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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 134 -
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134 Spanien nnd Schweden, um dem Übergewichte Frankreichs zu begegnen, ein Büuduiß ab. Auch war es für Ludwig XIV. eiu harter Schlag, daß eben damals die Herrschaft des ihm verbündeten Hauses Stuart gestürzt ward uud Wilhelm von Oranien, die Seele aller gegen ihn gerichteten Verbindungen, den englischen Thron bestieg, und nicht minder tief mochte er sich durch die römische Königswahl, welche ans Leopolds Sohn Josef fiel, getroffen fühle«, da sie seiue eigenen Pläne auf deu deutschen Thron vernichtete. Anch nahm der Krieg zur See für Ludwig eiueu höchst ungünstigen Verlauf. Aber zu Lande bewährte sich noch einmal die kriegerische Überlegenheit Frankreichs, zumal es dem Köuig gelang, die eingeleiteten Friedensverhandlungen der Pforte mit dem Kaiser zu durchkreuzen. Dies konnte ans die Führung des Krieges nicht ohne Rückwirkung bleiben, da sich der Kaiser gezwungen sah, die Streitkräfte auf zwei Schauplätze — im Osten nnd im Westen — zn vertheilen. Die Eroberungen in Serbien gingen verloren, der Tod Karls von Lothringen war ein nicht minder herber Verlust. War auch mittlerweile ein neuer Türkensieger in dem Mark grasen Ludwig von Baden, dem Helden von Szlankamen (1691) herangereift, so zeigten, da dieser an den Rhein abberufen werden mußte, doch die nächsten Jahre im Osten einen bedauerliche» Rückschritt der kaiserliche» Waffeu. Aber auch der Krieg gegeu Frankreich nahm einen unglücklichen Verlauf. Erst als dieser zu Ende neigte, konnte der Kamps wider die Türken noch einmal mit allem Nachdruck ausgenommen werden und zugleich trat zum erste» Male au die Spitze der kaiserlichen Truppen der Mann, mit dessen Eingreifen sich hier die Sachlage wie mit einein Zanberschlage ändern sollte. Aus der demoralisirten, verwahrlosten Armee des Kaisers bildete Eugen von Savoyen ein kampffreudiges Heer, mit welchem er den wunderbare» Sieg bei Zenta (1697) erfocht, worauf er eiueu Streifzug «ach Bosnie» bis Sarajevo unternahm. Im nächsten Jahre sollte der letzte Halt der Türkenherrschaft in Ungarn, Temesvar uud dessen Gebiet, an die Reihe komiueu. Aber die türkenfreundlicheu Westmächte Euglaud und Holland legten sich ins Mittel; sie bewirkten den Friedenseongreß zu Karlovitz, aus welchem der gleichnamige Friede 26. Januar 1699 hervorging. Durch diesen Frieden wurden mit Ausnahme des Banates alle übrigen Besitzungen der Pforte auf dem Boden Ungarns an den Kaiser abgetreten. Während früher Neuhäusel und Gran die türkischen Grenzposten gegen die Macht des Hauses Habsburg gebildet hatten, sahen sie sich nun anf Temesvar u»d Belgrad zurückgewiesen. Aber anch Siebenbürgen fiel damals durch die Thronentsagung des jüngeren Apafy dem Kaiser zu. Bei seinem Regierungsantritte beherrschte Leopold ein Gebiet, das an Umfang etwa der Hälfte der heutigen Monarchie entsprach. Wien war eine befestigte Grenzstadt nnd Ungarn in seinen besten Theilen ein türkisches Paschalik. Unter Leopold fiel (1665) Tirol vertragsmäßig an die Hanptlinie des Habsburgischen Hauses zurück. 1675 wurdeu die durch deu Tod des letzten Piasten erledigten schlesischen Fürstenthümer Liegnitz, Brieg und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild