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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 45 -
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45 wollte er Österreich, das ihm auch den erzherzoglicheu Titel verdankt, gleichsam zum Mittel- punkt seiner Läuder erheben und hat er deren staatsrechtliche Verschmelzung für die Folge angebahnt. Er war der Erste seines Hauses, der, die italienischen Verhältnisse ins Auge fassend, hier eine selbständige Politik entwickelt hat. Und wie sein gleichnamiger Ahnherr griss auch er mit seinen kühnen Hofsnungen über die Grenzen des deutschen Reiches hinaus und faßte in dem wahrscheinlich aus seiner Initiative hervorgegangenen Erbvertrage zu Brünn (1364), den er mit Kaiser Karl IV. schloß und dem bereits ein früherer mit König Ludwig von Ungarn vorausgeschickt war, die einstige Vereinigung Ungarns und Böhmens ntit den österreichischen Erbländern ins Auge. Aber Rudolf vermochte die kaiserliche Anerkennung des Nnws nicht zu erlangen und der österreichische Staatsgedanke, den er vorbereiten wollte, trat nach seinem Tode hinter der Theilungspolitik seiner Brüder nnd deren trüben Folgen wieder zurück. Im Gegensatze zu anderen Herrscherhäusern hatten die Habsburger bisher in unge- theiltem Besitze ihre Länder gemeinsam regiert und noch Albrecht II. hatte in seinem Hausgesetze von 1355 bestimmt, daß die Herzoge, „der älteste wie der jüngste und der jüngste wie der älteste mit einander lieblich, tugendlich und brüderlich in allen Dingen leben sollten." Daneben hatte Rndols der Stifter im wohlverstandenen Interesse des Ganzen einen gewissen Vorrang des ältesten unter den Brüdern zu begründen gesucht. — Allein bei der Verschiedenheit der Charaktere, wie sie zwischen Rudolfs Brüdern nnd Nachfolgern, Albrecht III. und Leopold III. bestand, kam es zu einer Reihe von Theilungs- verträgen unter denselben, von denen der letzte (1379) der wichtigste ist, da derselbe zur Bildung zweier Linien führte, der albrechtinifchen in Österreich und der leopoldinischen in den übrigen Ländern. Von diesen Linien hat sich die letztere späterhin in zwei weitere Zweige, den steirischen und den tirolischen getheilt. Erst mit dem nachgebornen Ladislaus (1457) erlosch die albrechtiuische Linie und wurde von der steirischen beerbt, die (1490) wieder alle Länder vereinigte. Die Theilungen schwächte» das Haus Habsburg uach außen und hatten im Innern viele, selbst blutige Zerwürfnisse zur Folge. Wohl führte die Niederlage bei Sempach die Habsburger zur Einsicht, daß ihre Kraft in ihrer Eintracht liege; die Söhne Leopolds III., der im Treffen gegen die Eidgenossen gefallen war, baten ihren Oheim Albrecht III., er möge mit Aufhebung der früheren Theilung auf Lebenszeit auch die Verwaltung ihrer Länder übernehmen. Auch kamen den Habsbnrgern die Wirren, welche nach dem Tode der beiden mächtigen Nachbarfürsten, Kaiser Karls IV. und König Ludwigs des Großen, deren Reiche Böhmen und Ungarn erfüllten, infoferne zustatten, als in diesen Stürmen die stolzen, der habsburgischeu Machtentwicklung nicht ungefährlichen Entwürfe der Luxem- burger uud der Aujous scheiterten. Aber seit Albrechts III. Tode sind auch im Hause
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild