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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 76 -
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76 Herzogs von Württemberg zu Urach das von Primus Trüber und Anderen begonnene Werk des slavischen Bücherdruckes in dem Sinne einer mächtigen Propaganda für die evangelische Lehre nicht nur unter den Slovenen Krains nnd ihren stammverwandten Nachbarn, sondern auch unter den im türkischen Reiche seßhaften Slaven, ja unter den Türken selbst förderte. Aber zugleich läßt sich doch anch nicht in Abrede stellen, daß diese lautere Gesiuuung keineswegs überall den Ausschlag gab, daß vielmehr namentlich im Adel die neue Lehre auch deßhalb so lauten Anklang fand, weil sie die Aussicht auf die Einziehung von Kirchengut, auf die Erweiterung der grundherrlichen Befugnisse zum Nachtheil der bisher geltenden geistlichen Rechte nnd auf die Befestigung der ständischen Macht znm Schaden des Landesherrn darbot, zumal fortan die mit den politischen Forderungen Hand in Hand gehenden kirchlichen Beschwerden des Adels der Nimbus der Bolksthümlichkeit umgab. Ferdinand erkannte wohl, daß eine neue Zeit angebrochen sei und mit derselben zugleich das Bedürfniß neuer Formen des staatlichen Lebens. „Die Länf in der Natnr", sagt er, „ringen furt mit neueu Geschichten nnd erzaigen sich in sonderer Form nnd Gestalt, daraus dann neue Satzung und Ordnung der Zeit und ihrer Anzaiguug gleichförmig zu bedenken". Wohl stieß das Streben Ferdinands, diesem Bedürfnisse des modernen Staates zu entsprechen und in die fendalen Zustände mittelalterlicher Art die Anfänge fürstlicher Sonveränetät hinein zu bauen, naturgemäß auf de» Widerstand der dadurch zunächst betroffenen Stände; aber gerade die Bewältigung der ständischen Opposition, wie ihm die- selbe zuerst in Österreich, dann in Tirol, endlich in Böhmen gelang, hat ihm die Erfüllung seiner Aufgabe wesentlich erleichtert. So wie sein Großvater Maximilian ging auch Ferdinand darauf aus, die verschiedenen Provinzen zu einem staatlichen Ganzen zusammen- zuschmelzen. Daher stellte er, als er in den alleinigen Besitz der österreichischen Erbländer kam, im wesentlichen die von seinem Großvater getroffenen Einrichtungen — namentlich den Hofrath als oberste Justiz- und die allgemeine Hofkammer als oberste Finanzbehörde — wieder her. Ebenso dauerten unter ihm die von Maximilian eingesetzten Regimenter (Regierungen) für Nieder-, Ober- und Vorderösterreich fort, welche als oberste Gerichtshöfe, sowie als oberste politische und Verwaltungsbehörden der betreffenden Ländergruppen fnngirten. Für die Appellationen aus dem Reiche, über die nach Ferdinands Wahl zum römischen Könige eine Zeitlang der österreichische Hofrath entschieden hatte, wnrde 1559 ein eigener Reichshofrath, für das gesammte Kriegswesen 1556 der Hofkriegsrath eingesetzt. An Wichtigkeit überragte die genannten Institute der geheime Rath, der gewissermaßen als die älteste Form des österreichischen Ministenums zu betrachten ist. Er ging aus dem Hofrathe hervor, indem wichtige geheime Sachen, die sich ihrer Natur uach der Berathung in einem großen Colleginm entzogen, dem Hofrathsplennm entrückt und nur mit wenigen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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