachs in ein Übergewicht des einen derselben verwandeln konnte. Der Tod Heinrichs, des Herzogs von Kärnten und Grafen von Tirol, der nur Töchter hinterließ, bot die nächste Aussicht auf einen solchen Länderzuwachs dar, und die Ausdauer, mit welcher die Habsburger dieses Ziel verfolgten, wurde durch die Erwerbung zweier herrlicher Länder, Kärntens und Tirols belohnt. Die Erwerbung Kärntens ist mit der Erinnerung an einen der weisesten und besten Fürsten jener Zeit, an Albrecht den Lahmen verknüpft; jene Tirols dankt das Haus Habsburg einem seiner begabtesten Söhne, dessen Name noch heute in herrlichen Stiftungen fortlebt. Mit all dem Feuereifer, der seine jugendliche Brust durchglühte, erging sich Rudolf der Stifter während eines leider nur kurz bemessenen Lebens in den kühnsten Entwürfen, um die Ehre Österreichs und seines Hauses zu erhöhen. In edlem Wetteifer mit seinem kaiserlichen Schwiegervater Karl IV. gründete er die Universität in Wien und förderte er den Bau der neuen Stefanskirche. Es verdroß ihn, daß die goldene Bnlle Österreichs Fürsten, die doch an Macht und Ansehen bereits alle anderen überragten, aus dem Kurcollegium definitiv ausschloß, und er suchte daher wenigstens diesem Österreich, das er aus seinem großen Siegel als „Schild und Herz des Reiches" bezeichnete, alle die Vorrechte zuzuwenden, deren sich die kurfürstlichen Territorien erfreuten, und indem er diese Vorrechte, wie sie vornehmlich in dem sogenannten k>j(lericianrim maius zum Aus- drucke gelangen, zugleich auch für alle übrigen Habsburgischen Länder in Anspruch nahm,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild