Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 49 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 49 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3

Bild der Seite - 49 -

Bild der Seite - 49 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3

Text der Seite - 49 -

49 die Vormundschaft und Verwesung eiu Eude nehmen sollte, an seinem Hofe fest. In Urkunden bezeichnete Friedrich Österreich als sein Land, die Burg zu Wien als seine Burg, und das Gerücht wußte zu erzählen, der Kaiser habe von zwei Kurfürsten und von einigen Baronen Österreichs Verschreibnngen erwirkt, wonach in Zukunft stets der Älteste des Hauses Österreich alle Lande nnd Herrschasten desselben regieren sollte. So sehr nun aber die Vereinigung aller Länder und Herrschaften in einer Hand dem wohlerwogenen Interesse des Hauses entsprechen mochte, so stand derselben doch das Herkommen gegenüber, das nun schon seit geraumer Zeit den jüngeren Herzogen Anspruch auf Theilung, ja selbst auf Gleichberechtigung mit dem Senior gewährte. So vermochte denn auch Friedrich die beanspruchte Stellung als „Vorgeher, Verweser und Versorger" seines Hauses auf die Dauer nicht festzuhalten. Nicht nur nöthigte ihn sein Bruder Albrecht zu mancherlei Zugeständnissen, er sah sich auch gezwungen, seinen Vetter Sigismund aus der Vormundschaft zu entlassen. Und ebenso brach während seiner Romfahrt (1452) jener Aufstand in Österreich aus, der ihn nöthigte, den jungen König Ladislaus den Ständen zu übergeben. Der Umstand, daß Friedrich mit der Herausgabe seines Mündels, zu der ihn nicht nur die Stände Österreichs, sondern anch die Ungarn und die Böhmen drängten, so lange zögerte, hatte übrigens die verhängnißvolle Wirkung, daß sich allenthalben das Bedürfniß der Selbsthilfe, namentlich in Böhmen und Ungarn, regte. Schon Albrecht V. hatte den feindlichen Gegensatz jener national-ntraquistischeu Partei zu bekämpfen, die aus den hufsitischeu Wirren in Böhmen siegreich hervorgegangen war. Statt das sich auf die goldene Bulle Karls I V. für Böhmen stützende Erbrecht der Tochter Sigismunds uud die mit dem Hause Habsburg geschlossenen Erbverträge anzuerkennen, steuerte diese Partei auf ein nationales Wahlkönigthnm los. Zunächst stellte sie dem Ketzerseinde deutscher Abkunft einen Prinzen aus jenem polnischen Königshanse, das früher schon in Verbindung mit den Hussiten gestanden hatte, als Prätendenten gegenüber. Nach Albrechts Tode schritt man zu einer förmlichen Königswahl, und als diese an der ablehnenden Antwort des Gewählten, des Herzogs von Baiern scheiterte, fühlte sich der Adel bereits stark genug, sich Jahre hindurch ohne König zu behelfen. Unter dem Einflüsse der Parteien, die sich aus der hufsitischeu Bewegung gebildet hatten, löste sich Böhmen in einzelne Adelsbünde auf, unter denen allmälig jener der Utraqnisten unter der Leitung Ptäceks die Oberhand gewann, bis endlich Ptäceks Nachfolger in der Führung der Partei des Kelches, Georg von Podiebrad, als von den Ständen wie von den Habsburger» anerkannter Gnbernator Böhmens die Zügel der Regierung in sichere Hände nahm. In Ungarn hatte man dereinst Elisabeths Erbrecht in der Form anerkannt, daß man versprach, ihren Gemal zum König zu wählen. So gelangte auch Albrecht V. durch die Wahl der Stände ans den Thron. Als mm Albrecht starb, ehe seine Gemalin den Übersichtsband. 4
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild