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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 122 -
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122 In den Beziehungen Österreichs zur Pforte hat der Friede von Zsitvatorok eine gewisse Bedeutung dadurch erlangt, daß bei dem Abschlüsse desselben der Kaiser zum ersten Mal seinen Titel Dschasar erhielt und der jährliche Tribut gegen eine einmalige Zahlung für immer erlassen wurde. Und wie schon hierin ein Zeichen des zunehmenden Verfalles der Pforte lag, so hatte auch der Friede eine längere Dauer als die vorausgegangenen Verträge dieser Art. Doch lebte die Erinnerung an Snleymans glanzvolle Unternehmungen fort; als daher die Pforte uuter dem Vesirate der beiden Köprili von neuem erstarkte, kehrte man noch einmal zu den stolzen Entwürfen früherer Zeit zurück, von deren Gelingen zugleich eine günstige Rückwirkung auf die innere Festigung der osmauischeu Macht zu erwarten stand. Diesmal war es zunächst die siebenbürgifche Bergveste, um deren Besitz der Krieg zwischen dem Kaiser und der Pforte entbrannte, da die Absicht der letzteren immer deutlicher hervortrat, jenes Land in ein unmittelbares Besitzthum des Großherrn, in ein Pafchalik zu verwandeln. Zwar wurde dieses Vorhaben durch den glänzenden Sieg des kaiserlichen Feldherrn Montecnccnli bei St. Gotthard an der Raab vereitelt. Aber die Pforte gab, von Frankreich aufgereizt, ihre verderblichen Pläne umso weniger auf, als sich in Ungarn selbst ein Aufstand vorbereitete, dessen Vorahnung den Abschluß des Friedens von Vasvär beschleunigt hatte. Die Ursache« der Unzufriedenheit Ungarns waren theils religiöser, theils politischer Natur. In dem Linzer Frieden von 1645 war den Protestanten in Ungarn, wie schon im Wiener Frieden (1606) eine gesetzliche Anerkennung zntheil geworden. Doch blieben einige Punkte dieses Religionsfriedens unausgeführt, und sowie man die Schnld dessen vor Allem der Wiener Regierung beimaß, so schob man derselben anch die Absicht unter, dem Absolutismus, sowie dies seit der Schlacht am weißen Berge in den übrigen Ländern des Kaisers der Fall war, allmälig auch in Ungarn Eingang zu verschaffen. Der Umstand, daß statt der Reichstage bloße Notablenversammlnngen zur Berathung über die Angelegen- heiten des Landes einberufen wurdeu und daß zu den letzten Friedensverhandlungen mit den Türken nicht auch Ungarn beigezogen worden waren, gab zu Klagen über die Ver- letzung der hergebrachten Verfassung des Landes Anlaß. Alle anderen Befürchtungen aber überwog die Besorguiß für die nationale Selbständigkeit Ungarns. Mit tiefem Mißtrauen erfüllten die Ungarn die deutschen Besatzungen in den Grenzplätzen sowie die fremd- ländischen Truppen, die während des letzten Krieges in Ungarn lagerten, in denen sie nicht so sehr eine Schutzwache gegeu die Türken als ein Werkzeug zu ihrer eigenen Knechtung erblickten. Es war eine Stimmung, in welcher die UnHaltbarkeit der bestehenden Verhältnisse znm vollen Ausdrucke gelangte und die daher zu einer entscheidenden Krise führen mußte. Den Ausbruch dieser Krise bezeichnete die Magnatenverfchwörnng (1666 bis 1670), an welcher sich Peter Zrinyi, der Ban von Kroatien, dessen Schwager der Graf Franz
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild