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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 52 -
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52 das kirchliche Moment den Grund vder doch den Vorwand zum Widerstände gegen den „aufgerückten König" abgab. Matthias war eiu treu ergebener Sohn der Kirche uud sowie er sich stets der Unterstützung der Cnrie erfreute, so erkannte diese wiederum in dem guten Schwerte des thatkräftige» Uugarköuigs deu festen Schirm gegen das Drängen der Osmanen, aber auch gegen die anderen Feinde des heiligen Stuhles. So kam es, daß, als in der Folge einerseits Georg oou Podiebrad den gewaltigen Kampf für den Glauben seines Volkes von nenem ausnahm und anderseits die Bande der Verwandtschast zwischen ihm und Matthias dnrch den Tod der Gattin des letzteren sich lösten, die Curie gerade deu ungarischen König zum Verfechter ihrer Sache sich ersah und dieser, ehrgeizig wie er war, angesichts der Möglichkeit, uun auch die Krone Böhmens auf sein Haupt zu setzen, sich dem päpstlichen Stuhle zur Verfügung stellte. Daß Uugaru und Böhmen nach dem Tode des nachgeborenen Ladislaus für die Habsburger verloren gingen, war wesentlich eine Folge des Streites, in welchen Kaiser Friedrich III. mit seinem Bruder Albrecht VI. und seinem Vetter Sigismund von Tirol über den Besitz des Herzogthums Österreich gerieth, welches er als Ältester seines Hauses für sich allein in Anspruch nahm. Wohl wurde dieser Streit durch einen Vertrag beigelegt, dem zufolge Friedrich das Land unter der Enns nebst Wien, Albrecht jenes ob der Enns bekam, während Sigismund die Vorlande überlassen wurden. Als aber bald darnach Friedrich mit den Ständen Österreichs zerfiel, schloß sich Albrecht den letzteren an und leistete deu Wienern Hilfe, die den Kaiser in seiner Burg belagerte». Zwar brachte diesem der Böhmenköing Georg Rettung, aber der neue Vertrag, den Georg vermittelte und dem zufolge an Albrecht VI. auch Österreich unter der Enns auf acht Jahre überlassen wurde, trat nicht ins Leben und erst der Tod Albrechts beendete diesen Streit. Albrecht war ein Mann von nicht geringer Begabung, auch eiu Freuud edler Bildung, wie seine Schöpfung, die Universität Freiburg bezeugt, beherzt in Gefahren wie gewandt in der Rede, zugleich aber von einem nngemessenen Ehrgeize, der für fein Haus die Quelle endlosen Haders wurde. Ganz anders war der Kaiser angelegt, dem jetzt Österreich zufiel, welches er jedoch in der Folge zum Theile au Matthias Corvinns verlor. Er war von hoher, majestätischer Gestalt. Das lichte, schlichte Haar, das milde, rnhige Auge, das weuig bewegte, lange Gesicht, der gesetzte Gang verriethen das ruhige Blut, das durch seine Adern floß. Ohne sittlichen Kampf wußte er tadellos zu leben. Seine Wünsche gingen nie über das Erlaubte hinaus, aber selbst diesen zu entsagen fiel ihm nicht schwer. Er sprach wenig und lachte äußerst selten. Zum Tragen und Dulden hatte ihn die Natnr bewunderungswürdig ausgerüstet; die Aufwallung der Leidenschast im guten und im bösen Sinne war ihm versagt. Seiner Gemalin, der Portugiesin Eleouora, welche äußerte, der sei keiu Maun, der zugefügte Beleidiguugeu uicht räche, antwortete er, es gebe eine Rache, deren Amt die Zeit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild