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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
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10! ungestümen Forderungen der Protestanten nachzugeben, das Troinpetengeschinetter der Kürassiere vom Reginiente Dampierre, das Graf Bnqnoy ihm znr Hilse schickte, Rettung verkündete. Und uicht minder denkwürdig wird es bleiben, daß Ferdinand, durch den Abzug Thnrns von der dringendsten Gefahr befreit, in richtiger Würdigung dessen, was auf dem Spiele stand, mitten dnrch Feindesland nach Frankfnrt eilte und sich nnd seinem Hanse die Kaiserkrone rettete. Freilich war dadurch, sowie durch den Sieg, den Bnqnoy bei Netolic über Mannsfeld erfocht und der Thurn zum Rückzüge nach Böhmen nöthigte, nur ein Theil der Gefahren abgewendet, die Ferdinand und seinem Hause drohten. Denn in denselben Tagen, in welchen dieser zn Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt wurde, erklärten ihn die Böhmen ihres Thrones verlustig und erhoben auf denselben den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz. Bald darnach schlug Gabnel Bethlen, der Fürst von Siebenbürgen, los, indem er nicht nur einen großen Theil Ungarns eroberte und im Bunde mit den Böhmen unter Thurn vor Wien erschien, sondern auch die Absicht aussprach, Österreich, Steiermark, Kärnten nnd Krain in seine Gewalt zu bringen und sich bereits jetzt von seinem protestantischen Anhange zum Fürsten von Ungarn wählen ließ. Ferdinand mußte in einem Waffenstillstände Gabriel Bethlen den größten Theil Ungarns überlassen, so daß auch diese Krone für sein Haus verloren schien. Als Kaiser hatte Ferdinand an moralischem Ansehen sehr viel gewonnen, aber änßere Hilssmittel — Truppen und Geld — schuf diese Würde nicht. Umso erfolgreicher erwiesen sich Ferdinands Verhandlungen mit dem Papste, mit Spanien, mit Herzog Maximilian von Baiern, als Haupt der Liga, und mit dem Kurfürsten von Sachsen. Freilich uicht ohne schwere Opfer — er mnßte Maximilian das Land ob der Enus, dem Kurfürsten von Sachsen die Lausitz verpfände» — erlangte Ferdinand die Hilfe dieser Fürsten, während sein Gegner Friedrich sich von seinem eigenen Schwiegervater, König Jakob I. von England, und von der Union, die nur zum Schutze der Pfalz die Waffen führen wollte, im Stich gelassen sah. Nur die „Couföderatiou" der Böhmen mit den Protestanten Österreichs und Ungarns kam zustande, und so wie infolge dessen die österreichischen Protestanten ihre Truppen zu dem böhmischen Heere stoßen ließen, so griff auch Gabriel Bethlen, jetzt zum König von Ungarn erwählt, neuerdings zu deu Waffen. Aber für die Entscheidung kam dies zu spät. Der spanische Feldherr Spinola rückte gegen die Pfalz heran, der Herzog von Baiern über Oberösterreich in Böhmen ein, während der Knrfürst von Sachsen die Unter- werfung der Lausitz uud Schlesiens entgegennahm. Die Entscheidung aber fiel in Böhmen; der Sieg der Liguisteu unter Tilly am weißen Berge bei Prag (8. November 1620) machte den „Wiuterköuig" zu einem geächteten heimatlosen Flüchtling. Die Oberpfalz ward
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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