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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 106 -
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106 Jene eoncentrirte sich in den protestantischen Fürsten, welche das Restitutionsediet sowie die Restaurationspolitik des Kaisers aufs äußerste bedrohte; diese ging von Baiern aus. Hatte einst Wallenstein den Ausspruch gethan, daß er im Buude mit Baiern Deutsch- land, ja ganz Europa Gesetze gebeu könne, so zeigte sich uuu, was es bedeute, daß diese Macht die hochfliegenden Pläne des Friedländers mit einem Male durchkreuzte. Schon lange war dem Kurfürsten Maximilian gerade dieser Mann widerwärtig, in dem sich die Selb- ständigkeit der militärischen Reichsgewalt im Gegensatz zu deren einstiger Abhängigkeit von der Liga verkörperte. Es kam hinzu, daß der Kaiser dem Herzog von Friedland nicht nur das Fürstenthnm Sagan, sondern auch als verwirktes Reichslehen das Herzogthum Mecklenburg übertrug, so daß sich die Confiscationen, wie sie in seinen Erblanden geübt worden waren, nunmehr in großartigster Weise im Reiche forzusetzeu schienen, sowie man anderseits auch der Einquartierung der sriedländischen Soldateska nicht nur in Feindes-, sondern auch iu Freundesland noch weitergehende Motive als den bloßen Zweck der Ver- pflegung unterschob und Wallenstein beschuldigte, daß er, gleichgiltig in religiösen Dingen, wie er war, nicht nur den Sturz der Protestanten, sondern auch den Untergang der Liga im Schilde führe. In dem Wunsche, Wallenstein vom Commaudo zu entfernen, stimmten mit Maximilian auch die Fürsten des Reiches überein. Die katholischen mißbilligten über- dies die auswärtige Politik des Kaisers, die protestantischen forderten die Zurücknahme des Restitutionsedietes. Auch französische Gesandte nahmen theil „an der größten diplomatischen Schlacht des Jahrhunderts", welche auf dem Consent zu Regensburg (1630) geschlagen wurde und damit endete, daß der Kaiser, um nur die katholischeOpPosition zu beschwichtigen, auf deren Wünsche einging. Er gab die Pläne in Italien auf und entließ Wallenstein in dem Augenblick, als sich den Evangelischen, die bisher ein Heer ohne Führer gewesen waren, ein Feldherr ersten Ranges anbot. Wohl hatte der Dänenkönig den Frieden zu Lübeck geschlossen; aber eben in den Tagen, da das Restitutionsediet den furchtbarsten Brand entzündete und der Kaiser in die Abdankung des Friedländers willigte, landete Gustav Adolf der Schwedenkönig auf deutschem Boden. Hatten zuvor England und Holland den Dänenkönig gegen den Kaiser ins Feld geführt, so war es jetzt Frankreich, das den Schwedeuköuig durch Subsidieu in den Stand setzte, den Krieg wider den Kaiser zu eröffnen. Die Protestanten begegneten anfangs den Schweden mit Mißtrauen. Erst als, dadurch begünstigt, Tilly, nunmehr Befehlshaber der kaiserlichen und liguistischeu Truppen, Magdeburg im Sturm nahm, wobei die ganze Stadt ein Raub der Flammen wurde, schlössen sich die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen an Gustav Adolf an, der hierauf Tilly vor Leipzig bei Breitenfeld entscheidend schlug (1631). In raschem Siegeslaufe drang nun der Schwedenköllig durch West- und Süddeutschland vor, erzwang den Übergang über
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild