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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 78 -
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78 letzterer gingen die Generalmandate hervor, unter denen hier insbesondere die ans dem Angsbnrger Münzvertrage beruhende Münzordnnng von 1562 hervorzuheben ist, da sie auch den Beifall der Ungarn fand, welche sich bereit zeigten, den Wiener Münzfuß anzunehmen. Dieselbe Stellung wie die Hofkanzlei nahm als oberste Centralstelle in militärischen Angelegenheiten der ständige Kriegsrath, aus dem sich der Hofkriegsrath entwickelt hat, ein und auch die Hofkammer erlangte naturgemäß eiue allgemeinere Bedeutung als die böhmische und ungarische Kammer. Ja es wurde bereits damals der Versuch gemacht, wenigstens in Böhmen das Deutsche zur Amtssprache zu machen. Die böhmische Kammer erhielt schon 1528 den Auftrag, deutsch zu amtireu, und 1555 befahl Ferdinand allen nicht nach der Laudesordnnng Recht sprechenden böhmischen Gerichten, sich der deutschen Sprache zu bedienen. Auch die Entstehung eines österreichischen Gesammtadels durch das Zusammentreffen der ihrer Nationalität wie ihrem Stammsitze nach verschiedenartigsten Adelselemente am österreichischen Hofe, durch Verkehr und Verschwägerung dieser Elemente unter sich, durch wechselseitigen Gütererwerb in den verschiedenen Theilen des Reiches und durch Judigenatsverleihungen reicht in diese Zeit zurück. Auch auf parlamentarischem Wege suchte, hierin dem Beispiele Maximilians folgend, Ferdinand die Königreiche und Länder, die sich unter seinem Scepter zusammengefunden hatten, mit einander enger zn verbinden. Wiederholt berief er Delegirte der verschiedenen Länder zu gemeinsamen Versammlungen, besonders um über eine gemeinsame Rüstung wider die Türken zu berathen. Diese Versuche scheiterten indeß zunächst an der Abneigung der Böhmen, den älteren Erb- landen zuzuziehen, sodann, als dies Hinderniß durch die Nachgiebigkeit der süus nieder- österreichischen Länder, deren Depntirte sich nach Prag begaben, und durch die Bitte der Ungarn nm die Einberufung einer alle Königreiche lind Länder repräsentirenden Versammlung ständischer Natur behoben schien, an der ablehnenden Haltnng der Tiroler, die zwar zuletzt ebenfalls erschienen, aber sich gleich den anwesenden Ungarn von den Congreßverhandlungen fern hielten und sich auf einen Schriftwechsel mit dem König beschränkten. Sv vermochte Ferdinand den Partieularismns der Provinzen nicht völlig zu überwinden, und anch sonst konnte Osterreich damals noch nicht als Staat im modernen Sinne gelten, aber die ersten Fundamente hat Ferdinand doch gelegt, so daß er auch in diesem Sinne als der Begründer der österreichischen Monarchie zu betrachten ist. Ferdinand hat die Kronen Ungarns nnd Böhmens dauernd an sein Haus gebracht; zur vollen Verwirklichung dessen, was Rndols von Habsburg einst als erhabene Vision geschaut, fehlte ihm nnr der Besitz der deutschen Krone. Aber die Kaiserkrone schmückte das Haupt seines Bruders und er selbst war als römischer König zu dessen Nachfolger im Reiche designirt. Ob freilich dereinst nach Ferdinands Tode die deutsche Kroue auf feinen Sohn
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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