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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 138 -
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138 Geiz wie thörichter Verschwendung gleich weit entfernt, ihm die Mittel an die Hand gab, um, als Ersatz für das Glück eines Familienlebens, das er nie genossen, in der Förderung künstlerischer nud wissenschaftlicher Bestrebungen Erholung und Trost zu finden. Seine beiden Paläste zu Wien, im Belvedere und in der Himmelpfortgasse, waren würdige Stätten für seine kostbare Kunstsammlung und seine auserlesene Bibliothek. Der bedeutendste Gelehrte jener Zeit, Leibnitz, widmete ihm eines seiner Hauptwerke, die Monadologie, und es war nicht Eugens Schuld, daß der vou dem großen Philosophen gehegte Plan, in Wien eine Akademie der Wissenschaften zu errichten, nicht verwirklicht wurde. Engen ver- einigte in sich die edelsten Eigenschaften zweier Nationen, die er als „dreier Kaiser trener Diener" seinem Adoptivvaterlande widmete und die zugleich „von einem Charakter getragen winden, dessen Adel und fleckenlose Reinheit die höchste Bewunderung verdienen". Engen hatte durch deu Sieg bei Zeuta seinen Ruhm begründet; nene Lorbeeren pflückte er im spanischen Erbfolgekriege, welcher ausbrach, weil sowohl Ludwig XIV. als auch der Kaiser auf die durch das Erlöschen der spanischen Habsburger erledigte spanische Monarchie Anspruch erhoben. Die Frage, wer nach dem Tode des letzten spanischen Habsburgers, des Königs Karl II., Erbe der spanischen Monarchie werden sollte, beschäftigte seit langem die Diplomaten. Da Karls ältere Schwester Maria Theresia, welche mit dem König von Frankreich Ludwig XIV. vermält war, auf die Erbfolge Verzicht geleistet hatte, so wäre Margaretha Theresia, die Gemalin Kaisers Leopold I. und jüngere Schwester Karls, Erbin gewesen, denn sie hatte bei ihrer Heirat nicht verzichtet. Sie war aber schon 1673 gestorben, nachdem sie dem Kaiser eine Tochter, Maria Antonia, geboren hatte, welche mit dem Kurfürsten Maximilian Emannel von Baiern vermält war. Obgleich nun Maria Antonia wie ihre Tante, die Königin von Frankreich, auf die spanische Kroue verzichtet und ihr Erbrecht ihrem Vater und ihren Stiefbrüdern überwiesen hatte, erhob dennoch der Münchener Hof Ansprüche zu Gunsten ihres Sohnes, des Kurprinzen Josef Ferdinand. Auch Ludwig XIV. erklärte die Verzichtleistung seiner Gemalin für ungiltig und forderte Spanien für einen seiner Enkel, während zugleich der Kaiser seine und seines Hauses Ansprüche geltend zu machen suchte. Dagegen wollten die Seemächte England und Holland die uugetheilte spanische Monarchie weder an Frankreich noch an Österreich kommen lassen, wodurch das europäische Gleichgewicht gestört worden wäre. Sie wünschten eine Theilung der Erbschaft. Ludwig XI V. sah eiu, daß er bei dem Widerstreben der Seemächte nicht leicht die ganze Erbschaft werde erreichen können. Daher ging er anf den englischen Theilungs- plan ein, wonach der baierische Kurprinz Spanien, die Colonien und die Niederlande, der Dauphiu die italienischen Besitzungen, Erzherzog Karl, des Kaisers zweitgeborener Sohn hingegen nur Mailand erhalten sollte. Da aber der Kurprinz bald darnach starb, wurde
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild