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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 142 -
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142 Fortschritten gehemmt sah, so war dies eine Folge der finanziellen Nothlage des Staates und der Zerfahrenheit in der obersten Heeresverwaltung, in grellem Gegensatze zu den reichen Mitteln und der Einheit im Heerwesen Frankreichs. Dazu gesellte sich der Aufstand der Ungarn nnter Rakoezy, und dies in dem Augenblicke, als der Kurfürst von Baiern, dessen Land einstweilen ein französisches Heer unter Villars deckte, in Tirol einfiel, wo der Herzog von Vendöme, ans Italien kommend, sich mit ihm verbinden sollte, um sodann vereint über Kärnten und Steiermark gegen Wien vorzudringen. Doch der große Offensiv- stoß gegen das Herz der österreichischen Monarchie scheiterte an der Treue der Tiroler, deren Erhebung unter tapferen Führern, wie Martin Sterzinger, dem Hofer von 1703, in ihren verheerenden Wirkungen dem Einbrüche elementarer Gewalten vergleichbar die scharfsinnigen Combinationen Ludwigs XIV. durchkreuzte. Der Kurfürst trat mit dem Reste seines um mehr als die Hälfte verminderten Heeres den Rückzug an und auch Vendöme kehrte von Trient nach Italien zurück, wo damals der Herzog vou Savoyeu von Frankreich abfiel nnd sich der großen Allianz anschloß. Bisher war der Zweck der Allianz kein anderer gewesen, als dem Kaiser einen angemessenen Antheil an der spanischen Erbschaft zu erkämpfen und dadurch das Über- gewicht Frankreichs zu brechen. Dies änderte sich, als sich nunmehr (1703) auch Portugal dem Bunde anschloß, zugleich aber, im Interesse der eigenen Sicherheit, seinen Beitritt an die Bedingung knüpfte, daß Erzherzog Karl auf den spanischen Gesammtthron erhoben werde. Nnr uugerue ging der Kaiser auf diese Bediuguug ein, da ihm eine unmittelbare Ver- größerung seiner Staaten vortheilhafter als die Begründung einer spanischen Seeundogeuitur erschien. Wohl gab er endlich nach; er leistete zu Gunsten seines Sohnes Karl, den er nach Spanien entließ, auf dieses Reich Verzicht, jedoch nicht ohne in einem geheimen Artikel den künftigen Anspruch auf Mailand als erledigtes Reichslehen sich gewahrt zu haben. Mit dem Abznge des Kurfürsten von Baiern aus Tirol war die Gefahr für die kaiserlichen Erblaude noch keineswegs beseitigt. Am 1. Januar 1704 nahm Max Emanuel Passau, den Schlüssel Oberösterreichs, auf der anderen Seite bedrohten die Kurutzeu Wien. Da war es Prinz Engen, welcher Österreich aus tiefster Bedräugniß rettete. Denn vor Allem seinen Bemühungen ist es zuzuschreiben, daß die Verwaltung des Kriegsdepartements und der Finanzen den unfähigen Händen, in denen sie bisher gelegen, abgenommen und den dazu berufenen Männern anvertraut ward. Die Leitung der Hofkammer ging an jenen Grafen Gnndacker Thomas Starhemberg (Stiefbruder des Vertheidigers von Wien) über, dessen Andenken mit der Gründung der Wiener Stadtbank, des ältesten Credit- institutes in Österreich, und der Hofbancodeputation enge verbunden ist und dessen Verdienst es vor Allem war, daß das Kaiserhaus die Kosten des langandauernden Krieges um die spanische Nachfolge zu bestreiten vermochte. Das Präsidium des Hofkriegsrathes übernahm
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild