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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 146 -
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146 auf sächsischem Boden und nahm plötzlich inmitten der europäischen Zerwürfnisse eiue dominireude Stellung ein. Was die Seemächte schon längst befürchtet, was sie um jeden Preis hintanzuhalten gesucht, schien nunmehr eintreten zu sollen. Der nordische Krieg und der Krieg um die spanische Erbschaft drohten in einander zusammenzufließen. Von seinem Lager zu Altranstädt aus warf sich der Schwedenkönig zum Schiedsrichter der österreichisch- ungarischen Händel uud zum Beschützer der protestantischen Sache in Schlesien auf. Es war noch ein Glück, daß sich Karl XII. den Umwerbnngen Frankreichs unzugänglich zeigte, als Villars den schwachgedeckten Rhein überschreitend bis Franken schwärmte und ihn zu einem gemeinsamen Vorstoße einlud, und daß auch des Sultans Ahmed III. Indolenz allen Aufhetzungen Frankreichs und den Hilfegesuchen Raköczys widerstand. Aber wie ein Nordlicht kam nnd verschwand der Schwedenkönig. Es gelang Marlborongh die Differenzen zwischen diesem und dem Kaiser auszugleichen. Befriedigt durch die im Altranstädter Vertrage seinen schleichen Glaubensgenossen gemachten Zugeständnisse tauchte Karl XII. endlich in die Wälder und Sümpfe Rußlands unter. Auch die Sonne Ludwigs XIV. war bereits im Sinken. Sieben Kriegsjahre hatten selbst die reichen Hilfsquellen Frankreichs znletzt erschöpft. Durch die furchtbaren Nieder- lagen bei Oudeuarde (1708) und Malplaquet (1709) wurde das Übergewicht Frankreichs ebenso gebrochen wie durch die gleichzeitige Schlacht bei Pultawa jene Schwedens. Und wie sich statt dessen im Norden und Osten Europas der neue Großstaat Rußland erhob, so bereiteten sich auch im Westen und Süden des Welttheiles neue Machtverhältnisse vor. Da traten plötzlich zwei Ereignisse ein, welche für die Feststellung dieser Macht- verhältnisse im Westen und Süden Europas entscheidend wurden: der Tod Kaiser Josefs I., der an den Blattern starb, und der Sturz Marlboroughs. Da uuu die Verewigung der spanischen Monarchie mit den österreichischen Ländern unter Karl (III. als König von Spanien, VI. als Kaiser) zu erwarten stand, neigten die Seemächte, um dies zu hindern, zu Ludwig XIV., dessen Friedensanerbietnngen jetzt willigeres Gehör fanden als zuvor, und schlössen mit ihm den Frieden zu Utrecht ab (1713), dem sich nach einer kurzen und fruchtlosen Fortsetzung des Krieges der Kaiser uud das deutsche Reich in den Friedens- schlüssen zu Rastatt nnd Baden (in der Schweiz) anschlössen. Die Friedensbedingungen waren: Philipp V. (Ludwigs XIV". Enkel) bleibt König von Spanien und der außerhalb Europas gelegenen spanischen Besitzungen. England behält das im Kriege eroberte Gibraltar, Österreich erhält die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und Sardinien, Savoyen, als mit dem Kaiser verbündete Macht, das Königreich Sieilien. Noch vor dem Friedensschlnsse, auf die Nachricht vou dem Tode feiues Bruders, hatte Karl Spanien verlassen, an das sich die Erinnernngen acht wechselvoller Jahre seines Lebens knüpften. Unter dem Jubel der Eatalouier war einst der junge König in Barcelona
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild