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Erschütterungen aus dem alten zerfallenden in einen neuen geordneten Zustand hiuüberzu-
führeu; allein Rudolf besaß die hierzu nöthigen Eigenschaften leider nicht.
Frühzeitig von krankhaftem Hange zur Abgeschiedenheit erfaßt, zog sich Rndolf bei
dem ersten Widerstande, den er fand, von den Regiernngsgeschästen ganz auf de» Kreis
wissenschaftlicher uud künstlerischer Bestrebungen zurück, iu deueu er Trost für so manche
Der Prunkhelm Rudolfs II.
Enttäuschung seines Lebens suchte. Zu Prag auf dem Hradschin, wo er residirte, hatte er
sich eine Knnstkammer angelegt, welche ein Zeugniß seiner Kennerschaft und Bildung war.
Auch war er ein Freund der Naturwissenschaften, die eben damals einen großen Aufschwung
nahmen, der Astronomie und Chemie, die noch vielfach mit Astrologie und Alchemie
zusammenhingen. Tycho de Brahe und Johannes Kepler, die beiden großen Astronomen,
lebten an seinem Hofe und arbeiteten mit seiner Unterstützung die „rudolfinischen Tafeln"
aus. Gerne vertiefte sich der Kaiser in die Betrachtung der Gestirne, deren geordneter
Kreislauf so sehr von dem Wirrsal des Alltaglebens abstach. Indem er aber nach den
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
- Band
- 3
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.64 x 22.39 cm
- Seiten
- 278
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch