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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 118 -
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118 In Ludwig XIV. setzte sich die äußere Politik der früheren französischen Könige und Staatsmänner fort, iusoferne dieselbe auf die Vernichtung des Hauses Habsburg und auf die Begründung des eigenen Übergewichtes in Europa gerichtet war. Eigenthümlich aber waren die Mittel, durch welche Ludwig XIV. dies Ziel zu erreichen suchte. Vor Allem ging sein Streben dahin, die beiden Linien des Hauses Habs' bürg zu isoliren, nm sie sodann vereinzelt um so leichter bewältigen zu können. Schon der westfälische Friede hatte die bisherige Verbindung der beiden Habsburgischen Monarchien anfgelöst,da sich derÄaiser verpflichten mußte, an dem fortgesetzten Kriege zwischen Frankreich und Spanien nicht teilzunehmen. Und vermochte anch Mazarin bei der nächsten Kaiserwahl mit seiner Absicht, die auf die Verdrängung der Habsburger uud auf die Erhebung wenn nicht seines eigenen Herrn, so doch eines anderen deutschen Fürstenhauses gerichtet war, nicht durchzudringen, indem vielmehr Leopold I. die Stimmen der Kurfürsten auf sich zu lenken wußte, so setzten es die französischen Intriguen doch durch, daß der neue Kaiser durch die ihm auferlegte Wahlcapitulation und durch die Gründung des Rheinbnndes an jedweder Unterstützung der Spanier gehindert wurde. Der dadurch bewirkten Jsolirnng Spaniens ist es zuzuschreiben, daß endlich Philipp IV. sich entschloß, auf die vornehmste Bedingung einzugehen, an welche die Franzosen ihre Einwilligung zum Frieden knüpften: die Vermäluug seiner ältesten Tochter mit dem König von Frankreich, der auf diese Weise das spanische Herrscherhaus dereinst friedlich beerben zu können glaubte. Die spanische Thronfolge hatte einst König Alfons X., der Weise von Kastilien, in der Art geregelt, daß die Söhne den Töchtern und diese wiederum sämmtliche!? anderen männlichen Verwandten vorangehen sollten. Die spanischen Habsburger hatten an diesem Gesetze nichts geändert; zugleich aber suchten sie für den Fall des Erlöschens ihres Manns- stammes die Nachfolge der deutschen Linie ihres Hauses theils durch Wechselheiraten, theils durch jene Verzichtleistungen zu sichern, zu denen sich die an fremde Fürsten — insbesondere nach Frankreich — verheirateten Jnfantinnen verpflichten mußten. Auch Ludwig XIV. und dessen Gemalin Maria Theresia hatten auf die Nachfolge in Spanien verzichten müssen, während dies bei der Heirat Leopolds I. mit Philipps IV. jüngerer Tochter Margaretha Theresia nicht der Fall gewesen war. Dies hinderte Ludwig keineswegs, unter nichtigem Vorwande den Verzicht zu widerrufen und, als Philipp IV. noch in späten Jahren ein Thronerbe, Karl II., geboren wurde, schon jetzt Ansprüche auf einen Theil der spanischen Erbschaft, auf die Niederlande zu erheben, indem er sich auf ein dort geltendes Recht (Devolutionsrecht) berief, wonach den Töchtern erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe zustaud. Auch diesmal kam es Ludwig XIV. darauf an, die deutsche Linie des Hauses Habsburg von einer Unterstützung der spanischen Linie abzuhalten, was ihm um so leichter gelang, als die Minister des Kaisers, Anersperg und Lobkowitz, eine friedliche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild