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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 140 -
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140 Ludwig XIV. nahm das Testament für seinen Enkel an. Am 18. Februar 1701 hielt dieser im Palaste Bnen-Retiro zu Madrid seinen Einzug. Weder auf der pyreuäischeu Halbinsel, uoch in den Nebenlanden regte sich der mindeste Widerspruch. Wie in Spanien so wnrde anch in den Niederlanden, in Neapel und Sieilien König Philipp V. ohne Widerstand proclamirt. Auch führte die Annahme des Testamentes von Seiten Ludwigs XIV. uicht sofort zum allgemeinen Kriege. Noch gingen die Ansichten der Seemächte und des Wiener Hofes auseinander. Was den Seemächten als oberstes Ziel vorschwebte, das war die Erhaltung des Gleichgewichtes zwischen den beiden Hauptmächten des Continentes, Frankreich und Österreich. Die Theilungsverträge hatten den Zweck, die unmittelbare Vereinigung der gesammteu spanischen Erbschaft mit einer dieser beiden Großmächte zu verhüten. Derselbe Zweck schien jetzt auf anderem Wege und in anderer Form dnrch das Testament Karls II. erreicht, welches zwar die gesammte spanische Erbschaft einem französischen Prinzen vermachte, aber nicht nnmittelbar der französischen Krone übertrug. Daher nahm man in England und Holland die Thronbesteigung Anjons nicht ungünstig auf. Man sah über den Bruch des jüngsten Theilnngsvertrages hinweg; über die Erbitterung Wilhelms lll. trug vorläufig der Wunsch nach Anfrechthaltiing des Friedens den Sieg davon. Auch am Wiener Hofe waren die Ansichten über die Successionsfrage getheilt. Drei Parteien standen sich hier gegenüber, deren Bestrebungen namentlich für die Ziel- punkte des nachfolgenden Krieges wichtig geworden sind. Der Umgebung des Kaisers stand theils jener Kreis von Männern, welche unter der Führung Salms sich um de« hoffnungsvollen römischen König Josef scharten, theils die Partei des jüngeren Erz- herzogs Karl gegenüber, deren Wortführer Graf Wratislaw war. Wenn diese Partei daraus ausging, dem Erzherzog Karl die Gesammtkrone Spaniens zu verschaffen, so lag dem josefinischen Kreise nicht so sehr die Aufrichtung des erzherzoglichen Thrones als vielmehr die Demüthigung Frankreichs im Allgemeinen am Herzen, wobei der Erfolg der Waffen darüber entscheiden mochte, wie viele nnd welche Stücke der spanischen Erbschaft man den Bonrbons entreißen werde. Die Partei Karls faßte mehr das Interesse der Dynastie, jene des römischen Königs mehr das des Reiches ins Ange, da sie sich von einem siegreichen Kriege gegen Frankreich anch eine günstige Rückwirkung auf die deutschen Reichsangelegenheiten versprach. Beide Interessen faßte der Kaiser zusammen, indem er für seine Person an dem Ansprüche auf das ganze spanische Erbe als einem, wie er meinte, ihm von Gott selbst verliehenen Rechte festhielt. Daher legte Leopold gegen das spanische Testament Verwahrung ein und sammelte ein Heer, das in das Mailäudische einrücken sollte; denn da der Kaiser noch ohne mächtige Bnndesgenossen dastand, so mnßte er seine
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild